[BotIndex] [««] Wieder mal ein Lebensmittelskandal  

13.10.2005 19.46 | Sabine | Wieder mal ein Lebensmittelskandal
Moin Rottels

Das ist wieder mal ausgesprochen eklig.

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

Bayern: Großrazzia bei Fleischverarbeitern +++ ungeheuerlich und ekelerregend (13.10.2005)

-----------------------------------------------------------
München (aho/lme) - Mit einer sofort angeordneten Großrazzia bei 39
bayerischen Zwischenbehandlungsbetrieben für ''Fleischnebenprodukte
der Kategorie 3'' hat Bayerns Verbraucherschutzminister Werner
Schnappauf nach eigenen Angaben den ersten Schritt getan, Licht in die
offenbar hoch kriminellen Machenschaften zweier bayerischer
Fleischbetriebe zu bringen. Schnappauf: "Nach derzeitiger Sachlage
sollen genussuntaugliche Rohware im großen Stil als
''lebensmitteltauglich'' umdeklariert worden sein. Dies wäre
ungeheuerlich und ekelerregend. Ich werde alles daran setzen, diese
Vorgänge rückhaltlos aufzuklären. "Noch in der gestrigen Nacht wurde
auf die Vorabmeldung des heute erschienen ''stern''-Berichts
der Betrieb in Illertissen vorerst gesperrt; auch in Degendorf ist der
Betrieb vorerst still gelegt. Der Landrat in Deggendorf ist gebeten
worden, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, die Zulassung
für den Betrieb zu entziehen. Die Untersuchung hat in den übrigen
Betrieben einen weiteren schwerwiegenden Verstoß ergeben, in dem
Betrieb wurden K3-Schlachtabfälle in einem Kühlhaus für Lebensmittel
gelagert, das Kühlhaus wurde sofort versiegelt. Zum derzeitigen Stand
der Ermittlungen wird noch geprüft, ob fleischliche Rohstoffe für
Tiernahrung in den Lebensmittelbereich verschoben worden sind.
Schnappauf: "Nach den derzeitigen Erkenntnissen besteht keine
Gesundheitsgefahr. Bestätigt sich der Verdacht ist eine Rückholaktion
ist schon allein durch den Ekelfaktor gerechtfertigt. Denn jeder, auch
Leute mit kleinem Geldbeutel, haben ein Recht darauf und müssen die
Sicherheit haben, dass sie einwandfreie und saubere Lebensmittel
erhalten."

Es besteht der Verdacht, dass bis zu 1.700 Tonnen für
Lebensmittel nicht geeignetes Fleisch (sogenanntes Kategorie 3
Material), das eigentlich nur für Hunde- und Katzenfutter geeignet
ist, umdeklariert worden ist und so in die Lebensmittelherstellung
geschleust wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt; die
Veterinärverwaltung ist eingebunden. Wenn sich dieser Verdacht
bestätigen sollte, liegen krasse Verstöße gegen das
Fleischhygienegesetz vor.

In der nächtlichen Überwachungsaktion in Illertissen und Deggendorf
hat sich in so fern ein neuer Sachstand ergeben: Der Geschäftsführer
in Illertissen legte dar, dass der Geschäftsführer des Deggendorfer
Betriebes untaugliches Material eingekauft und als zum Verzehr
geeignetes Material verkauft habe. Damit wäre der Straftatbestand des
Paragraph 28 Fleischhygienegesetzes erfüllt.

Darüber hinaus wurde der Mobile Veterinärdienst Bayern beauftragt,
die Kontrollen der Betriebe zu koordinieren und die Kontrolltätigkeit
selbst unvoreingenommen zu prüfen.

Außerdem lässt das Bayerisches Staatsministerium für Umwelt,
Gesundheit und Verbraucherschutz eine Rückholaktion im
Lebensmittelbereich prüfen, sobald geklärt ist, ob dieses Kategorie 3
Material in einem Lebensmittel verarbeitet wurde. Nach einer
Beurteilung der Fachleute ist zwar keine Gesundheitsgefährdung für die
Verbraucher gegeben. Die mit diesem Kat. 3 hergestellten Lebensmittel
beinhalten aber ekelerregende Bestandteile - dies reicht für die
Rückholung vom Markt.

