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11.02.2005 14.33 | Tanja Mueller | Pressemitteilung: Schweineleichen in der Fußgängerzone
http://maqi.de/photos/tmb/schweine05aus946_150x112.jpg

Aktivisten der Initiative "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus" legten am Freitag die Leichen von vier Säuglingen, die in einer "Qualitätsferkelzucht" - einige unmittelbar nach der Geburt - gestorben waren, in der Offenbacher Fußgängerzone aus.
Die Passanten wurden so mit der Realität konfrontiert, dem Tod, den sie mit ihrem Konsumverhalten verursachen: Weltweit leben in diesem Augenblick fast eine Milliarde Schweine in Gefangenschaft, um spätestens in ein paar Monaten umgebracht zu werden, damit aus ihren Körperteilen "Schnitzel", "Schinken", "Braten", "Wurst", aus Knochen und Füßen "Gelatine" für Gummibärchen, Tortenguß oder Filmmaterial, aus den Überresten Nahrung für Hunde und Katzen, für "Pelztiere" wie Nerze sowie Dünger produziert werden können. Warten in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung für das "Verbrechen", keine Menschen zu sein.

"Wie immer bei solchen Aktionen waren die Reaktionen der Passanten unterschiedlich. Viele waren betroffen, einige werden sicherlich ihr Verhalten überdenken", so Tanja Mueller von Maqi. "Manchen, vor allem Kindern, entfuhr beim Anblick der Tiere ein 'süß' - bis sie aufgeklärt wurden, daß diese ihretwegen gestorben sind." In nur einem Jahr konsumiert in Deutschland jeder Mensch durchschnittlich mehr als achtzig Kilogramm "Fleisch", wie die Leichen und Leichenteile schönfärberisch genannt werden. Auf die gesamte Lebensdauer hochgerechnet sind das 22 Schweine, außerdem sieben Rinder, zwanzig Schafe, sechshundert Hühner, dazu kommen unzählige Fische (deren Zahl nicht zu bestimmen ist, da die Opfer so wenig als Individuen gesehen werden, daß sie nur in Tonnen angegeben werden) und viele andere Tiere.

Bilder von der Aktion selbst, aus dieser und anderen Anlagen und Schlachthöfen und den Leichen in der Mülltonne sowie das Flugblatt zur Aktion: "Schweine - Opfer der Leichenfresser" sind im Internet unter www.maqi.de zu finden.

Ein gewöhnliches Schweineleben beginnt mit der - meist künstlichen - Besamung. Nach einer drei bis vier Monate dauernden Schwangerschaft werden etwa zehn bis zwölf Ferkel geboren. Sie verbringen noch sechs bis sieben Wochen bei der Mutter, die währenddessen so eingepfercht ist, daß sie nur aufstehen oder sich hinlegen kann, sich nicht von der Stelle rühren, geschweige denn umdrehen. Dann werden sie von der Mutter getrennt. Sie sind qualgezüchtet, so daß sie möglichst schnell zunehmen, ihnen wurden zusätzliche Rippen angezüchtet, um mehr "Koteletts" zu erhalten. Wenn sie im Alter von acht bis neun Monaten ihr "Schlachtgewicht" von etwa 112 kg erreicht haben, werden sie, falls sie so lange überlebt haben, umgebracht. Dies bedeutet weltweit eineinviertel Milliarden Tote pro Jahr. Die Mutter wird nach acht bis zwölf Schwangerschaften (jährlich zwei) und mit einem Gewicht von etwa einer viertel Tonne ebenfalls "geschlachtet". Die normale Lebenserwartung eines Schweins liegt dagegen bei 15 Jahren.

Entsprechendes gilt für viele Milliarden andere Tiere wie Hühner, Schafe, Rinder, Fische, Kamele, Enten und Gänse. Auch deren Gefangenschaft dient überwiegend dazu, ihre Leichen, Drüsensekrete, Eier zu verzehren, aus ihrer Haut Kleidung oder andere Gebrauchsgegenstände herzustellen und vielen anderen Zwecken.

