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24.08.2018 17.28 | Mel1508 | Riesen Problem
Wir haben zusammen mit meinen Eltern 2 Minischweine (1,5 Jahre alt und beide kastriert). Ich hatte im Vorstellungsthread schon berichtet.

Zwar zeigte Nelson sich schon immer sehr dominant (Fiete hat oft deutliche Blessuren gehabt) , aber die beiden waren trotzdem meistens ein Herz & eine Seele. Vor 3-4 Monaten fing Nelson dann aber an, auf Männer negativ zu reagieren. Als erstes gegen meinen Mann, später auch gegen andere Männer. Seine Drohgebärden machten deutlich, das er auch zubeißen wollte. Ab diesem Tag wurde Fiete zb auch böse gebissen, wenn er sich von meinem Mann streicheln lassen wollte. Will sagen, Nelson hat entschieden, was Fiete darf & was nicht. Lautes schimpfen, schubsen etc hat in diesem Fall rein gar nichts gebracht !


Jetzt aber zum aktuell akuten Problem : da Nelson die betonierte Fläche im Gehege weitestgehend gemieden hat, mussten seine Klauen vom Tierarzt geschnitten werden. Dazu wurde er sediert. Was sich als extrem schwierig gestaltet hat. Der Tierarzt sagte, er hätte sich innerlich gegen die Narkose gewehrt & das hätte es schwierig gemacht. Und das Nelson durchaus zu den wenigen extrem aggressiv-dominanten Schweinen gehören wurde, die er in seiner Laufbahn gesehen hätte.
In der Nacht bzw am frühen Morgen muss er Fiete extrem angegangen sein. Dieser sass heute morgen ängstlich weit weg von Nelson & hat viele Blessuren durch Bisse. Auf Anraten des Tierarztes haben wir die beiden sichtbar getrennt, indem wir Maschendrahtzaun als Teilung des Geheges gesetzt haben.

Wir sollen dies nun 3-4 Tage beobachten. Ob sie sich annähern oder ob Nelson weiterhin aggressiv reagiert.
Falls es nicht funktioniert, sollten wir uns mit dem Gedanken befassen, das Nelson nicht bleiben kann, weil es sonst für den anderen tödlich enden könnte...

Das sedirieren gestern war für mich schon schwer zu ertragen. Nelson fing zwar recht schnell das taumeln an, musste aber noch dreimal nachsediert werden, weil der Arzt ihm nicht zuviel geben wollte, um kein Risiko einzugehen. Letzten Endes war er beim beschneiden der Klauen zwar „benebelt“, aber immer noch extrem auf Angriff und wurde vom Tierarzt fixiert, damit er die Klauen schneiden konnte.
An der hinteren Klaue hat es noch etliche Male nachgeblutet, da sie etwas zu weit geschnitten wurde. Er humpelt auch etwas, vermutlich weil er sich gestern bei seinem Angriff auf den Tierarzt gestossen hat. Gebrochen ist zum Glück nichts !
Dem Tierarzt möchte ich gar keine Schuld geben, er war in keiner Weise grob mit den Tieren. Wir hatten ihn auf Empfehlung anderer Schweinefreunde vor Ort. Er ist auch gestern abend spät nochmal rausgekommen, da wir uns Sorgen wegen des Nachblutens gemacht haben.
Fiete ist auch heute noch total eingeschüchtert, es treibt einem die Tränen in die Augen, ihn so zu sehen. Andererseits will ich gar nicht darüber nachdenken, das ich Nelson abgeben muss 

Für uns sieht es so aus, das Nelsons extrem dominantes Verhalten seit dem gestrigen Tag/ Eingriff noch um ein vielfaches verstärkt ist…


Noch haben wir die Hoffnung, das sich die Situation beruhigt, aber uns wäre dennoch wichtig, schnell reagieren zu können, falls es nicht so sein sollte...

25.08.2018 07.13 | Silke (wutzwutz) |
So wie Du das beschreibst würde ich bei Nelson kontrollieren lassen ob bei der Kastraktion was schief gelaufen ist. Wenn z.B. ein Hoden sich im Bauchraum versteckt und munter Hormone produziert würde es alles erklären.
Manchmal sind auch Schmerzen der Grund für so ein Verhalten, daß z.B. irgendwo ein Tumor sitzt.
Kurz da sollten jetzt Schweine tierärztliche Profis ran.

25.08.2018 13.08 | Mel1508 |
Diese Überlegung hatte ich irgendwie auch, der Tierarzt meinte aber, das wäre auszuschließen...??

Mittlerweile bin ich nervlich am Ende. Als wir heute morgen zum füttern zum Gehege sind, war es Fiete, der drohend grunzend an den Zaun gerannt kam. Nelson ist eher ruhig. Fiete dreht durch, sobald er Nelson sieht. Hat versucht den Trennzaun zu zerstören, sodass wir diesen schnell verstärken mussten. Währenddessen versuchte er mehrfach, seine Schnauze durch die Maschen zu drücken, um Nelson zu beissen. Dieser reagierte gar nicht darauf. Fiete hat das so heftig gemacht, das die Nase zu bluten anfing. Wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir glauben, da stehen 2 völlig andere Tiere... Ich weiss, das sie jetzt das Alter haben, die Rangordnung neu festzulegen, aber ich bin sicher, wenn sie jetzt zusammen kämen, würde das nicht gut ausgehen :(
Emotional bin ich fix & fertig...

