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26.01.2004 17.45 | Jörg | Vogelgrippe in Asien
Tach allerseits,
ich bin immer noch (und Gott sei Dank) ohne TV-Anschluss, musste heute aber durchs Radio erfahren, dass in Asien die Vogelgrippe grassiert. Und leider Gottes erfuhr ich Details über die Tötungsmechanismen, die dort jetzt (wieder einmal) an den Tag gelegt werden.

Es wird berichtet, dass die Tiere (Hühner etc.) in Plastiksäcke geschmissen werden und bei lebendigem Leibe verbuddelt werden. Natürlich ist es aus einer "sicheren" Entfernung einfach, den moralischen Zeigefinger zu heben. Aber mich erschüttern solche Meldungen immer wieder auf's Neue. Die Menschheit ist teilweise an Grausamkeit nicht zu überbieten.

Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir ja ein ähnliches Drama hier in Europa. MKS hat uns allen gezeigt, dass wir längst nicht besser mit unseren Nutztieren umgehen. Doch scheint dieses Szenario wenigstens ein wenig zum Umdenken angeregt zu haben. Ein Schritt, in eine halbwegs korrekte Richtung. Impfen ist zwar nach wie vor verboten und die Tötungsmaschinerie wird im Falle eines Ausbruchs gestartet, aber es gibt kleinste Ausnahmefälle.

Es ist schlimm, dass es dennoch auf dem Globus immer wieder solche Horrormeldungen wie jetzt im Rahmen der Vogelgrippe gibt.

Eure Meinung dazu?

Jörg, dem solche Sachen durch Mark und Bein gehen!

26.01.2004 19.46 | Trudis Mama |
hi jörg!

ich hab auch schon davon gehört und finde,man sollte das gleiche mit diesen menschen machen,die sowas fertigbringen :bonk:.diese leute sind wahrscheinlich zu dämlich,sich in die lage dieser tiere versetzen zu können...
mit solchen menschen hab ich echt kein mitleid,von mir aus können die alle zu dem hier ---> :grin: aber was solls...wir können eh nichts gegen das ganze tierleid auf der welt tun ;( ;( ;( ;( ;( :( :( :(
grunz dany (mit trudi,die das ganze auch nicht versteht)


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26.01.2004 22.27 | Sabine |
Hallo Jörg,


Sei froh, das du es nicht im Fernsehen verfolgen kannst. Die Bilder sind grausig, da läuft es einem kalt den Rücken runter. Leichenberge.
Das die Tiere lebendig vergraben werden, hatte ich noch nicht gehört, aber es reicht auch so.
Wenn ich an die Bilder von deutschen Legebatterien oder die der Mastschweinhaltungen denke, sind wir auch nicht viel besser. Trotzdem habe ich immer das Gefühl, das die Asiaten ein noch gestörteres Verhältnis zu ihren sogenannten Nutztieren haben, als wir.
Die Natur schlägt wohl zurück. Noch wird die Vogelgrippe „nur“ von Tier zu Mensch übertragen, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit wann es von Mensch zu Mensch gehen wird.
Diese kleinen Viren sind uns Menschen haushoch überlegen.
Was kommt wohl als nächstes?

Sabine

27.01.2004 15.34 | Petra_Siebeck |
Ich habe eben im Radio gehört, dass sich der Vogelgrippe-Erreger u.U. mit unserem "normalen" Grippevirus mischen könnte und dann eine Art Supervirus ergeben könnte, der Millionen von Menschen das Leben kosten würde...

