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10.04.2020 21.29 | anna.florina | Mein Mini Pig greift mich an
Guten Abend, unsere Familie hält seit etwa 2 Jahren Mini Pigs und bisher auch mit riesiger Freude, aber nun sind wir auf ein Problem gestossen.

Vielleicht ist es besser, wenn ich die momentane Situation zuerst ein bisschen beschreibe: Wir haben momentan 5 Schweinchen (bis gestern noch 8), drei Weibchen und zwei kastrierte Eber. Sie haben schon ihr ganzes Leben draussen verbracht, aber da ihr alter Stall langsam zu zerfallen begann, mussten sie vor einer Woche in ihr neues Gehege ziehen, das für sie das absolute Paradis ist.
Nun mussten wir gestern unsere drei Ferkel an ihre neue Familie abgeben und seit heute ist unser jüngstes Schwein, 11 Monate alt und weiblich, wie ausgewechselt. Sie hat im Laufe der letzen Woche zwar schon angefangen etwas merkwürdige Verhaltensmuster aufzuzeigen, aber heute wurde es wirklich zu viel.
Da es ziemlich heiss war, habe ich alle mit dem Schlauch kühl abgespritzt. Sie sind es sich gewohnt und geniessen es meistens auch, aber kaum habe ich den Hahn zugedreht, rennt Alex (das besagte Schwein) auf mich zu und beginnt mich ins Bein zu beissen.

Ich bin erschrocken und dachte, sie wolle vielleicht spielen. Dazu muss man sagen, dass sie das einzige Kind ihrer Mutter war, das die Geburt überlebt hat. Sie hatte also als Ferkel nie richtig jemanden zum spielen, ausser eben mich. Danach beruhigte sie sich bald wieder und ich beschloss mit ihr spazieren zu gehen, damit sie sich ein bisschen abreagiert.

Das ging gut, bis sie bemerkte, dass ich Futter dabei hatte. Als ich ihr dieses nicht sofort geben wollte, sprang sie mich an, biss mir immer wieder in die Beine und begann zu schreien. Ich habe sie von mir weggedrückt, aber dies machte sie nur noch wütender. Sie rannte mir nach und liess nicht mehr von mir ab, bis wir zurück im Gehege waren und sie dort von den älteren Schweinen zurecht gewiesen wurde.

Als sie einen erneuten Angriff startete, spritzte ich sie mit einer Wasserpistole leicht an, was tatsächlich kurzfristig Wunder bewirkte, aber eine halbe Stunde später ging es von Neuem los. Habt ihr eine Ahnung, was mit ihr los sein könnte? Ist sie wütend, dass ihre kleinen Freunde nicht mehr hier sind? Hat sie Hunger? Dazu muss ich sagen, dass sie, seit sie im neuen Gehege sind, nur noch wenig Futter bekommen, da sie eine riesige Wiese mit allem möglichen zu essen haben. Ausserdem habe ich gelesen, dass sie in diesem Alter in eine erste pubertäre Phase kommen, jedoch war das bei unseren anderen Schweinen nie so extrem... Sie war immer ein unglaublich liebes Schwein, das immer den Körperkontakt zu uns gesucht hat.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Mit lieben Grüssen, Anna

11.04.2020 06.08 | Jörg |
Guten Morgen Anna,

erst einmal herzlich willkommen in unserem Forum! Immer wieder schön, wenn sich weitere Schweinefans hier anmelden.

Ich habe zunächst mal Deinen Beitrag ein wenig editiert, nicht erschrecken. Habe nur ein paar Absätze eingefügt, damit es etwas lesbarer ist.

Zur eigentlichen Frage kann ich nur auf bisherige Erfahrungen hier im Forum verweisen. Sowohl was die internen Rangordnungskämpfe bei den Schweinen untereinander anbelangt, als auch zu Dir als "Leitsau". Da brauchst Du Geduld und Ausdauer. Nachgeben ist nicht ziefördernd. Und es kann was dauern, bis sich Deine Wutz wieder "unterwirft" und normal verhält.

Außerdem ist durch die Abgabe der anderen Schweine sicherlich auch das Rangordnungegefüge innerhalb der Gruppe verändert. Und es mag da auch wirklich sein, dass dein Schweinchen seine Freunde vermisst...
Aber das lass ich dann doch lieber die Schweine-Experten hier beantworten ;)

Lieben Ostergrunz,
Jörg

11.04.2020 07.07 | Silke (wutzwutz) |
Guten Morgen Anna,

in einer Schweine Rotte ist die Rangordnung durchsortiert. Nicht nur die Führungsposition sondern jedes einzelne Schwein hat seinen Platz. Die Veränderungen (neue Weide und fehlen von Schweinen) nimmt die Kleine zum Anlass frisch zu sortieren.
Jetzt musst Du unbedingt Stand halten. Nimm Dir ein Brett oder einen Besen oder eine große Schüssel mit die Du zwischen Dich und die Sau halten kannst. So kann sie Dich nicht beißen. Du darfst nicht zurückweicht, egal wie oft sie gegen Dich geht Du musst immer vorwärts.
Werd laut, stampf mit dem Fuß auf stoß sie an der Vorderschulter weg solange bis sie Dir ausweicht. Auch wenn das für Dich etwas schwierig ist, ist das notwendig!

Mach Dir keine Sorgen, wenn das geklärt ist wird Euer Verhältnis wieder gut.

11.04.2020 10.36 | Barbara |
Hallo Anna

Du bist auch aus Zürich? Wenn du professionelle Schweinetreibbretter brauchst, ich hab zwei, ein grosses und ein kleineres, würde ich dir ausleihen. Die sind super, sind sehr leicht aus Kunststoff und man kann sie gut halten da sie Halteöffnungen haben.

Das kriegst du auf jeden Fall hin, so wie Silke es beschreibt. Dieser freche 11-monatige Zwerg ist etwas "grössenwahnsinnig" geworden durch die Veränderungen.


Liebe Grüsse, Barbara

11.04.2020 10.57 | Franziska |
Hallo Anna

Du hast ja bereits Erklärungen erhalten, da musst Du jetzt halt durch...

Noch als Tipp: Eine grosse Spritzkanne (ohne Wasser) ist ebenfalls ein guter Schutz gegen renitente Schweine. Die ist schön handlich, so dass Du sie gut zwischen Dich und das Schwein halten kannst.
Die hat sich sehr bewährt bei Napoleon, als er am Anfang ziemlich aufsässig war gegen mich und mit weit aufgerissenem Maul auf mich losging. Damals war er 11 Jahre alt, als er zu mir kam. Er ist ein grosser, kräftiger Borg, ehemaliger Zuchteber, rund 90 kg schwer. Das Spritzkannen-System hat super funktioniert bei ihm.
Inzwischen ist das längst Geschichte, er respektiert mich voll und ganz und reagiert bereits auf ein scharfes "Nein", wenn ich ihm was verbiete.

Viel Glück bei Deiner "Kleinen!"

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