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04.06.2004 10.16 | Tanja | Was füttert Ihr denn so?
Hallo Zusammen,

wir überlegen uns gerade zwei Großschweine zuzulegen. Da wir leider keine Freilandhaltung machen können, weil die Weide von unseren Schafen bewohnt wird, wollen wir die zwei in dem Stall mit Freilauf unterbringen.
Nun stellt sich uns aber die Frage, was und vor allem wieviel zwei Großschweine, die man als Ferkel bekommt denn so fressen.
Wir wollten sie mit Kartoffel und Rüben füttern.

Wäre das in Ordnung?

Schon mal vielen Dank im voraus

die hoffentlich bald Schweinemami

Tanja

04.06.2004 13.19 | Wuddel |
Hallo Tanja,
also wir füttern ein Gemisch aus:

Haferflocken (nicht so viel nur für den besseren Geschmack)
Weizenkleie (macht nicht dick aber dafür satt)
Gerstenschrot (nicht zu viel, macht dick)
Rübenschnitzel (mag Lotti nicht so gerne deshalb bekommt sie nicht soviel)
trocken Brot (nur wenig, macht dick)
gekochte Kartoffeln (nicht so viel, macht dick)

Zur Menge sagt man 1% vom Körpergewicht.

Ich füttere ein bisschen weniger und streue dafür jeden Morgen Maiskörner,1 Handvoll Walnüsse und 1 Handvoll Eicheln ins Gehege damit Lotti was zu tun hat.

Außerdem Obst (was gerade so anfällt) und Gras

Gruss Ines

04.06.2004 13.52 | Sabine |
Hallo Tanja

Sollen die Beiden, wenn sie gross genug sind, geschlachtet werden, oder sollen sie bei euch wohnen bleiben? :kratz:

Ich denke, dann sieht die spätere Ernährung etwas anders aus.
Kannst du mal was dazu sagen?

Viele Grüsse
Sabine

04.06.2004 14.45 | Tanja |
Eines der zwei Schweine, nämlich das das wir für unseren Nachbarn und als Gesellschaft für unsreres mitbeherbergen soll auf alle Fälle später geschlachtet werden. Bei unserem sind wir uns noch nicht sicher, ob wirs übers Herz bringen. Aber geplant ist es eigentlich auch erstmal.

Gruß
Tanja

04.06.2004 17.45 | SHierling |
Hallo,
solange die beiden wachsen solltest Du besser keine Experimente machen wenn Du noch keine Erfahrung mit Schweinen hast, sonst hast Du nachher lebenslang mit irgendwelchen Knochen oder Sonstwas-Schäden nur Ärger oder das Fleisch schmeckt fischig , ist wässrig oder der Speck ist zu weich oder oder oder... wachsende Tiere sollten - egal was später damit passiert - optimal versorgt werden, und da gibt es nun mal keine großen Spielräume in der Futterzusammensetzung.

Am einfachsten und besten besorgst Du Dir (Deinen Tieren ) ein normales Aufzuchtfutter (Alleinfutter für Zuchtläufer oder Jungsauen), entweder von irgendeinem Sauenhalter in der Umgebung, oder halt bei der Genossenschaft. Dann kannst Du jedenfalls sicher sein, dass Deine Tiere optimal versorgt sind.

Wenn Du Kartoffeln und Rüben als Grundfutter zur Verfügung hast, kannst Du Dir dazu auch selber einen Ergänzer mischen - insgesamt (kommt drauf an, was für Rüben und wieviel Kartoffeln Du nehmen willst) solltest Du je nach Gewicht dann 19 - 30 MJ/ME im Futter haben, und ca 300g Rohprotein mit mindestens 14g Lysin drin. (Entweder aus Soja, oder Bierhefe,oder Kartoffeleiweiß) Dazu in jedem Fall Vitamin- und Mineralstoffmischung für Schweine (nicht "irgendeine" bitte) nach Anleitung dosieren.