In Bayern gibt es insgesamt 53 Zwischenbehandlungsbetriebe für
''Fleischnebenprodukte der Kategorie 3'', Betriebe, die nur Felle und
Häute bearbeiten oder nicht in Betrieb waren wurden nicht untersucht.
Links
http://ticker-grosstiere.animal-health-online.de/20051012-00000/

14.10.2005 09.44 | cyrell | RE: Wieder mal ein Lebensmittelskandal
Glauben die Leute den wirklich das würde erst jetzt gemacht?

Das läuft doch schon ewig so...nur jetz isses dummerweise mal wieder bei ein paar wenigen aufgeflogen.....

18.10.2005 16.40 | Sabine |
Moin

Jetzt wurden Namen von Firmen genannt, die das Ekelfleisch weiterverarbeitet haben.
Nein Gwen, das ist sicher kein Einzelfall, mehr die Spitze eines Eisberges. :kotz:

Ekelfleischskandal: Erste Abnehmerfirmen identifiziert +++ Landesbehörden informiert (18.10.2005)

-----------------------------------------------------------
München (aho/lme) - Bei der Rückverfolgung der als
lebensmitteltauglich umdeklarierten K3-Schlachtabfälle gibt es trotz
aller Schwierigkeiten Fortschritte, teilte Bayerns
Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf heute in München mit. Bei
den seit Freitag eingeleiteten Ermittlungen konnten weitere
Abnehmerfirmen ausfindig gemacht werden. Nach dem derzeitigen Stand
der Ermittlungen wurden genussuntaugliche Schweineschwarten aus der
Schweiz eingekauft, auf den Begleitpapieren als
''lebensmitteltauglich'' umdeklariert und an einen Gelatine-Hersteller
in Rheinland-Pfalz verkauft. Namen und Anschrift der ermittelten Firma
ist den rheinland-pfälzischen Vollzugsbehörden bereits gestern mit der
Bitte mitgeteilt worden, die Rückholaktion weiter zu betreiben.
Derzeit gibt es laut Pressemitteilung keine Erkenntnisse, dass die
Ware in Bayern zwischendeponiert wurde. Es ist vielmehr davon
auszugehen, dass die Ware auf den Lkws direkt zum außerbayerischen
Abnehmer verbracht und auf der Fahrt die Begleitpapiere gefälscht
wurden.

Darüber hinaus konnte laut bayerischem Verbraucherschutzministerium
ermittelt werden, dass K3-Geflügelkarkassen aus Österreich an einen
kleinen niederbayerischen Geflügelproduktehersteller in Gangkofen, die
Firma Rottaler Geflügelprodukte GmbH geliefert wurden. Aus dem
gelieferten Material wurde im Produktionszeitraum vom 15.12.2004 bis
24.02.2005 ''Hühnerklein'' und ''Hühnersuppentopf'' hergestellt. Die
Produkte werden unter dem Handelsnamen Gelha-Hühnerklein und
Gelha-Hühnersuppentopf vertrieben und haben eine Haltbarkeit von 18
Monaten. Nach gegenwärtigem Erkenntnisstand des
Verbraucherschutzministeriums sind sie an Abnehmerfirmen in
Sachsen-Anhalt, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen und
Baden-Württemberg geliefert worden.

Den entsprechenden Landesbehörden und dem
Bundesverbraucherschutzministerium wurden die entsprechenden Daten
(Produktionsdatum, Rechnungsdatum, Chargen-Nummer der ausgelieferten
Ware) mitgeteilt, teilt das Ministerium mit.

Im zweiten bayerischen (oberfränkischen) Betrieb, der ebenfalls im V
erdacht steht, K3-Material aus Deggendorf bezogen zu haben, wird
derzeit noch ermittelt. Es ist die Einlassung gemacht worden, dass
Material aus Deggendorf nicht tatsächlich geliefert worden sei,
sondern lediglich ein Zwischenhandel statt fand. Bei der Razzia am
Montag waren jedoch 4 Tonnen K3-Material in einem für Lebensmittel
zugelassenen Kühlraum vorgefunden und beschlagnahmt worden. Das
Material stammte nicht aus Deggendorf, sondern war vielmehr für
Deggendorf bestimmt.

