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13.01.2006 22.10 | Sabine | Verstösse gegen TSG
AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

Vetrinäramt Lichtenfels: Zunehmende Verstöße gegen Tierschutzgesetz (13.01.2006)

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Lichtenfels (aho) - Tierschutzrelevante Probleme in der Tierhaltung
sind oft mit sozialen Problemen der Tierhalter verbunden. Dies mussten
wie viele Veterinärämter in Deutschland auch die Mitarbeiter der
Abteilung Veterinärwesen des Landratsamtes Lichtenfels sowohl im
landwirtschaftlichen als auch im Heimtierbereich im Landkreis
verstärkt feststellen.

Einen kleinen Überblick über die Vielfalt der Probleme zeigen folgende
Fälle aus dem Jahresbericht des Landratsamtes Lichtenfels 2005:

Bei der Kontrolle einer Kaninchenhaltung wurde festgestellt, dass ein
Großteil der noch vorhandenen Tiere an Myxomatose (einer in 90 % der
Fälle tödlich verlaufenden Kaninchenseuche) erkrankt waren. Viele
Tiere zeigten massive Krankheitssymptome und waren zum Teil stark
abgemagert und verwurmt. Zu dem waren die Kaninchenställe schlecht
ausgemistet, in einem Stall wurde ein völlig zersetzter Kadaver
entdeckt. An Hand früherer Tierzahlen war davon auszugehen, dass
bereits über die Hälfte der ehemals vorhandenen Tiere verendet waren.
Auf Grund der Überforderung der Besitzer mit der vorgefundenen
Situation, wurde der Tierbestand von Amts wegen aufgelöst. Ein Teil
der erkrankten Tiere musste auf Grund der schlechten Prognose
eingeschläfert werden, die restlichen Tiere konnten an das Tierheim
Lichtenfels abgegeben werden.

Bei der Überprüfung eines Zuchtsauenbestandes Anfang des Jahres 2005
wurden neben erheblichen baulichen und hygienischen Mängeln auch
schwerwiegende tierschutzrelevante Missstände festgestellt. Eine
Muttersau war hochgradig abgemagert und konnte krankheitsbedingt nicht
mehr aufstehen. Angesichts der fehlenden Einsicht des Tierhalters für
die Notwendigkeit, die Sau von ihren Leiden zu erlösen, musste die
Tötung des Tieres angeordnet werden. Die restlichen Muttersauen, die
Anzeichen von starkem Räudebefall mit Beeinträchtigung des
Allgemeinbefindens zeigten, wurden nach Einschreiten des
Veterinäramtes tierärztlich versorgt.

Reptilien als Haustiere liegen steigend im Trend, stellen jedoch oft
hohe Anforderungen an die Unterbringung. Gerade Schildkröten -
vermeintlich einfach zu haltende Hausgenossen - können sich, je nach
Art und Anzahl zu einem Problem entwickeln. Leider fehlt es den
Haltern oft an der entsprechenden Sachkunde. Da Reptilien keine
Lautäußerungen von sich geben, werden Probleme häufig spät oder nicht
erkannt. So musste im Herbst letzten Jahres eine Schildkrötenhaltung
mit über 80 Tieren innerhalb kürzester Zeit aufgelöst werden. Dank
tatkräftiger und finanzieller Mithilfe zwei erfahrener
Reptilienhalterinnen wurden die teilweise schwer erkrankten Tiere
innerhalb kürzester Zeit optimal untergebracht.

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