"So wie es ethisch nicht vertretbar ist, elementare Rechte wie das auf Leben und Freiheit nur Menschen einer bestimmten ethnischen Gruppe, eines bestimmten Geschlechts oder Alters zuzugestehen, ist es ebenfalls inakzeptabel, solche Rechte nur auf Angehörige einer bestimmten Spezies zu beschränken", so das Fazit von Achim Stößer von Maqi. "Daher lebt, wer für all das nicht mitverantwortlich sein möchte, vegan".

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Brauhausgasse 2, D-63628 Bad Soden-Salmünster, Tel. 06056/9177888, mail@maqi.de, http://maqi.de.

11.02.2005 17.29 | Thomas | Gespaltene Meinung
Hallo Tanja,

ich finde die Grundidee ausgesprochen gut.

Ich habe nur wieder die Befürchtung, dass der "Verbraucher" einfach wegsieht und viele andere so etwas als zu krass verdrängen.

Die Leute, die dann vernünftig damit umgehen und reden wollen sind sicher schon vorher nicht abgeneigt gewesen, etwas zu ändern.

Da ich aber auch keine besseren Ideen habe, und befürchte, dass wir alle nur sehr wenig Gehör finden, ziehe ich den Hut vor Leuten, die sich so einer Situation bewusst mit allen mögklichenKonsequenzen stellen. :respekt:


Viele Grüße, Thomas

11.02.2005 20.41 | Tanja Mueller |
Hallo Thomas,
klar, Leute, die sich sowieso schon Gedanken gemacht haben, setzen sich mit so einer Situation viel eher auseinander. Aber wenn genau diese Aktion dazu führt, daß sie sich nicht mehr nur Gedanken machen sondern diesen auch Taten folgen lassen, haben wir ja was erreicht. :)
Und die anderen fangen vielleicht an, sich Gedanken zu machen. ;-)

Tanja

11.02.2005 21.08 | Waver |
Nabend!

Also ich kann da Thomas nur beipflichten - die Leute sehen nur das was sie sehen wollen! Da helfen die Radikalkonfrontationen nicht viel! http://www.kurts-smilies.de/sauer.gif
Das bringt oft mehr dumme Kommentare als das es etwas in die die richtige Richtung lenkt!
Das sieht man an dem wieder aufkommenden Modetrend PELZE!
Da haben sämtlich Kampagnen nichts geholfen.
Manchmal glaube ich, dass die Leute echt zu doof sind das zu verstehen!?
http://www.kurts-smilies.de/deppenalarm.gif

Das erlebe ich auch jeden Tag immer wieder aufs neue!
So habe ich auf der Arbeit, die Plakate der Schweinefreunde (Nr1. & Nr.2) im Büro aufgehängt!
Erst heißt es "och, ein Schweinchen! wie süß!"
Dann heißt es "ohweh, das ist ja tot!" http://www.kurts-smilies.de/erstaunt2.gif

Das sage ich nur "ja!" und "lies mal den Text dazu!" http://www.kurts-smilies.de/angry.gif

Dann kommt die Betroffenheit, wie schlimm alles ist! http://www.kurts-smilies.de/traurig2.gif

Im gleichen Moment klingelt der Bäckerwagen vor der Firma - "ah, der Bäcker ist da! Ich geh mir mal schnell ein Wurstbrötchen kaufen!" http://www.kurts-smilies.de/no2.gif

Wo ist denn die Betroffenheit von vor 20 Sekunden geblieben????
Da schrillen bei mir die Alarmglocken - gesehen, gelesen, betroffen gewesen und dennoch nix verstanden! http://www.kurts-smilies.de/kopfpatsch.gif