Insgesamt rechne mal zwischen einem und 6 kg Kartoffeln je Tier und Tag während des Wachsens, dazu 1-3 kg Rüben, und dazu den Ergänzer, je nach Zusammensetzung ein knappes Kilo, damit Du die Mängel im Grundfutter ausgleichen kannst.

.Grüße
Brigitta

PS: nochwasvergessn: GANZ insgesamt kannst Du bei so einem "Hobbyschwein" mit Grundfutter von einer Futterverwertung von 3-4 zu 1 ausgehen , je nach Konzentration der Nährstoffe im Futter. Also aus 3-4 Kilo Futter wird dann 1 Kilo Schwein. Bei Alleinfutter entsprechend weniger, bei Auslauf und Grundfutter+Ergänzer entsprechend mehr.

05.06.2004 20.15 | Marie-Christin |
Hallo!
Meine Sau bekommt Weizenkleie und Schrot für tragende Sauen. Da ist alles drin, zumindest Eiweiß aus dem Soja, von welchem man ja auch ein bisschen braucht. Wieviel, das variiert, je nachdem wie sie aussieht. Ich müsste dann noch mal wiegen. Dazu gibt's ständig Heu uns Stroh soviel sie will. Zur Zeit bekommt sie auch ein bisschen Rübenschnitzel in Pelletform für Rinder. Die mag sie gerne knabbern und ich benutze sie auch als Leckerlie. Früher habe ich keine Weizenkleie sondern Rübenschnitzle zu dem Schrot gefüttert. Die quellen in Wasser noch besser auf als Kleie und machen dadurch satt, was bei Großschweinen besodners wichtig ist.
Auch trockenes Brot oder Äpfel mag sie gerne fressen. Sonst frist sie kein Gemüse nd Obst, auch nicht gekocht.

Bei der Anschaffung würde ich schon auf die Rasse achten. Denn viele neue Mischungen die auf Magerfleisch gezüchtet wurden bekommen während der Wachstumszeit Krankheiten. SO auch meine beiden. Eine ist daran gestorben. Ich will nicht sagen, dass es immer so sein muss, ich kenne auch nur zwei Halter mit solchen modernen Rassen, unter anderem Petra aus dem Forum und beide hatten Probleme mit ihren Schweinen. Nochmal würde ich mir keine so welche anschaffen, sondern auf alte Rassen wie Husumer, Schwäbisch-Hällische oder Bentheimer zurückgeifen.

Grunz, Marie.

05.06.2004 20.56 | SHierling__ |
Huhu,

also das die "neuen Kreuzungen" beim wachsen Krankheiten bekämen, kann man so nicht stehen lassen. Ist auch ganz einfach einzusehen: wenn die nicht wirklich gut zu halten wären und eben gerade NICHT krank würden, würde man sie nicht benutzen - denn bei den Mästern und in den Aufzuchtbetrieben ist jedes einzelne kranke Schwein ein Verlust.
Das allerdings eine Menge Hobbyschweine krank werden beim wachsen, scheint mir nach Lesen des Forums hier nicht allzu verwunderlich: die werden - zumindest nach dem was hier immer so als Futter angegeben wird - einfach schlecht bis absolut mangelhaft ernährt.

@Marie: aus Eiweiß wird nicht nur Fleisch (Muskeln), sondern auch alle Enzyme, Hormone, Blut, Organe ... alles, was ein Schwein am leben erhält. Darum braucht man das Soja , oder Bierhefe, oder Kartoffeleiweiß und die essentiellen Aminosäuren daraus. Wollte man natürlich füttern, müßte man Tiermehl nehmen, solange das nicht zugelassen ist, werden zu den pflanzlichen Eiweißfuttermitteln noch "reine" ("künstlich hergestellte") ess.AS zugegeben, SONST werden die Schweine beim Wachsen krank, da hast Du recht.. Die Stärke/Energie aus dem Getreide macht nur Fett und gibt sozusagen "das Benzin" zum Heizen und zum Bewegen -überleben kann ein Schwein davon nicht. Gemüse etc sind "Füllstoffe", das Eiweiß darin (wie im Gras) kann ein Schwein zu über 80% überhaupt nicht verdauen (es ist - eben! - ja kein Pflanzenfresser) - auch davon kann es also nicht überleben.