Hört sich alles nicht gut an, nicht gut.... :(

Petra

27.01.2004 15.41 | Nicola |
Hallo,
das Szenario ist wirklich grausam, aber die Leute, die zum Töten der Tiere verdonnert werden, kann ich nicht verurteilen. Das sind keine ausgebildeten Fachleute, wie z.B. Tierärzte,o.ä., sondern abgestellte Soldaten oder andere "Freiwillige".
Niemand sagt ihnen, wie die Ansteckung erfolgen kann, keiner erklärt wie man sich schützt.
Diese Leute haben einfach TODESANGST und darüber vergessen sie natürlich den Tierschutz.
Die Schuldigen sind meiner Meinung nach mal wieder ganz oben zu suchen und nicht bei den ausführenden Kräften!
Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, daß sich mir der Magen umdreht allein bei dem Gedanken an dieses Vorgehen.
Nicola

27.01.2004 17.15 | Jörg |
Original von Trudis Mama
wir können eh nichts gegen das ganze tierleid auf der welt tun ;( ;( ;( ;( ;( :( :( :(
grunz dany (mit trudi,die das ganze auch nicht versteht)


Hallo Dany & Trudi,
es ist wirklich erschütternd und nicht zu fassen, da hast Du Recht. Dass man gegen alles Elend auf der Welt nicht angehen kann ist sehr richtig. Man kann es nur immer wieder im "Kleinen" versuchen und ein Bewußtsein auch für unsere Nutztiere schaffen. Aber mir scheint, dass die großen Seuchen wie BSE, MKS, Schweinepest und Co. die Leute nur temporär davon abhalten, "weiter so" zu machen. Nach einigen Monaten ist meist alles vergessen und das Billigstschnitzel aus dem Discounter kommt täglich "frisch" auf den Tisch :| !

Viele Grüsse
Jörg

27.01.2004 17.23 | Jörg |
Original von Sabine Duda
Sei froh, das du es nicht im Fernsehen verfolgen kannst. Die Bilder sind grausig, da läuft es einem kalt den Rücken runter. Leichenberge.


Hi Sabine,
in solchen Situationen reicht mir wirklich schon die Information über das Radio. Bewegte bzw. bewegende Bilder muss ich dabei nicht haben. Insofern kann eine defekte Satelliten-Schüssel ein Segen sein :rolleyes: .

Die Viren sind wirklich ein Paradebeispiel dafür, dass sich die Natur nicht alles gefallen lassen wird. Auch der exzessive Abusus von Antibiotika in der Tierindustrie wird über kurz oder lang dazu führen, dass Krankheitserreger resistent werden oder mutieren. Wie in der Vergangenheit ja schon bewiesen. Aber die Menschheit lernt daraus nicht. Im Gegenteil: jetzt wird mit der Gentechnik auch noch auf zellularer Ebene herumgepfuscht.

@ Petra: Deine Besorgnis kann ich sehr gut verstehen und teile sie auch. Es ist wissenschaftlich zwar nicht haltbar, aber ist es nicht auch möglich, dass beispielsweise der Erreger der Schweinepest irgendwann mal Menschen befällt? Bei der physiologischen Nähe des Schweins zum Menschen doch nicht undenkbar, oder? Ähnlich wird es sich auch mit dem Grippevirus verhalten...

Erschreckend dies findet,
Jörg

27.01.2004 18.05 | Petra_Siebeck |
Hallo Jörg,

ich kann mir gut vorstellen, dass diverse Viren von Tierkrankheiten irgendwann in mutierter Form auch den Menschen angreifen. Es gibt auch einige, die jetzt schon auch dem Menschen schaden können. Meist ist so ein Virus zwar wirtsspezifisch, was dann auch heisst, das wenn er auf einen anderen Wirt zugreift, die Krankheit dort dann ein anderes Gesicht zeigt.

Ist es nicht so, dass Menschen auch Zwischenwirt für die MKS-Erreger sein können...irgendwas schwant mir da noch. Wenn das so ist, dann wäre ja durchaus vorstellbar, das der Virus in der Zeit, wo er im Menschen verweilt, dort seine Veränderungen vornimmt, sozusagen den Code knackt und beim nächsten Mal schon mehr über die Zwischenwirte wissen....

Sabine? Ist das jetzt zu arg weit hergeholt?

