[BotIndex] [««] Perverse Menschheit.....  

22.05.2002 08.39 | Jörg | Perverse Menschheit.....
Hallo zusammen !
Vielleicht habt Ihr es gestern in der ein oder anderen Nachrichtensendung gesehen: in Israel hat man nun federlose Hühner "gezüchtet" 8o ! Eine wirklich grausame Vorstellung ist nun Realität geworden: der Mensch vergreift sich immer mehr an der Natur und den Tieren, nur um seine eigenen Gelüste zu befriedigen.

Natürlich haben die "Wissenschaftler" behauptet, dass dies zum Wohle der Tiere geschieht, weil sie in tropischen Ländern unter den Federn "leiden" :mauer: , aber Tatsache ist: hier geht es nur um die Tatsache, dass die Fleischindustrie die Tiere nicht mehr rupfen muß.
Widerlich, einfach widerlich ! Und insofern verweise ich jetzt einfach mal auf den Spruch von Albert Einstein in meiner Sig :rolleyes: !

Jörg, der sich oftmals schämt, der Spezies Mensch anzugehören !

23.05.2002 11.11 | Claus |
Hallo Jörg!

Auch ich konnte die Meldung aus Israel nur angewiedert und kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. Die Behauptung, diese und ähnliche Züchtungen würden dem Wohle der Tiere dienen halte ich für unverschämt. Aber mich bewegen auch zwei weitere Teilaspekte:

1. Diese Züchtung ist wahrscheinlich mit einer geplanten Veränderung der genetischen Erbinformation erreicht worden. Über Sinn und Unsinn der Gentechnik kann man sicher streiten. Aber was bringen nationale Verbote und Beschränkungen, wenn in anderen Ländern nahezu unbegrenzt experimentiert werden kann? Hier muß über die Grenzen hinaus ein Konsens geschaffen werden.

2.
hier geht es nur um

die Tatsache, dass die Fleischindustrie die Tiere nicht mehr

rupfen muß.

Ich denke, es ist falsch die Fleischerzeuger und -verarbeiter für diese Entwicklung alleine verantwortlich zu machen. Die Hauptschuld tragen Du, ich und alle andern Menschen, die zwar auf der einen Seite dem (gewünschten) Konsumwahn verfallen sind aber auf der anderen Seite nicht bereit sind, Ihre Ernährungsgewohnheiten zu reflektieren und für Lebensmittel einen angemessenen Preis zu zahlen. Denn über eines sind wir uns doch wohl beide im Klaren: solche und ähnliche Züchtungen sollen den Marktpreis des Produktes stabilisieren oder senken um die Nachfrage zu halten oder zu steigern. Wenn der Mensch in seiner Funktion als Verbraucher seine Macht nutzen würde könnte sich vieles ändern.
Aber hier kommt wahrscheinlich die Einsicht von Einstein ins Spiel, der auch ich nur zustimmen kann.

Gruß, claus

24.05.2002 10.46 | Jörg |
Hallo Claus !

Original von Claus
Diese Züchtung ist wahrscheinlich mit einer geplanten Veränderung der genetischen Erbinformation erreicht worden.

Laut der Pressemeldung handelte es sich ja um eine "natürliche" Mutation, die man dann "züchterisch" intensiviert hat. Ob das glaubhaft ist, lasse ich mal dahingestellt sein.

Aber was bringen nationale Verbote und Beschränkungen, wenn in anderen Ländern nahezu unbegrenzt experimentiert werden kann? Hier muß über die Grenzen hinaus ein Konsens geschaffen werden.

Im Prinzip gebe ich Dir hier Recht. Jedoch bedarf es bei jeder Kehrtwende einer Vorreiterrolle. Das war in der Vergangenheit so und wird auch so bleiben. Als Beispiel darf ich nur die Einführung von Katalysatoren in Deutschland nennen. Damals jaulte die Autoindustrie weil es ein Wettbewerbsnachteil war und angeblich der Untergang und die Abwanderung dieses Industriezweigs an die Wand gemalt wurde. Nun hat sich der Kat aber flächendeckend durchgesetzt....ebenso bleifreies Benzin, Mülltrennung und und und. Es ist nur immer ziemlich "uncool" ;) wenn es immer die gleichen Länder sind, die diese Vorreiterfunktion haben. Da kommt man sich dann schon a bisserl verarscht vor :( ! Einer muß halt den Anfang machen....