Das ist bei den alten Rassen ganz genau so wie bei "modernen" Hybriden, selbst wenn die Futterverwertung niedriger ist (d.h die Schweine wachsen nicht so schnel und brauchen insgesamt mehr Futter dazul), die Physiologie ist genau die selbe, und auch die alten Rassen brauchen ein ausgewogenes Futter.

Wenn mans GANZ genau nimmt, brauchen alte Rassen sogar mehr "Aufmerksamkeit" und Genauigkeit bei der Ernährung, denn sonst verfetten sie zu schnell und bekommen Gelenkprobleme.


Grüße
Brigitta

05.06.2004 21.41 | minifarm gnevsdorf |
hallo, was spricht bei dir dagegen sie mit den schafen laufen zu lasse, der zaun? mfg MfG

07.06.2004 20.15 | Tanja |
Erstmal vielen herzlichen Dank für die tollen Ratschläge.
Ich denke wir werden uns für

Heu so viel sie wollen
Kartoffeln
Rüben
und ein fertiges Ergänzungsfutter entscheiden

Die Idee mit dem Freilauf bei den Schafen finde ich ja super. Ich habe aber Angst - nach Euren Beschreibungen - dass dann aus unserer Wiese eine Mondlandschaft wird und die Schafe nichts mehr zu fressen haben.
Oder denkt Ihr, dass das funktionieren könnte?

Gruß
Tanja

07.06.2004 20.52 | SHierling |
Huhu nochmal,
also bei den Schafen würde ich sie nicht laufen lassen. a) haben viele Schafe Angst vor Schweinen und b) ist na klar jedes wühlende Schwein ein potentieller Schafe-Futter-Verderber.
Selbst wenn genug Fläche da ist - auf Dauer "paßt das nicht zusammen". Die Schafe sollten möglichst rohfaserreiche und nährstoffarme Kost bekommen - also altes Gras, verholzte Büsche etc - denn als Wiederkäuer machen sie daraus _selber_ lebenswichtige Eiweißstoffe, bekommen sie zuviel Eiweiß "fertig serviert" (z.B. frisches Gras oder junge andere Pflanzen) kriegen sie leicht weiches Horn an den Klauen (sowas wie Hufrehe bei falsch gefütterten Pferden). Schweine dagegen brauchen, wenn überhaupt - ganz junges Grün , möglichst hochverdauliche Kost und tierisches Eiweiß "serviert" (Asseln, Schnecken, Aas etc) und können mit dem Rest nichts anfangen. Du müßtest also in jedem Fall die Schafe vom Schweinefutter fernhalten - und dann natürlich ausreichend Fläche haben - für Schweine-Dauerweide gibt es da kaum Anhaltswerte, 6 Sauen je ha sind möglich wenn Du Wechselausläufe machst und die Fläche nach dem Schlachten ruhen läßt (also nicht wieder Schweine draufstellst).

Was das Füttern angeht, nur falls Du mich da mißverstanden hast: ein fertiges "Ergänzungsfutter zu Kartoffeln und Rüben" gibt es nicht, das mußt Du schon selber ausrechnen und Mischen (je nach dem, wieviel und welche Rüben (Massen- oder Gehalts-) und Kartoffeln (Stärke?) Du füttern willst und welche Komponenten Du in Deiner Gegend bekommst.
Fertig gibt es nur die sogenannten "Alleinfutter" - eben zum allein füttern.(Auch wieder logisch: wenn man die dann mit $irgendetwas "streckt" bzw. verlängert, bekommt man Mangelerscheinungen)

