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29.03.2004 13.00 | SHierling | Abferkelbucht ja oder nein?
Hallo,
meine 0,3 Normalschweine (Bentheimer, Wollsau, Hampshire-Mix) laufen bisher tagsüber zusammen auf ca 300m²/Tier, bewachsen (Eichen/Obst/Holunder), Stall ist ca 25m².
Ende April soll die erste der Damen (die Wollsau) abferkeln, und ich hätte zwar noch eine geräumige Abferkelbucht als möglichen Ausbau, möchte sie aber nicht unbedingt vorsätzlich wegsperren. Hat jemand Erfahrung mit "Abferkeln in der Gruppe" ? Wenn ja, würde mich auch interessieren, was ihr zum Nestbau draußen anbietet und wie die Fütterung der Sauen anschließend klappt - schließlich sollen meine beiden anderen Weiber nicht fett werden ;-) Ferkelstarter kann ich getrennt anbieten, dafür gibts einen "Durchschlupf"

Grüße
Brigitta

29.03.2004 14.08 | Petra_Siebeck |
Hallo Brigitta, willkommen im Forum,

ich meine, die Mama sollte mit den Ferkeln auf jeden Fall einen eigenen Stall haben. Der Auslauf kann ja ruhig gemeinsam bleiben. Da musst Du sehen, wie die anderen Sauen reagieren. Aber so ist das Leben der Schweine ja normal. Die Sauen laufen alle zusammen mit ihrem Nachwuchs. Vielleicht kommt es auch auf die Rottenposition der Sau an... vielleicht könnte sie auch mit den anderen zusammen bleiben, sie wird ihren Wurf schon entsprechend beschützen. Bei einer Freilandhaltung laufen die ja auch alle zusammen...

Als Nestmaterial reicht schlicht und einfach Stroh in ausreichender Menge. Darin können sich die Ferkel auch mal "retten" falls Mami sich aus versehen drauf legt, was aber in der Regel eher nicht passiert! Vielleicht geht es, dass Du die Mama mit Ferkeln morgens und abends mit Futter vorsorgst, bevor sie in den Auslauf zu den anderen kommt? Die Ferkel haben ja freien Zugang zum Futter, wenn ich das recht verstanden habe?

Sehr viel mehr kann ich Dir leider auch nicht helfen, ich hab zwar auch "Grosse", aber ohne Nachwuchs und habe das selbst nie miterlebt... ich kann´s Dir also auch nur von Schilderungen sagen oder von dem, was man von Schweinen weiss... Aber hier sind ja noch Andere, die sicher auch noch Vieles wissen!

Viele Gruesse

Petra

29.03.2004 21.30 | Sabine |
Hallo Brigitta,

die Sauen können eigentlich auch weiter zusammen laufen.
Wenn du kannst, biete der zukünftigen Mutter auch noch ein paar Äste an, die kann sie mit beim Nestbau verarbeiten. Das schützt die Kleinen zusätzlich vor dem Erdrücken. :]
Alles andere hat Petra ja schon gesagt.

Viele Grüsse,
Sabine.

30.03.2004 10.27 | SHierling |
Danke für die Tipps -
Stroh haben sie ja genug im Stall, das ist draußen auch eher unmöglich (der Auslauf ist nicht überdacht oder mit Wänden versehen) da weht das nach 2 Tagen bloß durch die Gegend.
Äste gibts genug - aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, daß allein damit die Thermoregulation noch ok und vertretbar wird, in einem richtigen WildschweinNest herrschen immerhin über 25° - die sollten die Ferkel ja schon haben, und was mir eben fehlt ist die Info, ob so eine Wollsau überhaupt noch die Fähigkeit zum Nestbau besitzt. Die anderen domestizierten Rassen können ja auch nur noch eher so eine "Wanne" als Nest bauen - das reicht ja nun eher gar nicht :(
Gibts noch andere Ideen oder Quellen wo man mit Freilandhaltung von Sauen Erfahrung hat? Die Hüttenhaltung wäre ja evtl auch noch was wo vielleicht schon jemand eigenes Wissen weitergeben kann, irgendwelche Ökos machen das doch bestimmt... ?!
Winke erstmal und nochmal thx
Brigitta

PS: grade noch selber ergoogelt:
http://www.agrar.hu-berlin.de/wisola/fg/lp/03_forschung/freiland/SAU2.
HTM#Voraussetzungen

Ist zwar für England, aber übertragbar - ich werd wohl eine isolierte Hütte bauen, und dann einfach abwarten.
und die TiHo war auch fleissig:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/thiesk_2003.pdf

30.03.2004 21.53 | Claus |
Hallo Brigitta

An der FAL in Mariensee werden Sauen in Gruppen während der Geburt und der Laktation gehalten. Konkret sind 8 Sauen in einem Gruppenabteil mit einzelnen Hütten, Lauffläche, Freßbereich für die Sauen und separatem Automaten für die Ferkel. Beheizt wird der Raum nicht, es steht in den Hütten jedoch Stroh zur Verfügung. Nach Aussagen der zuständigen Wissenschaftlerin ziehen sich die Sauen zur Geburt praktisch immer in eine Hütte zurück. Die Belegung der Hütten bleibt weitestgehend konstant (d.h. die gleiche Sau in einer Hütte). Der Eingang der Hütte ist im unteren Bereich mit einem Brett versperrt, so daß die neugeborenen Ferkel erst nach einigen Tagen die Hütte verlassen können.

Die zuständige Wissenschaftlerin war mit diesem System sehr zufrieden.

Übrigens: i.d.R. ist auch eine domestizierte Hybridsau in der Lage, ein Nest zu bauen.

Gruß,

claus

30.03.2004 22.12 | SHierling |
THX, das beruhigt mich schon sehr - die Arbeiten aus Mariensee lassen sich ja meist auch einsehen :-)

Das Hybridsauen überhaupt irgendwelche Nester bauen /können hab ich auch nicht abgestritten, ich hab selber in der Lehre über 70 DLxPi (ist etwas länger her) Sauen ein Jahr betreut und später als HiWi stundenlang Schweine beobachtet. Aber mit einem außentauglichen, winter- und wetterfesten 2m hohen Wildschwein"bau" ist das ja nicht mehr zu vergleichen - darum ja auch die Hütten ;-)

Bau ich also gleich 3, darauf solls dann auch nicht mehr ankommen.

Wiwi&Grüße
Brigitta

PS: -ohne Worte -
http://seedorf.dyndns.org/bilder/sonst/frauen_in_huetten.JPG

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