Um den künftigen Missbrauch mit K3-Material einzudämmen, forderte
Verbraucherschutzminister Schnappauf eine Verschärfung der
EU-Bestimmungen. Allein in Bayern fallen jährlich 400.000 Tonnen sog.
K3-Material an, das frei im Binnenmarkt der EU gehandelt werden darf.
In der EU ist von rund 14 Mio. Tonnen K3-Material pro Jahr auszugehen.
Bislang gibt es für den Handel in der EU weder ausreichende
Vorschriften für einheitliche Begleitpapiere noch für eine klare und
deutliche Kennzeichnung von Dokumenten, Transportbehältern oder des
K3-Materials selbst. Schnappauf hat deshalb bereits am kommenden
Donnerstag Vertreter der Veterinärbehörden, des Fleischverbands, des
Bauernverbands und der Lebensmittelchemie zu einer Expertenrunde
geladen, um aus dem aktuellen Lebensmittelskandal
Verbesserungsvorschläge abzuleiten, die künftigen Missbrauch
verhindern sollen.

Über die Übrigen, nicht in Bayern verarbeiteten K3-Materialien sind
die zuständigen Behörden in den anderen Ländern bzw. im EU-Ausland
unterrichtet worden mit der Bitte, ebenfalls die Rückverfolgung zu
betreiben.

20.10.2005 09.45 | cyrell |
Bäh...ich weiss schon weshalb bei uns nur Fleisch direkt von Bauernhöfen die wir kennen auf den Tisch kommt....

25.11.2005 12.39 | Sabine | Mal wieder Ekelfleisch...
AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

Rhein-Sieg-Kreis: Kreisveterinäramt schließt Fleischhandel in Troisdorf (25.11.2005)

-----------------------------------------------------------
Siegburg / Troisdorf (aho/lme) - Das Kreisveterinäramt des
Rhein-Sieg-Kreises hat am gestrigen Nachmittag einen Betrieb in
Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis geschlossen, der mit Wurst- und
Fleischwaren gehandelt hat. Die Lebensmittelkontrolleure hatten bei
einer Routinekontrolle Verstöße gegen das Lebensmittelgesetz und die
Kennzeichnungspflicht festgestellt. Das teilt jetzt das Veterinäramt
des Rhein-Sieg-Kreises mit.

Insgesamt wurde rund eine Tonne Fleisch beschlagnahmt. Es handelt sich
dabei um Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügelfleisch und Wurstwaren.
Das Fleisch war größtenteils falsch etikettiert, verdorben sowie
verschimmelt und hatte die Mindesthaltbarkeitsdaten überschritten. Es
kann ausgeschlossen werden, dass es sich bei diesem Fleisch aus
Beständen des Gelsenkirchener Betriebes handelt, der kürzlich wegen
vergammelten Fleisches in die Schlagzeilen geraten war.

Die Veterinäre informierten noch während der gestrigen Kontrollaktion
Polizei und Staatsanwaltschaft, die den Troisdorfer Unternehmer vor
Ort festnehmen konnten. Das Kreisveterinäramt hat diesen Betrieb
regelmäßig kontrolliert - in 2005 allein viermal -, weil der Händler
der Behörde auch schon in der Vergangenheit mit ähnlichen Verstößen
aufgefallen war. Zahlreiche Bußgelder und eine vorübergehende
Betriebsschließung in 2003 waren die Folge. Bereits damals schon hatte
das Veterinäramt die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, die dann ein
Strafverfahren einleitete, dem Unternehmer aber bis gestern nicht
habhaft wurde.

Kreisveterinär Dr. Johannes Westarp, der den Betrieb kontrollierte,
zeigt sich zufrieden, dass man den Händler nunmehr verhaftet habe.
"Bis gestern konnte er sich immer wieder dem Zugriff entziehen. Jetzt
ist durch die Schließung sichergestellt, dass aus diesem Betrieb kein
Fleisch mehr in den Handel gelangen kann". Ob dies in der
Vergangenheit der Fall war, kann das Veterinäramt nicht ausschließen.
"Es scheint jedoch", sagt Dr. Johannes Westarp, "dass er das
verdorbene Fleisch lediglich gelagert, aber nicht weiter vertrieben
hat. Er hat es gesammelt und konnte sich wohl von den alten Beständen
nicht trennen". Der Händler hat zahlreiche Metzgereien und Geschäfte
in der Region beliefert. Die Proben des Fleisches sind an das
Staatliche Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld geschickt worden. Das
Strafverfahren ist durch die Staatsanwaltschaft Bonn eingeleitet
worden.

Das Veterinäramt kündigt weitere verstärkte Kontrollen an. Dr.
Johannes Westarp: "Wir gehen mit aller Härte gegen solche kriminellen
Machenschaften vor, um die schwarzen Schafe dieser Branche
auszusortieren. Unsere Arbeit dient dem Schutz des Verbrauchers.
Deswegen freuen wir uns auch über den gestrigen Erfolg".