Grüße
Brigitta

10.06.2004 15.16 | Marie-Christin |
Hallo Shierling!
aus Eiweiß wird nicht nur Fleisch (Muskeln), sondern auch alle Enzyme, Hormone, Blut, Organe ... alles, was ein Schwein am leben erhält.
Es ist mir bewusst, das Proteine als Aufbaustoffe wichtig für den Körper sind. Ich wollte mit meinem ...Eiweiß, von welchem man ja auch ein bisschen braucht... nur betonen, dass es zwar heißt man braucht sehr viel Kohlenhydrate, ein ganz wenig Fett und auch nur ein bisschen Eiweiß, dass Eiweiß aber durchaus sehr wichtig ist und meiner Meinung nach auf jeden Fall gefüttert werden muss.
Ich habe auf jeden Fall immer genügend Eiweiß gefüttert, daran können als die Krankheiten nicht gelegen haben. Ich wollte bezüglich der "Modernen Züchtungen der Großschweine" auch nicht unbedingt ausdrücken, dass sie anfälliger für alle möglichen Krankheiten sind, sondern gerade weil sie so schnell wachsen und in kurzer zeit viel ansetzen sollen, kommt vielleicht manches nicht mit. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Schweine, die ich kenne Rücken bzw. Beinprobleme haben. Also wahrscheinlich irgendwas an den Gelenken. Auch meine Tierärzte :] sagten immer, dass die Gelenke ein Problem sind, sie meinten sogar, meine Sau könnte unter Umständen Arthrose bekommen... Ich denke schon, dass derartige Wachstumsproblemen/-störungen bei alten langsamer wachsenden Rassen nicht so stark besteht.

Auf der anderen Seite muss ich dir Recht geben. Auch ich habe schon oft hier im Forum darauf aufmerksam gemacht, dass sehr viele Probleme an der Fütterung liegen könnten.
Leider hatte ich im Jahre 2001 keine Hilfe bezüglich der Haltung/Erziehung/Fütterung von Großschweineferkeln erhalten können. Schließlich fand ich Schweinefreunde.de als einzige Anlaufstelle im Internet. Auch psychische Unterstützung findet man hier bei Problemen, denn mit wem kann man schon über Schweine reden... ;(. Mein Tierarzt hatte auch nichts gegen eine Rübenschnitzel/Mastfuttermischung einzuwenden (Natürlich nicht in den ersten Wochen.). Gemüse oder Obst fraßen sie sowieso nicht, auch wenn's mir keiner glaubt... Heute weiß ich durch eigene Erfahrung, dass die Menge zu groß war. Ich hatte noch kein Gefühl dafür und mein Opa meinte, sie bekämen schon lange Borsten vor Hunger... . Viel zu spät stellte ich auf Schrot für laktierende Sauen um und halbierte die Menge! Wahrscheinlich hatte das schon einen großen Einfluss auf ihre gesundheit, andererseits hatte meine Sau Babe einen ungewöhnlich breiten Körperbau und setzte sehr schnell Fett an. Sie wog immer 40 Kilo mehr als ihre Schwester. Babe wurde mit 19 Monaten, ca. 250 kg Körpergewicht oder mehr wegen Belastungsmyopathie und noch was anderem an den Klauen erlöst. Diese Krankheit soll ja fast gar kein Problem mehr in der Mastschweinehaltung sein. Sie hatte aber eine Rückenmuskelnekrose und auch alle anderen Symptome.
Foxi, die noch lebt, hat einen besonders langen Körper und hat während der Wachstumszeit bis jetzt immer noch an den Hinterklauensohlen Schmerzen und keiner weiß warum. Sie ist auf keinen Fall zu dick.