Ich denke, es ist falsch die Fleischerzeuger und -verarbeiter für diese Entwicklung alleine verantwortlich zu machen.

Nein, das wollte ich damit auch nicht sagen. Es ist mir schon klar, dass Ursache ihrer Wirkung vorraus geht. Ursache ist der Fleischwahn der Menschen, keine Frage. Und das führt dann letztlich zu so grausamen Methoden wie die hier diskutierte.

Die Hauptschuld tragen Du, ich und alle andern Menschen, die zwar auf der einen Seite dem (gewünschten) Konsumwahn verfallen sind aber auf der anderen Seite nicht bereit sind, Ihre Ernährungsgewohnheiten zu reflektieren und für Lebensmittel einen angemessenen Preis zu zahlen.

Also ich hoffe, dass Du und ich nicht nur Heuchler sind, die auf der einen Seite einen Weg "predigen", den sie selber nicht einhalten :] ! Das wäre schlimm.
Nein, aber Dein Argument ist stichhaltig und deswegen ist es ja so wichtig, so viele Menschen wie möglich zu einer Kehrtwende zu bewegen.

Wenn der Mensch in seiner Funktion als Verbraucher seine Macht nutzen würde könnte sich vieles ändern.

Meist hört man dann ja die Platitude: "Ich alleine kann ja eh nix ändern". Diesen Satz zu entkräften sollte unser gemeinsames Ziel sein. Nicht nur im Sinne der Tiere, sondern auch im Sinne der Menschen selbst ;) !

Gruß
Jörg

27.05.2002 21.47 | barbara-vienna |
hallo jörg!!

ich kann dir da nur zustimmen..wenn man täglich neue meldungen liest in welche richtung die forschung geht, da kann einem schon das grausen kommen...

erst heute hab ich wieder eine meldung gelesen, die mir die haare zu berge stehen liessen...in kuba werden gerade anstrengungen unternommen die turbomilchkuh wieder aufleben zu lassen, indem sie geklont wird..wohlweislich hat man damals teile von dieser kuh eingefroren...diese kuh gibt ca 4x soviel milch, wie eine normale milchkuh, die tägliche milchleistung beträgt 109 liter!!! :mauer: ..auf diese weise will man die permanente milchknappheit in kuba in griff bekommen...
ein weiteres projekt kühe zu züchten, die nur die grösse von hunden bekommen, diese könnten dann bequem auch in wohnungen gehalten werden, oder in kellern :mauer: , wurde inzwischen eingestellt...
ich finde, wenn man soetwas liest kann man eigentlich garnicht glauben, dass es solche bestrebungen wirklich gibt...aber immer mehr wird mir bewusst, es gibt in diesem bereich leider kaum noch etwas was nicht versucht wird...
moralisch und ethische bedenken, oder ein gewissen gegenüber tieren scheint es schon lange nicht mehr zu geben... X(
traurig aber wahr...

barbara

27.05.2002 22.47 | Jörg |
Hallo Barbara !
Die Story mit der Kuh ist ja auch ziemlich heftig. Über 100 Liter am Tag ?? Das muß für das Tier nicht gerade lustig sein X( ! Ich sehe ja auch bei uns in der Nachbarschaft diese Hochleistungskühe: "pralles Euter" und spindeldürr....alle Rippen kann man zählen und an den Hüftknochen kann man seine Jacke aufhängen :( ! Was hat der Mensch nur aus diesen Tieren gemacht ?

Na ja, und bei Schweinen sieht es ja nicht viel besser aus: was deren Gelenke und kleinen Beine an Gewicht aushalten müssen ist ja auch nicht von Pappe. Da lobe ich mir dann doch die alten und robusten Rassen.....

