Hallo Gast!
Ich hoffe, dass die Tiere nicht scheu sind, wenigstens etwas Vertrauen zu Menschen haben, dass sie nicht zu viele sind und dass Tiere, die schlechte Erfahrungen mit dem Verladen gemacht haben (Verletzung, Stress) zuletzt aufgeladen werden.
Während der Verladung spricht man leise mit den Tieren und geht nicht mit zehn Mann an die Sache, die sich gegenseitig anschreien. Man lobt sie für jeden Schritt, den sie näher zum Hänger machen. Zu vermeiden ist dabei, dass die Tiere eingefangen werden und dann so nervös sind und nur noch flüchten wollen. Macht bloß nicht so wie die Menschen in der Tierheimserie im Fernsehen, die das schreiende, mittlerweile völlige erschöpfte hechelnde Schwein auf einem Brett liegend in den Hänger hieften und dann zu heulen anfingen. :O :(
Warum müssen die Tiere über Stufen gehen und wo sind sie? Stufen, die bis zu 5cm hoch sind und sich auf der Klappe befinden, sind dazu da, dass die Tiere nicht abrutschen. Wenn sie abrutschen und sich dabei weh tun, bewegen sie sich gar nicht mehr. Ich halte auch nichts davon, weil Schweine ungern Stufen gehen und sie bei tiergerechter Verladung auch nicht nötig sind.
Zur Gewöhnung und dem Verladen habe ich folgende unteranderem wissentschaftlich nachgewiesene Erfahrungen: Man kann nach Möglichkeit den Hänger schon vorher in die gewohnte Umgebung stellen, damit sie ihn freiwillig betreten können. Wenn ein Schwein erst mal drin ist und das eigentlich ganz angenehm empfindet, kommen die anderen meistens nach. Wenn ein Schwein sich aufregt, überträgt sich das auch auf alle (Schweine und Menschen).
Man verläd nicht alle Tiere auf einmal, aber vielleicht in Gruppen zu 1-3. Hängt von der Gesamtzahl ab. Im Hänger hält sich normal auch keiner auf. Wie gesagt rechts und links absperren und auch den Auslauf mit Brettern verkleinern, die Tiere sollen somit zum Hänger geführt werden und nicht mit Leinen eingefangen und gezogen werden.
Schweine hassen Steigungen über 20% hochzugehen und genauso wieder runter. Kleine Transporter haben fast immer eine viel zu große Steigung, die kein Schwein freiwillig begeht. Wenn es irgendwo auf dem Gelände einen kleinen kurzen Hang oder eine Auffahrt gibt, stellt man den Hänger unten hin und kann somit die Klappe eben runtermachen. Dann bestreut man die Klappe (und den Weg zum Hänger) mit Stroh und treibt (ruft)die Tiere in die Nähe des Hängers. Innen im Hänger gibt es Stellen mit nassen Wühlmöglichkeiten, etwas benutztem, nach Schwein riechendem Stroh (aber auch ganz frisches Stroh, auf dem sie gerne knabbern) und etwas! ausgestreutem Schrot auf dem Boden, was die Schweinis auch alles schon wissen. Somit nutzt man den Riechsinn aus.
Ich finde, man sollte erst mal nicht mit Futter locken oder einen futtersymbolisierenden Eimer reinstellen. Oft gehen sie darauf gar nicht ab. Aber das hängt von der Situation ab.
(wenn ihr nüchtern verladet, funktioniert es bestimmt besser und sie stecken Stress besser ein, so wird es normalerweise auch in der Nutztierhaltung gemacht)
Zum Schluss, schlag ich euch vor, die Tiere bei nicht zu heißem und nicht zu windigem oder kaltem Wetter schon frühzeitig (einige Stunden vorher oder sogar ein Tag vorher) wenn es nicht darauf ankommt in Ruhe zu verladen.
Ich hoffe, ich habe nix vergessen und es ist alles verständlich.
Viel Glück und geht langsam an die Sache, überdenkt alle wichtigen Punkte!!!
Marie
P.S.: Wenn die Schweine vorher schon mal den Hänger ausprobieren konnten und in ihm gehaust hatten, bleibt es in ihrer angenehmen Erinnerung, wenn es dort Stangen oder ähnliches zum Abschrubbeln gab! Meine Sau steht da drauf.
;P
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