Aufs Schwein gekommen
TIERISCH. Bei den Winnigs ist Charlotte das fünfte Familienmitglied. Seit einigen Monaten fühlt sich das kleine schwarze Borstenvieh in seinem Zuhause an der Zevenaarer Straße in Elten sauwohl.
ELTEN. Ob als Begleiter von Schauspieler George Clooney, oder vor zwei Jahren als Fernsehstar in der ZDF-Serie "Sabine", Minischweine finden immer mehr Tierliebhaber saugut. Als Alternative zu Hund, Katze und Meerschweinchen. Wie auch die Winnigs in Elten. Seit Mai letzten Jahres gehört Charlotte zur Familie. Im großen Garten an der Zevenaarer Straße fühlt sich das kleine schwarze Schwein mittlerweile sauwohl. Die Kinder Til (5) und Lea (9) sowie Mutter Edda sind ganz vernarrt in ihre Charlotte.
"Nachdem unser Hund vorm Haus überfahren worden war, wollten wir keinen neuen mehr haben", erzählt Edda Winnig: "Die Idee zu einem Minischwein hatte ich schon länger und habe daher auch oft im Internet geguckt. In unserer Nähe wurde aber keines angeboten. Vor acht Monaten haben wir dann Minischweine mit einem Wurf Neugeborener im Plantaria-Park in Kevelaer entdeckt und Interesse angemeldet. Nach einer Woche haben wir tatsächlich einen Anruf bekommen, dass wir eines haben können". Schwein gehabt.
Zunächst war Charlotte, die - wenn sie nicht frei im Garten herumläuft - ein Gehege mit Hütte hat, in ihrer neuen Umgebung noch etwas ängstlich. Mittlerweile werden sogar Besucher mit einem freundlichen Grunzen begrüßt. Als Schwein ist auch Charlotte beim Futter nicht wählerisch. Trockenes Brot, Eicheln, Äpfel und Hundefutter, damit gibt sich das Borstentier schon zufrieden. Viel Wert legt es aber darauf, Aufmerksamkeit zu bekommen, denn eigentlich leben Minischweine lieber in einer Rotte als alleine. "Charlotte ist total verschmust", meint Lea und streichelt ihr liebevoll über den Rücken. Verrückt nach dem Schwein sind auch die holländischen Nachbarn in der ehemaligen Zollsiedlung, die gerne auch ein solches Tier hätten.
Da Minischweine saubere Tiere sind, darf Charlotte - zumindest dann, wenn Familienvater Oliver nicht zuhause ist - bei den Winnigs auch mit ins Haus. Und gute Manieren hat das Borstenvieh oben drein: Es will nämlich nur durch die Vordertür in die Wohnung.
DAS MINISCHWEINUm möglichst kleine Schweine zu züchten, wurden seit den 60er Jahren viele verschiedene Zwergschwein-Rassen miteinander gekreuzt, sowohl das Hängebauchschwein als auch das asiatische Wildschwein sind oft bei den Vorfahren dabei. Die Minischweine brauchen viel Bewegung und buddeln gerne. Sie können auch im Haus gehalten werden und gelten als deutlich intelligenter als Hunde. Deutsche Minischweinkreuzungen erreichen zwischen 12 und 35 Kilo und werden 12 bis 15 Jahre alt. Während die Zahl hierzulande noch relativ gering ist, erleben die Minischweine in Holland einen Boom. Und in den USA leben sogar schon bis zu 200 000.
05.01.2007 MICHAEL SCHWARZ
Quelle:http://www.nrz.de/nrz/nrz.nachbarstadt.volltext.php?kennung=on1
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(Foto: Flintrop) |