Kuh in Hundgröße im Keller ?? Ja sind die denn alle nur noch "Banane" ?

Kopfschüttelnder Grunz
Jörg

27.05.2002 22.57 | barbara-vienna |

hallo jörg!!

Ja sind die denn alle nur noch "Banane" ?

ja...sind sie...sieht zumindest so aus... :]

barbara

30.05.2002 14.38 | Gast | nackte Hühner und Turbo-Kühe
Hallo Schweinefreunde,

ich habe gerade Eure Beiträge zu den nackten Hühnern in Israel bzw den Kühen in Kuba gelesen.

Dazu folgende Bemerkungen:

Bei jeder Spezies kommen spontane Mutationen vor, wie z.B. Haar- oder Federlosigkeit.
Das hat mit genetischer Manipulatin nichts zu tun.
In freier Natur haben solche Tiere keinerlei Überlebenschance und sind schnell verschwunden.

Bei Hühnern die leider gottes hauptsächlich in Legebatterien gehalten werden , gibt es in mediterranen oder tropischen Ländern erhebliche Probleme mit den Temperaturen und dem Stallklima in dieser Haltungsform.
In diesen Ländern ist "Tierschutz" vor dem Hintergrund der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Probleme sowieso kein thema.

Da ist es dann tatsächlich eine Erleichterung für die Tiere, wenn sie keine Federn haben.


Zum zweiten Punkt, den Turbo-Kühen auf Kuba , denke ich das es sich dabei um eine Zeitungs-Ente handelt.

Die absolute Schallgrenze bei der Milchleistung von Kühen liegt bei durchschnittlich 40-45 Litern/Tag bzw.
12.000 L in einer Laktation von ca. 300 Tagen

Mehr ist einfach nicht möglich weil der Stoffwechsel der Kühe irgendwo seine Grenzen erreicht.
Als kleines Beispiel:
um 1 Liter Milch zu bilden müssen 1000 Liter Blut durch das Euter gepumpt werden.


Grüße,

R. Huppertz, Simmerath
Gast



30.05.2002 17.58 | Jörg |
Hallöchen Herr Huppertz !
Schön, etwas von Ihnen hier im Forum zu lesen. Wie ich schon in meiner Mail erwähnt hatte: wir können Input aus der landwirtschaftlichen Ecke sehr gut gebrauchen :] !

Original von Gast
Bei jeder Spezies kommen spontane Mutationen vor, wie z.B. Haar- oder Federlosigkeit.
Das hat mit genetischer Manipulatin nichts zu tun.

Klar, nicht alles, was nun an neuen tierischen Kreationen daherkommt hat was mit Genmanipulation zu tun. Dies ist ja ohnehin ein Reizthema, was über alle Grenzen hinweg erörtert wird....

In freier Natur haben solche Tiere keinerlei Überlebenschance und sind schnell verschwunden.

Genau so ist es ! Und deshalb ist es m.E. auch nicht vertretbar, dass sich der Mensch unter fadenscheinigen Gründen diese "Mutanten" ;) zu Nutze macht. Es zeigt sich ja nicht nur in der Landwirtschaft sondern auch in der Haustierzucht: da werden dann durch Inzucht und gezielte Selektion von kleinen und schwachen Tieren ein "Micro-Kleinst-Schwein" erfunden, welches natürlich gewisse Nebenwirkungen mit sich bringt. Und wozu das Ganze: weil sich der Mensch ein Schwein für die Westentasche wünscht, oder ein Schwein mit ein paar Rippen oder Schinken mehr, oder eben Federvieh ohne Federn. Nur das Denken der Menschen steht hierbei im Vordergrund....ganz nach dem üblichen Humanzentrismus. Ethische Bedenken zählen dann wenig oder nichts 8o !

Bei Hühnern die leider gottes hauptsächlich in Legebatterien gehalten werden , gibt es in mediterranen oder tropischen Ländern erhebliche Probleme mit den Temperaturen und dem Stallklima in dieser Haltungsform.

Ja, genau dies wurde ja als Grund genannt. Aber sollte man dann nicht eher die Haltungsform überdenken, anstatt das Tier der Haltungsform anzupassen ?