Ich versteh das echt nicht....http://www.kurts-smilies.de/wutblau.gif

Aufgeben werde ich trotzdem nicht und ich lasse kaum eine Gelegenheit zu einem Wortgefecht aus! http://www.kurts-smilies.de/brille2.gif


In diesem Sinne einen schönen Abend noch!
Frank http://www.kurts-smilies.de/wink2.gif

12.02.2005 01.17 | Jörg |
Hallo Tanja,

ich finde die Aktion auch gut und wichtig. Selbst wenn einige Leute Euch vielleicht als Spinner abstempeln. Denn es gibt sicherlich einige, die für diese Form von Aktionen empfänglich sind.
Von der Art her erinnert sie mich an eine Aktion von Animal Peace, an der ich im Jahr 1997 teilgenommen habe. Da haben eine Menge Aktivisten vor einem Hamburger Burger King auch tote Ferkel aus Entsorgungstonnen der Massentierhaltung den Passanten präsentiert :up: !

Für die Zielsetzung unseres Vereins ist sowas aber eine Spur zu krass. Wir möchten die Leute eher über die Schönheit und das tolle Wesen der Schweine informieren und sie dann dazu bringen, Schweine nicht nur als Nahrungsmittel zu betrachten. Aber dennoch sind solche Aktionen, wie Ihr sie durchführt, ein weitere Mosaikstein für ein besseres Behandeln von Tieren...

Weiterhin viel Erfolg und quasi kollegiale Grüsse,
Jörg

15.02.2005 02.45 | Detlef |
Was passiert mit den Leichen denn nach den Aktionen?

15.02.2005 15.03 | Tanja Mueller |
Hallo Detlef,

die werden selbstverständlich "ordnungsgemäß entsorgt". :-/

Tanja

15.02.2005 17.11 | Detlef |
Was hesst denn ordnungsgemäss "entsorgt" bei solchen Leichen? Mülleimer, Tierkörperbeseitigung oder ganz etwas anderes?

24.04.2005 13.09 | Anneliese |
Hallo,Tanja,

also ich finde solche Aktionen in keinster Weise zu krass.Sie zeigen ja die
grausame Wahrheit.Wir wüßten doch nicht wirklich von den furchtbaren
tierquälerischen Zuständen in diesem Falle,in der Massentierhaltung
bescheid.Wobei,so langsam sollte mann ja glauben,dass das Wissen über
diese üblen Praktiken bis zum einsamsten Einöi vorgedrungen sein müßte.

Diese nicht hinzunehmende Situation wird doch von denen die ihr Geld in
dieser Branche verdienen,schön geredet,Anstößiges versteckt man eben
gerne.

Da haben obendrein unsere lieben Schweine,weil sie eben Schweine sind,in
unserer Gesellschaft emotional nicht so einen Stand wie Hunde.

Die Tierbefreier legten einmal in Köln,vor dem Dom mehrere tote Hunde,die
im Rahmen eines Tierversuches,aufs übelste zugerichtet wurden.Es hieß,
die ehrenwerten Wissenschaftler hätten an den Hunden Versuche im Bereich
der Herzkranzgefässe gemacht.

Sie hatten allen Hunden den Brustkorb aufgesägt,um wohl dann
wissenschaftlich zu forschen,in wie weit oder auch nicht,ihr neues
Medikament xy,gewirkt hat.Hierzu muß man wissen,dass die Hunde vorher
gesund waren.Eine symtomähnliche Situation eines Herzinfarktes wurde hier
durch künstliches Abklemmen der gewissen Herzgefässe der Hunde
herbeigeführt.

Das Entsetzen und die Empörung der Leute war unbeschreiblich groß.In
kurzer Zeit bildete sich eine dichte Menschentraube um diese am Boden
liegenden Hunde.Einige brachen in Tränen aus.

Warum sollte man den Leuten denn nicht die Wahrheit nicht nur sagen,
sondern auch zeigen?

schönen Tag Anneliese :winke:

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