[BotIndex] [««] Ob ich das überstehe?  

04.01.2004 23.11 | Gast | Ob ich das überstehe?
Hallo zusammen,

wie ich hier schon einige Male gelesen habe, wurde auch ich nicht richtig beraten und habe mir ein Mini in die Wohnung geholt.
Ich gehe mit ihm zwar täglich raus, aber nach über einem halben Jahr, habe ich mich nun dazu entschieden ihn doch abzugeben, um ihm ein schweinegerechteres Leben zu ermöglichen.
Zwei Interssenten gibt es auch schon, die nächsten Tage muss ich mich für ein neues zu Hause entscheiden.
Beide haben auch schon ein Mini, und ich weiß, dass es viel viel besser ist, wenn Minis zu zweit sein können.
Dazu gleich eine Frage:
Wie lange dauert es, bis sie sich aneinander gewöhnt haben?
Ein Mini ist sogar die Schwester von meinem, aber ungefähr drei, vier Mal so groß wie er. Wie kann das sein?
Er war zwar der Kleinste im Wurf, aber dass die Größenunterschiede so wahnsinnig ausfallen!?
Sie sind nun neun Monate alt, wird mein Mini noch sooo viel aufholen können?
Jedenfalls hat seine Schwester ihn sofort über den ganzen Hof gejagt und auch versucht zu beißen, einmal hat sie ihn sogar erwischt.
Mein Kleiner hat den Schwanz eingezogen und ist quietschend davon gerannt, er hatte sichtlich große Angst.
Wird das trotzdem gut gehen, wenn sie sich vorerst gar nicht verstehen?
Kann sich mein Mini dort überhaupt wohl fühlen, wenn er Angst vor dem großen Schweinchen hat und in einer völlig neuen Umgebung ist?
Ich mache mir solche Sorgen!!!!!
Ich weiß sowieso nicht wie ich das überleben soll ohne mein Mini.
Wenn ich darüber nachdenke, dass er nur noch ein paar Tage hier sein wird, kommen mir die Tränen.
Wie soll das erst werden, wenn er ganz weg ist?
Ich werde mich bestimmt furchtbar einsam fühlen und alles an ihm vermissen, worüber ich mich sonst immer aufgeregt habe.
Mensch, das ist so verdammt hart, das hätte ich nie gedacht.

Furchtbar traurige Grüße,
Dany

04.01.2004 23.20 | Amelie |
Hallo Dany,


es ist klar, dass es jetzt erstmal Rangkämpfe unter den Beiden gibt. Die werden evtl. auch ein paar Tage anhalten bis die Fronten geklärt sind. Man kann sie natürlich auch versuchen, erstmal zu trennen, aber mit Sicht - und Geruchskontakt. Damit sie sich vielleicht erstmal beschnuppern können, sofern es überhaupt möglich ist. Eine Rangordnung wird aber auf jeden Fall gebildet, so ist die Natur nun mal, auch unter Geschwistern. Wir hatten von Anfang Beide, es sind Halbgeschwister. Es gab anfangs Zankereien auch mit blutigen Ohren, Striemen etc. und auch heute, wenn sie in der Brunst sind , kommt es immer wieder mal zu derartigen Verletzungen. Gott sei Dank verheilen sie sehr schnell.


Ganz kommt man also davor nicht drumrum

Gruß
Kerstin

05.01.2004 01.22 | Sabine |
Hallo Dany,

hier wurde schon ein paar mal ein altes Hausmittel propagiert, das die Zusammenführung von zwei Schweinchen enorm erleichtern soll. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ich denke, einen Versuch ist es wert. Das neue Schwein, also deins, mit Schnaps einreiben. Und zwar am ganzen Körper. Auch Füsse und Ohren. (Aber nur äusserlich. Vielleicht ginge es auch mit Bier, das würde die Haut nicht so austrocknen.) Dann ist es zwar immer noch fremd, aber die Beisserei soll längst nicht so schlimm sein denn es riecht für den neuen Schweinekumpel ja viel angenehmer. Vielleicht probierst du es mal aus und berichtest uns davon. Würde mich auch brennend interessieren ob es wirklich klappt.

Viele Grüsse,
Sabine.