In diesen Ländern ist "Tierschutz" vor dem Hintergrund der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Probleme sowieso kein thema.

Ganz sicher ! Bei uns hat der Tierschutz entgegen der landläufigen Meinung zwar auch einen schweren Stand, aber dennoch tut sich was. Und dies gilt es zu forcieren. Jedoch zeigen sich auch in einem ach-so-tierfreundlichen Land wie Deutschland Auswüchse, die man einfach nicht verstehen kann. Sowohl in der Haustierhaltung als auch in der Nutztierhaltung.

Da ist es dann tatsächlich eine Erleichterung für die Tiere, wenn sie keine Federn haben.

Na ja, ob das Huhn den Kausalzusammenhang hinbekommt ;) und deswegen den Menschen dankbar ist, dass es sein Leben in einer Legebatterie ohne Federn fristen kann *provokant-frag* ?

Die absolute Schallgrenze bei der Milchleistung von Kühen liegt bei durchschnittlich 40-45 Litern/Tag bzw.
12.000 L in einer Laktation von ca. 300 Tagen

Sehr interessante Informationen ! Die kann man auch nur von einem bekommen, der sich mit sowas auskennt. Und daher scheint diese Meldung wirklich ebenfalls mit dem Thema Federvieh (Ente) in Zusammenhang zu stehen ;) !

Gruß und Grunz :)
Jörg

30.05.2002 18.25 | Gast |
Hallo Jörg,

Zitat


Na ja, ob das Huhn den Kausalzusammenhang hinbekommt und deswegen den Menschen dankbar ist, dass es sein Leben in einer Legebatterie ohne Federn fristen kann *provokant-frag* ?

Es geht hier natürlich nicht um die Interessen der Hühner !

Ein Huhn das weniger Hitze-Streß aushalten muß, verbraucht weniger Energie ( sprich Futter ) um sich durch Hecheln abzukühlen. Ausserdem sinkt dadurch die Sterblichkeitsrate (Hitzschlag )
Daneben werden die Energiekosten für die Belüftung eines solchen Stalles insgesamt reduziert.
Gerade in Israel gibt es riesige Legehennen-Anlagen mit mehren hunderttausend Tieren. Da machen selbst Bruchteile von Pfennigen pro Tier über die große Anzahl erhebliche Beträge aus.

Und auch in Israel kann der am meisten mit den Eiern verdienen, der sie am preiswertesten produziert !



Wir haben selber freilaufende Hühner.

Bis vor ca. einem halben Jahr hatten wir so etwa 150 Stück und haben die Eier verkauft.
Es war immer wieder bemerkenswert wie sehr die Nachfrage kurzfristig steigt wenn es wieder mal einen "Skandal" gibt, und wie es dann über mehrere Wochen allmählich wieder weniger wird - bis zum nächsten Skandal !

Weil ich keine Lust mehr hatte den Leuten zu erklären was ein Ei in der Freilaufhaltung kosten muß wenn man alleine nur kostendeckend arbeiten möchte, haben wir unsere Hühner auf 20 reduziert. Reicht für uns vollkommen ! Jetzt ist es auch kostendeckend !

Grüße

R. Huppertz



30.05.2002 22.33 | barbara-vienna |

hallo huppertz!!

also ich konnte mir auch kaum vorstellen, dass es so eine extrem hohe milchleistung überhaupt geben kann...nachzulesen ist dieser artikel unter:
http://www.rp-online.de/news/wissenschaft/medizin/2002-0527/super_mi
lchkuh.html
und ich werde versuchen da noch genauere infos dazu zu bekommen...weils mich auch sehr interessiert und ich gerne wissen möchte was da genau dran ist an der meldung...
sobald ich da genaueres herausbekommen hab werd ichs euch wissen lassen...

liebe grüsse und bis bald

barbara ;P

[BotIndex] [««] [Original-Thread]  

BotFood V1.3 by Utopia

Views heute: 43.129 | Views gestern: 556.037 | Views gesamt: 625.240.086