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29.01.2006 21.33 | isolde_k | Wann ist ein Schwein zu fett?
Hallo liebe Schweinefreunde,

nach längerer Zeit des "Nur-Mitlesens" muss ich doch wieder einmal eine Frage stellen, weil ich immer etwas nachdenklich werde, wenn ich meine Sau Lena betrachte. Die Süße ist jetzt ungefähr 2,5 Jahre alt. Seit etwa einem halben Jahr wächst sie nicht mehr in die Länge und Höhe, sondern nur noch langsam aber sicher in die Breite! Ihr Lebensgefährte Rudi (kastriert), ungefähr 1,5 Jahre, holt zwar kräftig auf, ist aber lange nicht so massiv. Der TA schätzt, dass Lena ungefähr 80 Kilo wiegt, wobei man sagen muss, dass sie wirklich ein großes Minischwein ist.

Ich versuche mal, ihren Zustand zu beschreiben: Der Bauch schleift nicht am Boden, viel Abstand ist aber auch nicht mehr. Der Speck im Nacken ist laut TA von der Dicke her so, dass er die Tollwut- und Entwurmungsspritzen mit einer normalen Nadel grade noch durchkriegt. 8o Speckwülste und -Falten hat sie nirgends, sie ist überall glatt und fest. Auch im Gesicht keine Falten. Von der Körperform her würde ich sie als "eiförmig" bezeichnen.

Der TA sagt, sie ist an der oberen Grenze, aber nicht wirklich zu fett. Ich bin aber trotzdem beunruhigt, vor allem wegen des Missverhältnisses zwischen ihren Beinen und dem Körper. Im Gegensatz zu Rudi kann sie nicht galoppieren, sondern läuft meist im Schritt. Auslauf und Wühlgelegenheiten hat sie genug (8 Ar frei zugänglich Tag und Nacht). Ich habe das Futter bisher noch nicht reduziert, weil Rudi sicherlich noch im Wachstum ist und ich die beiden zum Füttern nicht trennen kann.

Kann mich jemand beraten? Gibt es wie bei Pferden eine Faustformel, anhand derer man sagen kann, ob ein Schwein zu dick ist?

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
Isolde

29.01.2006 22.10 | Franziska |
Hallo Isolde

Völlig ohne Photo ist das natürlich schwierig zu sagen. So wie Du sie beschreibst, scheint sie nicht zu dick zu sein, denn mit zunehmem Alter werden sie von selber etwas "behäbiger."
Meine beiden sind mit ihren knapp 3 Jahren (werden am 5.4.06 3-jährig) noch immer recht beweglich und können noch laut gröhlend vor Lachen über die Weide galoppieren. Sie wären ja etwa im gleichen Alter wie Deine Lena.
Viel eher meine ich aber, dass Du sie wohl doch trennen solltest zum Fressen, weil die beiden doch recht unterschiedlich sind im Alter.
Bei der Lena musst Du wohl langsam bremsen, während der Rudi so weiterfressen kann (ist nur meine Annahme, genau sagen kann ich das natürlich nicht).
Sie lernen es blitzschnell, wenn man sie getrennt füttert, entweder in einem unterteilten Gehegeteil oder ausserhalb.
Ich füttere Calimero in der "Schleuse" zwischen Gitter und Gartentor, Peppino drinnen. Ich muss nur die Tür öffnen und Calimero trottet sofort raus, während Peppino drinnen auf seine Schüssel wartet. Das geht alles ohne Streit oder Rangeleien.
Versuch es doch mal!

Grüessli, Fränzi

30.01.2006 02.05 | Sabine |
Moin Isolde

Nee, so eine Faustformel wie beim Pferd gibts beim Schwein nicht.
Aber ich fürchte auch, ohne Foto wird es schlecht zu sagen sein.

Ich hatte ein ähnliches Problem mit meiner Leitbache. Sie frass dreimal so schnell wie alle anderen und rannte von einem zum anderen um denen nur ja schnell alles wegfressen zu können. Ich versuchte sie davon abzuhalten, kam mir vor wie jemand der im Tor steht und nur ja keinen Ball durchlassen durfte. Das nervt einen ganz schön an. :(
Da ich ne Rotte von 7 Minis habe konnte ich es nicht so machen wie Franziska. Ich hab einfach für die Leitbache einen Futterstand gebaut,dort kann sie in Ruhe fressen und die anderen habe ihr Futter auch sicher.

Wenns wirklich sein müsste, kannst du jedem doch ne eigene Schüssel geben und ihr Futter ist dann eben anders zusammengesetzt als seines. Das müsste doch bestimmt gehen, oder? :kratz:

30.01.2006 11.34 | isolde_k |
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten! Ihr habt Recht, ohne Bild ist das (Über?)Gewicht meiner Sau schwer zu beurteilen. Ich probiere es deshalb mal mit einem Dateianhang. Ich hoffe, es funktioniert (habe so etwas noch nie gemacht).