25.11.2005 14.35 | cyrell | RE: Mal wieder Ekelfleisch...
Gähn...jaja..wundert das noch irgendwenn wenn immer nur auf den Preis stat auf die Qualität geguckt wird?

Letztens war doch wieder sowas wo sie 50 Tonnen Gammelfleisch gefunden hatten..war auf ntv letzten Montag glaub ich....wo die vermuten das schon 120 Tonnen von dem Mist längst in den Handel gekommen und verzehrt worden sind....

Achtung Ironie....

Hey was regen sich die Leute auf? Sie leben doch noch....mein Gott...ein paar Geschmacks, Farb und Schönungsmittel und der dumme Verbraucher will nichts merken...warum auf Qualität achten? Die essen das schon seit Jahrzehnten und jetzt wo da so ein paar Verbraucherschützer sich aufregen soll man damit aufhören? Warum gutes Hunde- und Katzenfutterfleisch an die dummen Tiere verfüttern wenn Mensch ja auch nichts anderes als ein Tier ist....kann man doch wesentlich mehr verdienen...und wenn man das gut verarbeitet kann man dem locker verfaultes, verschimmeltes Fleisch das eigentlich auf den Müll gehört als feinsten Braten/Salami andrehen...zum Dumpingpreis von 3 Euro das Kilo....wen kümmerts solange man damit gutes Geld machen kann...das Geld stinkt ja nicht...und wenn man mal erwischt wird...herrgott....das is auch nich der Weltuntergang....passt man halt das nächste mal ein bisschen besser auf und vertickt noch ein paar Tonnen Fleisch mehr...dann hat man das fix in ein paar Wochen wieder drin ....

25.11.2005 14.48 | Sabine |
Moin Gwen

Ja, ich denke da hast du wirklich recht. Da findet Betrug im grossen Stile statt. Und das scheint sich ja zu rechnen. Und selbst wenn ein Betrug aufgedeckt wird, an andere Stelle ist die Knete schon längst wieder reingeholt. Skrupellose Wiederlinge!

Aber wenn ich an die Bilder aus den Nachrichten denke...das Fleisch hatte einen Pelz! (also aus Pilzen), wähh, supereklig....bin ich froh das ich das nicht mehr zwischen die Zähne bekomme.

01.12.2005 09.38 | Sabine | Das Lagern von Gammelfleisch ist keine Straftat
AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

Rhein-Kreis Neuss: Das Lagern von Gammelfleisch ist keine Straftat (01.12.2005)

-----------------------------------------------------------
Neuss (aho/lme) - Die in der vergangenen Woche im Rahmen der
landesweiten Überprüfung von EG-zugelassenen Kühlhäusern im
Rhein-Kreis Neuss sichergestellte Menge von 15.000 Kilogramm
Schweinefleisch aus den Jahren 2003 und 2004 darf nicht in den Verkehr
gebracht werden. Das resultiert aus den Ergebnissen der Fleischproben,
die im staatlichen Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld untersucht
worden sind.

Sensorisch ist die Ware beanstandet worden. Aufgrund der langen
Lagerzeit lagen Abweichungen hinsichtlich des Geruchs und des
Aussehens vor. Die Ware ist dadurch für den Verzehr durch den Menschen
ungeeignet. Mikrobiologisch waren die Waren unauffällig. "Eine
Gesundheitsgefährdung hat nach den Probeergebnissen nicht bestanden,
selbst wenn die Ware noch in den Verkehr gelangt wäre", erläutert Dr.
Gerhard Fischer, Leiter des Veterinär- und
Lebensmitteluntersuchungsamtes beim Rhein-Kreis Neuss gegenüber der
Presse.

An der Beurteilung des Sachverhalts, dass es sich weder um eine
Straftat noch um eine Ordnungswidrigkeit handelt, ändert sich durch
das Ergebnis nichts. "Es handelt sich um ein Lagern und nicht um ein
Inverkehrbringen einer Ware", macht Fischer deutlich. Darüber hinaus
gehe von dieser entsprechend verpackten Ware auch für andere verpackte
Tiefgefrierware keine nachteilige Beeinträchtigung aus. Was mit dem
Schweinefleisch geschieht, wird von den Behörden in Abstimmung mit dem
Eigentümer des Schweinfleischs geprüft.

[BotIndex] [««] [Original-Thread]  

BotFood V1.3 by Utopia

Views heute: 36.819 | Views gestern: 213.914 | Views gesamt: 624.414.347