Noch was: denn bei den Mästern und in den Aufzuchtbetrieben ist jedes einzelne kranke Schwein ein Verlust.
Dazu möchte ich nur noch schnell sagen, dass diese "Wachstumsprobleme (keine Krankehiten), die ich beobachtete, nicht bis zu einem Gewicht bis 110kg auftreten, sondern frühstens ab 140kg oder 12 Monaten Alter. Aus meiner Erfahrung, denn Mastschweine können ja noch ziemlich schnell herumtollen!! :D

Das wär's dann mal dazu, später ist man immer schlauer,
Marie.

10.06.2004 16.12 | SHierling__ | futter mischen
Hallo Marie
ich wollte dir durchaus keinen Vorwurf machen - obschon es mich immer wieder verblüfft, wie viele Leute einzig aufgrund irgendwelcher Vorurteile gegenüber "der Landwirtschaft" keine Fachliteratur lesen - es gibt zum Thema Tierernährung doch geradezu Berge von Büchern, und so einem Schwein ist es vollständig egal, wem es gehört, es ist und bleibt ein Allesfresser und damit eine der anspruchsvollsen Nutztierarten überhaupt.

Was das "Strecken" von Sauenfutter angeht, oder auch von jedem anderen Alleinfutter, so macht das ganze deswegen keinen Sinn, weil ein Alleinfutter eben zum Alleinfüttern da ist - das bedeutet:

in einer Portion Alleinfutter z.B für Sauen ist von JEDEM Stoff, den eine Sau braucht, genau 100% des Tagesbedarfs. Also z.B auch 100% aller Vitamine, Mineralstoffe, und vor allem 100% der essentiellen Aminosäuren.

Angenommen, man füttert nun Halb und Halb Alleinfutter und Kartoffeln (oder Rüben, oder Gras , oder Kleie), dann ist - klar - nur noch 50% des Tagesbedarfes aus dem Alleinfutter gedeckt, zuzüglich dem, was in Kartoffeln/Kleine/Rüben etc. drin ist. Da nun aber weder Kartoffeln noch Gras noch Gemüse oder Getreide ALLEIN genau die richtige Zusammensetzung haben, bleiben bei so einer Fütterung ständig "Lücken".
Meist bei den limitierenden AS (darum heißen die so), also bei lebenswichtigen Stoffen. (Das heißt nicht, daß das Tier sofort umfällt, sondern das es langfristig Schäden bgekommt -darum merkt mans auch meist erst, wenns zu spät ist)

Wenn man Alleinfutter strecken will - oder eben ganz und gar selber sein Futter zusammenstellen, muß man schon mal in die Bedarfswertetabellen für ein Tier reingucken - das ist nun wirklich nicht schwer und alles andere ist in meinen Augen nicht mehr als eine Art "privater Tierversuch" - bei dem - wie Du ja selber auch leider merken mußtest, langfristig kaum was vernünftiges herauskommt.

Grüße
Brigitta

12.06.2004 10.34 | Marie-Christin |
Hallo Shierling!

ich wollte dir durchaus keinen Vorwurf machen
Hab' ich auch nicht so verstanden! :]
wie viele Leute einzig aufgrund irgendwelcher Vorurteile gegenüber "der Landwirtschaft" keine Fachliteratur lesen
Das sehe ich genauso. Bei vielen Problemen reicht ein Blick in die Landwirtschaft. Viele Minischweinhalter denken immer noch, ihr Schwein sei etwas anderes, mehr ein Hund oder eine Katze als ein gewöhnliches Hausschwein auf einem Bauernhof. Bei mir ist es so, ich habe solche Bücher und auch noch den direkten Kontakt zur modernen Landwirtschaft.

Ich weiß nicht ob das, was ich füttere ein Alleinfutter ist... Wenn ja, würdest du dann sagen, ich soll lieber nicht mit Kleie/Schnitzeln mischen?? Aber ich kann doch nicht nur Schrot füttern... Und letztendlich müsste ich die Menge wieder runtersetzen, weil sie sonst zu dick wird. Wie ist das eigentlich mit Minischweinen? Hier gibt es viele, die kriegen Obst, Gemüse... gefüttert und manche glaube ich gar kein Schrot...