Das Schwein im Vordergrund/in der Bildmitte ist Lena, das andere Rudi. Die Bilder habe ich gerade eben gemacht. Leider bin ich kein Foto-Profi...

Viele liebe Grüße
Isolde

30.01.2006 18.18 | Sabine |
Moin Isolde

Na prima, hat doch geklappt mit den Bildern. :up:

Für die Jahreszeit find ich die Figur ok. Zum Winter hin sollte man die Schweine die im Freiland leben ruhig etwas runder werden lassen...ist auch ein Schutz gegen die Kälte. ;)
Zum Frühjahr hin verlieren sie das durch die gesteigerte Aktivität im Normalfall eh wieder, sonst muss man dann die Ration kürzen. ;)

30.01.2006 20.06 | isolde_k |
Hallo Sabine,

danke für deine Beurteilung! Teils beruhigt mich das, teils auch wieder nicht. Irgendwie ist doch schade, dass sie nicht mehr so quicklebendig galoppieren kann wie noch vor einem Jahr (ich weiß noch, wie sie mit Rudi im letzten Winter im Schnee gespielt hat, das war einfach zu niedlich). :] Auch dieses Jahr kommt Rudi immer wieder seitlich auf sie zugeprescht und rammt sie übermütig mit der Schulter, aber sie grunzt nur ungnädig und schubst ihn weg.

Ich habe mir schon überlegt, ob sie vielleicht andere Beschwerden hat? Vielleicht sind die Hufe von der Stellung her nicht OK? Wie spitz darf/soll denn der Winkel sein? Andererseits sind Rudis Hufe genauso und er ist total agil.

Wegen der getrennten Fütterung: Ich habe mir auch schon überlegt, ob und wie das zu bewerkstelligen wäre. Mir fällt aber nichts ein -- die zwei wohnen in einem 1,5x1,5-Meter Offenstall, der mitten im Gehege steht. Da gibt's nichts, wo man das eine Schwein zum Füttern einfach wegsperren könnte. Ich denke, im Frühling werde ich mal mehr Möhren füttern und etwas weniger Schweinefutter und sehen, was dann passiert.

Liebe Grüße
Isolde

31.01.2006 00.20 | Sabine |
Moin Isolde

Unterschätze nicht den Altersunterschied der beiden. Sie ist schon eine erwachsenere Dame, da wird nicht mehr so viel gespielt. :D

Wegen der Fütterung. Fütterst du im Stall?
Ich füttere draussen, da ist es kein Problem jedem Schwein eine Plastikschüssel mit Futter hinzustellen. Du stellst dich dazwischen, damit auch jeder seine Portion in Ruhe auffressen kann, dann nimmst du die Schüsseln wieder mit.
Anhand der Mischung kannst du steuern das jeder die richtige Energiemenge bekommt. ;)
Du brauchst nicht zu trennen, du bist die Mauer. :D
Wächst auf der Wiese der Schweine im Sommer gut Gras? Dann brauchst du vielleicht gar nicht zuzufüttern?

31.01.2006 10.42 | isolde_k |
Hallo Sabine,

ich füttere draußen auf dem überdachten Vorplatz des Stalls, und zwar in zwei getrennten Schüsseln. Der Stall dient ausschließlich als Schlafzimmer.

Bisher ist es immer so, dass die beiden beim Füttern "Bäumchen-wechsel-dich" spielen, weil Lena natürlich das Sagen hat und sie immer wieder nachsehen muss, ob Rudi was Besseres im Napf hat. Wenn ich im Frühling anfang, sie weniger gehaltvoll zu füttern, muss ich mich wohl dazustellen und sie von Rudis Schüssel abhalten. Ich stelle es mir zwar etwas nervig vor, 2x am Tag zehn Minuten da rumzustehen, aber was tut man nicht alles für seine Tiere... :rolleyes:

Gras!? :D Die zwei haben es geschafft, ihre kompletten 8 Ar so gründlich umzupflügen, dass dort kaum mehr etwas wächst. Du musst dir das Gelände vorstellen wie einen hügeligen Sturzacker, in dem hier und da mal eine Fichte oder eine Weide um das Überleben kämpft, wenn ihre Wurzeln nicht schon komplett unterwühlt sind. Eine Trinkwasserquelle samt Bachlauf gibt's auch -- die Quelle war mal mit ziemlich großen Steinen schön eingefasst, aber mittlerweile sind die untergraben, zur Seite geworfen und in den Boden getreten (es ist unglaublich, welche Kraft in den verhältnismäßig kleinen Tieren steckt). Der Umgestaltungsdrang meiner beiden Schweine ist phänomenal. Ich habe den Platz vor dem Stall mit Gehweg-Steinplatten ausgelegt; einige davon habe ich in der entgegengesetzten Ecke des Geheges wiedergefunden... 8o Zum Glück ist das Ganze von einer ziemlich hohen Hecke eingefasst, sodass keine Passanten das doch etwas ungünstige Erscheinungsbild meines Schweinegartens betrachten können...

