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18.08.2002 19.14 | Jambalaika | Mastdarmvorfall
Hallo Schweinefreunde!

Wir halten eine größere Herde mit Wollschweinen in einem Freigehege. Eines davon ("Big Harry") hatte vor ca. 2 Wochen einen Mastdarmvorfall. Kein Durchfall, kein veränderter Kot- aber Blut im Rektum.
Er verstarb leider (vor einer Woche).

Nun bemerkte ich heute bei einem anderen Eber Blut am Rektum und ich frage mich, ob es sich auch diesmal um einen Mastdarmvorfall handelt, oder evtl. doch die gefürchtete PPE dahinter steckt.
Kann mir jemand von euch anhand von Erfahrungen weiterhelfen?
Der Tierarzt ist überzeugt von einem Mastdarmvorfall, der nicht anhand einer Grunderkrankung aufgetreten ist.
Aber ich bin mir unsicher, zumal es sehr selten vorkommt, dass dieselben Symptome bei zwei Schweinen innerhalb von wenigen Tagen auftreten.

Danke im Voraus für eure Hilfe;
Jambalaika

20.08.2002 17.36 | Marie-Christin |
Hallo!

Erst mal einige Infos aus einem Schweinekrankheitsbuch:

Sauen sind gehäuft um den Geburtstermin betroffen. Die Ursache ist eine Bindegewebige Schwäche im Analbereich. Ursachen für eib gehäuftes Auftreten können sein:

- Husten im Bestand; besonders Brüllhusten führt kurzzeitig zu sehr hohem Druck auf den Beckenbereich;

- Durchfall; verstärkte Drängen beim Kotabsatz begünstigt einen MDVorfall;

- starker Hefenbefall in der Flüssigfütterungsanlage; die Aufgasungen im Magen führen zu erhöhtem Blutdruckverhältnissen im Beckenbereich.

Vorbeuge und Bekämpfungsmöglichkeiten

In vielen Fällen verschwindet der Vorfall nach Abstellen der Ursachen auch ohne Behandlung. Mastschweine, bei denen der Vorfall nicht selbstständigreponiert, sind aus der Gruppe zu entfernen, damit andere Schweine den Vorfall nicht anfressen. Der Vorfall ist entweder mit der Hand zu reponieren und anschließend mit einer Tabaksbeutelnaht vor einem erneuten Vorfall zu sichern. Bei voluminöseren bzw. auch ältern mit Verletzungen behafteten Vorfällen ist der Vorfall durch ein chirurgisches Abschneiden und Vernähen der Darmwand mit dem After zu beheben.



Tiere mit einem Vorfall müssen unbedingt antibiotisch behandelt werden, um aufsteigende Infektionen zu verhindern. Dreimal im Abstandvon 48 Stunden Langzeitpenicillin oder Langzeitamoxicillin.

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Ich kenne PPE leider nicht und kann eine solche Krankheit in dem Buch nicht finden. Kennst du einen genaueren oder anderen Namen dafür?


Gruß, Marie.

20.08.2002 20.00 | Jambalaika |
Hallo Marie!
Vielen Dank für deine Antwort.
Solltest du auch in der Mailingliste sein, würde ich das Thema gerne in der Runde besprechen.
(Bin neu dabei!)

Danke.
Jambalaika (Michi)

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