06.01.2004 03.47 | Gast |
Hallo Sabine und Amelie,

heute habe ich noch einen Interessenten angeschaut, die auch ein Minischwein haben.
Er ist wie meiner ein kastrierter Eber, erst vier Monate alt, aber auch ungefähr das vierfache von meinem.
Ich hatte bei der Zusammenführung ehrlich gesagt ein bisschen Angst, denn wer kann schon sehen, wenn sein Schweinchen attackiert wird!?
Dem war aber überhaupt nicht so, das Schwein des Interessenten hat sich anfangs gar nicht für meinen Kleinen interessiert, dann ist er mal in seine Richtung gestapft und hat ihn beschnuppert, auch wenn meiner gleich reiß aus genommen hat.
Ich hatte ein unglaublich positives Gefühl und mein Schweinchen schnuffelte auch gleich überall herum und schnappte sich alles fressbare was auf dem Boden zu finden war.
Das schönste ist, dass die Schweinis auch im Haus schlafen dürfen, was mich irgendwie beruhigt, denn er ist nunmal nur mein kuscheliges Bett gewöhnt und ich hätte Angst, dass er sich draußen erstmal nicht wohl fühlen könnte...so alleine :(
Somit habe ich mich für diese Familie entschieden und morgen/heute ist es soweit.
Ich weiß noch nicht wie es mir morgen gehen wird, aber heute ging es mir schon besser als gestern, denn ich glaube, es wird ihm dort super gut gehen.
Ich darf ihn auch besuchen kommen wann ich will und dürfte auch mit ihm Gassi gehen.
Morgen wird ein schwerer Tag, aber wenn ich an den neuen Alltag meines kleinen Goldstücks denke und weiß dass er ab morgen jede Freiheit und einen Spielkammeraden genießen darf, lacht doch das das andere Auge neben dem Weinenden.

Hat von Euch vielleicht auch schonmal jemand sein Schwein hergeben müssen, der nachfühlen kann wie es einem geht und über Erfahrungen berichten kann?

Vielen Dank auf jeden Fall für Eure Tips, das war wirklich nett.

Dany

06.01.2004 04.47 | Jörg |
Hallo Dany,
das Zusammenführen von Schweinen ist immer eine kribbelige Angelegenheit. Als Rottentiere sind sie ja auf eine Rangordnung angewiesen und diese muss auch auf die ein oder andere Weise "ausgefochten" werden. Manchesmal geht das höchst rabiat zu, denn Schweine sind dann nicht zimperlich.

Dass Du falschen Infos bezüglich der Wohnungshaltung aufgesessen bist ist natürlich höchst bedauerlich. Für Dich und für Dein Schweinchen. Ich kann Dir nur die Daumen drücken, dass die Vermittlung Deines Schweinchens gut klappt und dass Du es mental auch wegstecken kannst.

Abschließend noch eine Frage, die Du nicht zwingend beantworten musst: von welchem Züchter stammt denn das Tier?

Gruss am Morgen,
Jörg

06.01.2004 10.33 | Jule & Anton |
Hallo Dany,

ich kann Deinen Schmerz sehr gut verstehen, denn auch wir mussten unser Julchen nach sieben Monaten Wohnungshaltung (mit täglichem Gartengang) abgeben.

Allerdings hatten wir das große Glück, dass ein Freund von uns sie aufgenommen hat. Er hat einen großen Hof mit vielen Tieren und dort durften für sie ein Gehege anlegen. Sie lebt nun seit August 2002 dort im Freiland und wir holten ihr damals einen Eber dazu, damit sie nicht so allein ist.

Der Hof ist 5 Autominuten von uns entfernt und ich bin täglich bzw. alle zwei Tage bei ihnen, sie sind schon zweimal Eltern geworden, nun haben wir Anton aber kastriert, da es zu viel wurde.

Ich kann Deinen Schmerz sehr gut verstehen, denn ich kann mich noch genau daran erinnern, wie es war, als ich meine kleine Jule abgeben musste. Auch wir fielen auf einen Züchter herein, der uns beteuerte, dass Schweinchen den ganzen Tag schlafen und Berufstätigkeit (8 Std. und länger aus dem Haus zu sein) kein Problem sei.

Das klappte 7 Monate und dann wurde es für uns alle, na klar auch für Julchen zur reinen Qual und wir mussten diese Entscheidung treffen.

Du schreibst, dass Du ein unheimlich gutes Gefühl hattest, damit, dass Du Euer Schweinchen zu dieser Familie mit dem netten Schweinchen bringen kannst.

Wenn Dein Bauchgefühl ja sagt, dann ist es auch gut so und Dein Schweinchen wird sehr glücklich werden! Ich weiß, wie groß der Schmerz ist, denn man kann zwar zu dem Schweinchen, wann immer man möchte, jedoch fehlt es einem sehr, der ständige Kontakt und das alles fällt dann ja weg.

Doch Du wirst bald merken, dass Dein Schweinchen dort glücklich ist und dann kommt man irgendwann zu dem Punkt, wo man sich dann nur noch darüber freut, dass es ihm gut geht und dass man seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen lernt, denn das wichtigste ist, dass es dem Schweinchen gut geht und nicht, was Du gern möchtest. Denn Dein Schweinchen kann die Entscheidung nicht treffen, dafür bist Du verantwortlich.

Die Sehnsucht und der Schmerz sind groß, das weiß ich selbst von damals, aber wenn Du es besuchen darfst usw. dann tu das auch, wenn Du das möchtest, so wird der Kontakt bleiben und Dein Schweinchen wird Dir auch nichts übelnehmen sondern Dir dankbar sein, dass Du die Entscheidung ihm zuliebe in Kauf genommen hast.

Sei nicht traurig, denn Dein Schweinchen wird sehr glücklich werden!

Tina

[BotIndex] [««] [Original-Thread]  

BotFood V1.3 by Utopia

Views heute: 357.023 | Views gestern: 556.037 | Views gesamt: 625.553.980