Deshalb kommen die Schweine mir auch nicht auf die Pferdeweide oder in den Hühnergarten (nur wenn der Boden wirklich gefroren ist), das sehe ich dann doch nicht ein. Stattdessen lege ich ihnen im Sommer eben mit der Sense geschnittenes Gras vor.

Liebe Grüße
Isolde

31.01.2006 18.41 | Franziska |
Hallo Isolde

Ja, das Bäumchen-wechsle-dich-Spiel kenne ich ebenfalls zur Genüge. Peppino war immer der schnellere und hat es so geschafft, jeweils 1,5 Portionen zu verschlingen, während für Calimero nur noch eine halbe Portion übrigblieb.
Das Ergebnis war, dass Calimero deutlich kleiner blieb (ein Beweis dafür, dass man mit der Fütterung das Wachstum schon etwas "bremsen" kann... aber nicht unbedingt empfehlenswert) und alle Passanten riefen "Ach wie süss, ein Männlein und ein Weiblein!!"
Als ich dann die beiden trennte zum Füttern (sind ja Brüder, also genau gleich alt), holte Calimero schnell wieder auf und ist heute nur noch minim kleiner und leichter als Peppino.
Deshalb musst Du Dir schon gut überlegen, wie Du besser steuern kannst, wer wieviel fressen darf. Du findest sicher Lösungen.

Grüessli, Fränzi

31.01.2006 21.52 | Sabine |
Moin Isolde

:D Jou, die Nummer kenn ich auch, deshalb wurde Trinchen auch so rund. :D
Am Anfang hab ich mich auch noch dazwischen gestellt und aufgepasst...in der Zeit haben die anderen sich untereinander alles geklaut. :mauer:
Aber bei zweien ist das gut machbar, glaub mir. Das hat auch was, wenn man neben ihnen steht und aufpasst, sie gewöhnen sich schnell dran und man kann ihr Fressverhalten gut beurteilen. Kauen sie richtig, speicheln sie zuviel....alles Unnormale fällt einem auf. Hautzustand usw. Ist auch nicht schlecht.
Sag mal, was fütterst du eigentlich? Meine wühlen gar nicht mehr.
8 Ar umgewühlt...ist ja unglaublich.
Trenne doch mal im Frühjahr die Hälfte ab und sähe neu ein. Dann haben sie was Grünes zu knabbern und du musst nicht noch mit der Sense losgehen.

01.02.2006 19.07 | isolde_k |
Hallo Sabine,

du hast Recht mit dem daneben Stehen und Beobachten, das ist wirklich nicht schlecht (habe vorgestern damit angefangen). Dabei habe ich zum Beispiel gemerkt, dass der Rudi ein Gourmet ist, der alles zuerst genau überprüft, bevor er es isst, während die Lena ein richtiger Vielfraß ist. Kein Wunder, dass sie immer breiter wird und der Rudi noch so ein zartes Kerlchen ist!

Die beiden kriegen 2x am Tag handelsübliches Schweinefutter (kein Mastfutter) zu einem Brei gerührt und dazu Möhren, Äpfel und das, was beim Gemüseputzen anfällt (außer Lauch und so natürlich). Manchmal auch Kartoffeln oder Reis. Außerdem immer Heu und im Sommer Gras. Sie wühlen trotzdem wie die Weltmeister. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es auch Spieltrieb ist: Sie buddeln sich zum Beispiel eine Baumwurzel aus (das Gelände war mal eine Weihnachtsbaumplantage) und schleppen sie in der Gegend rum. Neulich habe ich einen großen Stein (ungefähr kindskopfgroß) in Rudis Futternapf gefunden, wobei der Napf ans Ende des Geheges geschleift war. Mangels Vergleichsmöglichkeit habe ich bisher immer gedacht, das sei normal! Der Gummiball und die anderen Spielsachen interessieren sie hingegen überhaupt nicht.

Liebe Grüße
Isolde

02.02.2006 03.50 | Sabine |
Moin Isolde

Schau dir den
Jahreszeitenkalender
doch mal an.
Ich glaube damit könntest du den Schweinen im Frühjahr wieder Gras verschaffen und dir die Arbeit deutlich erleichtern.
Was meinste?

Übrigens, meine Minis sind nicht so wilde Spieler. Und ich hab ja auch noch jüngere dabei. Was du da beschreibst trifft eher auf meine grossen zu...die sind für sowas immer zu haben. :D

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