Ist ja echt Akte-X hier.... :D

Scully

27.01.2004 18.30 | Jörg |
Hallo Scully,

in der Evolution ist natürlich nix unmöglich. Ist sicherlich nur eine Frage der Zeit. Aber wir Menschen tun sichtbar alles, um solchen Entwicklungen Vorschub zu leisten. Unser unstillbarer Durst nach mehr Ressourcen und mehr Konsum, führt letztlich dazu, dass die Ethik und die Natur auf der Strecke bleibt.

Ob und wann und wie es dazu kommt, dass eine solche Seuche wie in Asien auch mal außer Kontrolle gerät, kann man jetzt nich vorhersehen. Aber ich denke schon, dass es passieren wird.

Ich habe ja schon den Antibiotika-Hinweis gebracht. Aus meiner Zeit als Tierrechtsaktivist habe ich noch im Schädel, dass durch den exzessiven Gebrauch von Antibiotika im Tierfutter speziell in den USA schon multiple Fälle von Resistenzen aufgetreten sind. Es gibt ein Antibiotika in der Tierfutterindustrie, welches einem sehr wichtigem in der Humanmedizin sehr ähnlich ist (war das Vancomycin ??? ). Kein Wunder, dass dann auch ein harmloser Virus, wenn er nicht mehr behandelt werden kann, zum Tode führen kann.

Darf man eigentlich gar nicht drüber nachdenken,
sagt, schreibt und denkt
Jörg aka Fox :D

28.01.2004 04.52 | Jörg |
Passend zum Thema eine Newsmeldung:

„Asien ist eine Küche für neue Erreger“

27.01.2004 20:25 Uhr


HANNOVER. Die Meldungen über Ausbrüche der Vogelgrippe haben sich in den vergangen Jahren gehäuft. „Der Bevölkerungszuwachs ist so groß wie noch nie in der Geschichte, und damit einher geht ein engeres Zusammenleben von Mensch und Tier in bestimmten Teilen der Welt“, sagte gestern Prof. Ulrich Neumann, Leiter der Klinik für Geflügel an der Tierärztlichen Hochschule Hannover.
Hinzu kommt: „Die Geflügelproduktion hat ganz erheblich zugenommen in sehr vielen Regionen der Welt.“ Auf Grund höherer Aufmerksamkeit und besserer Diagnosetechniken würden aber auch mehr Krankheitsausbrüche registriert.

Das Reservoir für die Vogelgrippe seien Wasservögel. „Enten sterben nicht daran, scheiden den Erreger aber aus.“ Insbesondere in Südostasien leben Enten, Hühner, Schweine und Menschen oft auf engstem Raum. „Die Region Südostasien und China ist im Grunde die Hexenküche, in der sich die Vermischung verschiedener Influenzaviren vollziehen kann.“ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet, dass sich die Erreger der Vogelgrippe und der Menschengrippe vermischen könnten und dann ein neuer, sehr gefährlicher Erreger entsteht.

Für freilaufende Hühner - etwa in vielen Hinterhöfen Südostasiens - besteht laut Neumann eine größere Gefahr der Ansteckung als für Hühner in Hallen. „Das betrifft bereits auch Deutschland“, meint Neumann. Während der Vogelgrippe in den Niederlanden 2003 sei auch Geflügel in Deutschland weggesperrt worden.

In den vergangenen zehn Jahren habe es eine Reihe von Ausbrüchen der Vogelgrippe gegeben, unter anderem in den Niederlanden, Italien, Hongkong und Pakistan, Mexiko und Australien. Neu sei die Vogelgrippe jedoch keineswegs. Es gebe Hinweise darauf, dass sich 1918 in England bereits Menschen damit infiziert haben. (dpa)


Scheinen ja nicht nur wir solche Befürchtungen zu haben.