Jetzt bin ich ganz verwirrt. Was ist denn jetzt überhaupt für alle Schweine das beste?

Grunz, Marie.

14.06.2004 12.25 | SHierling |
Hallo Marie
wenn Dein Futter ein Alleinfutter ist, steht das drauf, ansonsten steht da "Ergänzungsfutter".
Ein Alleinfutter ist wirklich nur zum Allein füttern da, seine Inhalte sind gesetzlich vorgeschrieben jeweils für die Tierart und das Alter, die Leistung die draufsteht -also z.B Alleinfutter für tragende Sauen, für Ferkel bis 20kg, für Zuchtläufer etc etc.

Bei Ergänzungsfutter steht da jeweils drauf, wozu bzw womit man es ergänzen soll, also z.B "im Verhältnis 2:1 mit Getreide" füttern, oder ähnliches.

Wenn Du Grundfutter (Kartoffeln, Rübenschnitzel, Gras) etc verwenden willst (was sehr sinnvoll ist!), dann muß einfach nur "Der Rest", also das, was Du als Schrot dazutust, auf Dein Grundfutter abgestimmt werden. Meistenes bedeutet das, das man irgendeinen Eiweißträger (Soja, Bierhefe, Lupine, Erbse, Bohne, Michpulver, Maiskleber..) mit etwas Getreideschrot mischt, und in welchem Verhältnis kann man aus einer "Bedarfswerte-Tabelle" ablesen bzw. Ausrechnen - die hast Du sicher schon mal gesehen.
Hat man Stärkekartoffeln als Grundfutter, braucht man fast gar kein Getreide, nur Eiweiß, hat man Gras, muß man hochkonzentriertes Futter nehmen, weil die Rohfaser aus dem Gras die Verdauung behindert.

Ich denke, "für hier" sind solche Sachen aber eh zu umfangreich, zumal die meisten Leute ja wohl auch keinen Wert auf tiergerechte Ernährung legen. Ich hab das ganze früher schon mal für Hühner zusammengeschrieben, als "Kurzanleitung zum Futermischen" -wenn ich das mal für Schweine übersetzt hab, stell ichs Online und sag Dir bescheid, ok?

Winke
Brigitta

15.06.2004 01.30 | Petra_Siebeck |
Hallo Brigitta,

also Du weisst, generell bin ich mit Dir wirklich einer Meinung, das fängt bei bedarfsgerechter Fütterung an und hört bei der "artgerechten" Haltung auf....aber ich meine auch, manchmal sollte man die Kirche im Dorf lassen....

Ok, Hunden, die ich hatte, habe ich immer Hundefutter gekauft, sei es Chappi oder das Aldifutter aus der Dose oder auch ein Trockenfutter..., Katzen hatte ich auch seit meinem 12. Lebensjahr, die haben auch immer Wiskas oder, je nach Lebenslage in den frühen Twen-Jahren, Ko-Kra aussem Aldi bekommen. Gut, das war dann immer Alleinfutter, aaaaber, ich habe meinen Katzen (z B.) auch mal Thunfisch gegeben, da habe ich dann aber nicht darüber nachgedacht, ihnen deshalb weniger von dem Dosenfutter zu geben, weil das evtl. Ungleichgewichte in der Zusammenstellung geben könnte.... :] Jetzt kriegen die Katzen z.B. immer das teure Eukanuba-Futter "Fit 32" oder auch "For sensible Cats"...das wiederum kann auch Nierenprobleme verursachen usw..