28.01.2004 04.55 | Jörg |
Original von Nicola
Das sind keine ausgebildeten Fachleute, wie z.B. Tierärzte,o.ä., sondern abgestellte Soldaten oder andere "Freiwillige".
Niemand sagt ihnen, wie die Ansteckung erfolgen kann, keiner erklärt wie man sich schützt.
Diese Leute haben einfach TODESANGST und darüber vergessen sie natürlich den Tierschutz.


Hallo Nicola,

Du hast natürlich Recht, denn den Leuten, die die Drecksarbeit erledigen müssen, kann man nicht wirklich einen Vorwurf machen. Das war aber auch nicht meine Absicht. Es geht mir eher um einen generellen Vorwurf gegen die Menschheit an sich, da sie grundsätzlich nur an ihrem Profit/Wohlstand interessiert ist. Dass bei der ausufernden Tierhaltung und dem Fleischkonsum solche Szenarien entstehen, das ist der Vorwurf, den ich uns Menschen machen muss. (Fast) Jedem von uns. Da muss ein generelles Umdenken her, aber das werde ich wohl nicht mehr erleben :o !

Viele Grüße
Jörg

28.01.2004 10.10 | Sabine |
Hallo Petra,

deine Gedanken sind gar nicht so weit hergeholt.
MKS z.B. wird von den Picornaviren verursacht, von denen es sehr viele Untergruppen gibt. Eine davon ist das Polio-Virus, das die Kinderlähmung verursacht. Der Zusammenhang liegt also schon deutlich auf der Hand.
Wenn man bedenkt, das die Grippe seit ca 1900 bekannt ist, (es gab sie sicher schon vorher, aber wer wusste da schon viel über Viren?), dann sieht man wie anpassungsfähig diese kleinen Biester sind. Wenn es uns schon lange nicht mehr gibt, werden die Viren immer noch da sein.


@ Jörg,

man muss aber unterscheiden zwischenViren und Bakterien. Antibiotika werden bei Bakterien eingesetzt. Das Vancomycin ist übrigens ein auch heute noch in der Humanmedizien eingesetztes hochpotentes Antibiotikum.
Diese Resistenzen, die du ansprichst, gab (und gibt?) es auch in Deutschland. Aber durch diverse Novellierungen der Arzneimittelgesetzte in der Tiermedizin, sind wir jetzt schon fast auf dem Wege zu einem Therapienotstand, weil altbewährte und sinnvolle Medikamente nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Da wird das Kind wieder mit dem Bade ausgekippt. Aber vielleicht musste dieser Schritt sein, um mal „Grund“ an die Sache zu kriegen. Leidtragende dabei sind aber wieder die Tiere, weil manche Erkrankungen dadurch nicht mehr adäquat behandelt werden können, oder der Tierarzt mit einem Bein bei der Behandlung im Gefängnis steht.
Aber auch heute noch ist es üblich, gewisse Medikamente „prophylaktisch“ dem Tierfutter beizumischen. In meinen Augen der völlig falsche Weg. Sinnvolle Prophylaxe lässt sich, auf lange Sicht, nur durch optimierte Haltungsbedingungen verwirklichen. Z.B. Hygiene und Bestandsdichte. Dann wäre der Einsatz dieser Medikamente gar nicht mehr notwendig.

Sabine

28.01.2004 16.51 | Jörg |
Original von Sabine Duda
@ Jörg,

man muss aber unterscheiden zwischenViren und Bakterien. Antibiotika werden bei Bakterien eingesetzt. Das Vancomycin ist übrigens ein auch heute noch in der Humanmedizien eingesetztes hochpotentes Antibiotikum.


Na, da habe ich ja als medizinischer Laie wieder was dazugelernt :D !

Dass es die Tiere "ausbaden" müssen ist so oder so eine schlimme Sache. Es ist bedauerlich, dass das "zivilisierte" Europa dabei nicht wirklich eine Vorreiterrolle in Sachen Verbesserung spielt.

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