Was ich damit sagen will ist: meine Schweine habe ich immer - von Anfang an - aus Gefühl heraus und dem bisschen Wissen was sich ansammelte - gefüttert. Was Rosie betrifft weiss ich HEUTE, dass sie viel mehr Aufbaustoffe benötigt hätte, die Epiphysiologis kam ja nicht von ungefähr. Der Dicke hätte wohl auch mehr Aufbaustoffe gebraucht, so hätte er mehr Borsten entwickelt...evtl. habe ich sogar die Blind- und Taubheit von ihm verursacht...ich weiss es nicht. Tatsache ist aber, dass ich sie - trotz meines Unwissens - doch durchbekommen habe und immer mehr dazulerne...So kann ich jetzt auf fast 5 Jahre "Erfahrung" in der Schweinehaltung zurückblicken, habe Menschen an meiner Seite gehabt, die auf viel längere Erfahrungen zählen können - z.B. Violette Sanders, mit der mich mittlerweile eine gute Freundschaft verbindet - andere Schweinhalter, die auch viel erzählen können und - nicht zuletzt - meine Nachbarn, wovon einer pro Jahr seine 4-6 Schweine zur Eigenschlachtung hält und der andere mit an die 300 Zuchtsauen mir auch seinen Teil mitgegeben hat....und dann kommen noch die Schweinhalter dazu, die sich hier im Forum mit ihren "Problemen" gemeldet haben...

So hat sich - für mich - ein Bild ergeben, bei dem ich mit mir und meinen Schweinen recht zufrieden sein kann, es gibt Besseres und es gibt Schlimmeres. Meine Schweine sind freundlich, mir und dem Menschen an sich zugetan, sie haben ihr "Gekruschel", ich versuche mein Möglichstes, mit MEINEN Begebenheiten und es wird sicher insgesamt schwer, Masstäbe zu setzen... Denn wenn man das alles massstabsgerecht ansetzen will, dann leben ja wir Menschen schon nicht mehr "normal", oder!? Wer weiss den schon, was die "normale" Ernährung" vom Homo Sapiens erfordert? Nein, wir nehmen die Waage und entscheiden auf Grund unserer Figur und unserer subjektiven Wahrnehmung unserer Selbst, ob wir so ok sind oder nicht, und haun uns den Döner, Hamburger, die Pommes oder die Portion Nudeln eben weg...

Ich kann da ein Lied von singen, denn ich bin seid Jahrzehnten falsch ernährt...obwohl ich Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin bin...jou, trotzdem falsch. Totaler Eiweissmangel, Magnesium-Calciummangel. Wie sich jetzt heraustellt hat das damit zu tun, dass ich eine systemische Mykose habe, also total verpilzt bin. Tja, so sind die Dinge manchmal. Ich brauche mich also nicht zu wundern, dass ich immer müde bin und eine chronische Sinusitis habe - die Sinusitis ist nämlich auch nur ein Pilz in den Nasennebenhöhlen - so bin ich - zum Glück - früh genug drauf gekommen, hätte nämlich durchaus sein können, dass ich, wie andere vor mir, auf Multiple Sklerose, Rheuma und andere Sachen behandelt worden wäre....So nehme ich jetzt Knoblauch, Suplemente wie Eiweiss, Magnesium, Calcium, Vitamin C,. B-Komplex und wundere mich auch nicht mehr über Depressionen...die nämlich auch über bestimmte Mängel erklärbar sind...

Was ich damit sagen wollte ist: wir Menschen liegen ja mit unserer "artgerechten" Haltung schon total daneben, da meine ich, die Tiere werden besser gehalten als wir selbst...Sie bekommen "artgerechteres" Futter als wir selber und da fangen wir an, das auseinander zu pflücken? Das meine ich mit: die Kirche im Dorf lassen....

Mein Credo in dieser Sache: immer cool bleiben, die Dinge beobachten und möglichst im Griff behalten...was merkwürdig erscheint ändern, was gut ist behalten. Was fett wird auf "Diät" setzen, was zu dünn wird mehr Futter rein, was Mängel zeigt ausgleichen usw.. Immer mit der Nase im Wind, aufmerksam bleiben, das Leben beobachten und dran bleiben...kleine Dinge sind oft so entscheidend...

Viele Grüsse

Petra

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