25.08.2018 14.19 | Barbara |
Ich kann mir vorstellen, dass Nelson nach der grossen Aufregung/Stress des Tierarztbesuches, der mehrmaligen Nach-Sedierung etc. durch den Wind ist und deshalb sehr aggressiv auf Fiete reagiert.
(war die Behandlung vor Ort?).

Ich habe auch bei meinen Rüssels schon beobachtet, dass nach TA-Besuchen, oder Stress durch Abhauen/wieder einfangen, Kurzaufenthalten in Tierklinik etc. eine ungewöhnliche Aggressivität gegeneinander entstehen kann. Die hat sich aber nach kurzer Zeit wieder gelegt.

Wenn Fiete (der vorher der Unterlegene war) jetzt so aggressiv am Zaun ist, zeigt das auch, dass die beiden grad voll in Rangfolgeturbulenzen verwickelt sind.

Die von dir beschriebene Aggressivität gegen Männer, denke ich, kommt auch von Rangfolgeproblemen. Bist du eine starke "Leitsau"? Du musst auf jeden Fall die unangefochtene Chefin sein. "Wegschubsen" reicht nicht wenn sie aggressiv sind. Du musst sie regelrecht wegdrücken, evt. mit einem Brett, und dann nachgehen bis sie zurückweichen. Und ganz bestimmt und laut sprechen und auch aufstampfen. Das gleiche muss auch Dein Mann machen wenn Nelson frech wird wenn Dein Mann Fiete streichelt. Nelson muss zurückweichen.

Ich würde jetzt mal noch den Trennzaun lassen und beobachten. Es wird so oder so beim wieder Zusammenlassen Streit geben. Da musst du durch.
Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das ganze mit Rangfolgekämpfen/Stärke der "Chefin" zusammenhängt. Dem Nelson muss sein Platz in der Rotte klar und deutlich zugewiesen werden.

Viele Grüsse, Barbara

25.08.2018 18.01 | Mel1508 |
Ja, das ganze wurde bei uns gemacht. Der Tierarzt ist rausgekommen.

Ob ich für die beiden eine starke "Leitsau" bin, kann ich nicht so genau sagen. Gegen uns Frauen sind sie ja nie so aufgetreten. Die erste Pubertät ist auch irgendwie an uns vorbei gegangen. Man konnte zwar irgendwann merken, das Nelson der "Boss" ist, aber es gab zu der Zeit maximal Kleine Raufereien zwischen den beiden. Nie gegen uns.

Jetzt könnte das natürlich passieren... Ich hoffe, das wir das hinbekommen... Wegschubsen hört sich erstmal einfach an. Aber Nelson liegt geschätzt bei 80-90 kg. Dem hab ich körperlich so gut wie nichts entgegenzusetzen.
Fiete dürfte 60-70 kg haben. Und selbst den bekommt man nicht weggeschoben, wenn er nicht will...

26.08.2018 07.40 | Silke (wutzwutz) |
Da Ihr Euch durchsetzen müsst, da sonst nie Ruhe einkehrt muss jetzt die härtere Gangart her.
1. Nehmt immer etwas mit was ihr zwischen Euch und das Schwein halten könnt. Am besten geeignet ein großes leichtes Brett (Treibbrett) dahinter ist man in Sicherheit und kann vorrücken.
2. Schweine können untereinander sehr grob sein. Also eine dünne Blechschüssel die bei einer Atakke dem Rüssel übergezogen wird. Die Dinger sind leicht tun eigentlich nicht weh verursachen aber ordentlich Lärm !
3. Ist das Tier einmal zurückgewichen und sei es nur aus Schreck nachsetzen. Immer hinterher! Der Punkt den es zu erreichen gilt ist, wenn ihr die Stimme erhebt geht Schwein auf Abstand. Danach kehrt Friede ein.

Das klingt jetzt alles garstig, aber es geht darum möglichst beeindruckend zu sein ohne daß Mensch oder Schwein verletzt wird.

26.08.2018 14.20 | Mel1508 |
Die beiden waren seit Freitag getrennt. Es war zu beobachten, das Nelson nur noch im Stall lag & Fiete in seinem Schlaf-Unterstand.
Da dieser Zustand deutlich gemacht hat, das beide mit der Situation scheinbar nicht glücklich sind, haben wir nach langer Diskussion entschieden, einen Teil der Trennung zu entfernen... Nelson lag noch im Stall. Fiete wollte hinein & Nelson hat ihn einfach "hinausgeschoben" Es war kein Kampf oder Gebeisse, wie wir erwartet hatten. Nelson ist danach draussen rum spaziert und hat sich nach 3 Tagen das erste Mal wieder in die Stühle gelegt. Fiete ist mit hängendem Kopf wieder zu seinem Schlafplatz. Kann es das jetzt schon gewesen sein oder steht der grosse Kampf um die Rangordnung noch bevor?

Was meinen Mann & Nelson betrifft: das stänkern von Nelson kommt nur, wenn mein Mann vor dem Gehege steht. Wenn er rein geht (meist mit Schaufel zum Schutz), dann motzt er zwar, greift aber nicht an. Liege ich richtig, wenn ich denke, das er Nelson jetzt nur einmal deutlich zeigen muss, das er der Boss ist? Zurückweichen tut Nelson schon immer... Aber es fehlte wahrscheinlich immer das zurückdrängen?

26.08.2018 16.41 | Mel1508 |
Was mich jetzt ratlos macht: seit der Zusammenführung liegt Fiete nur noch auf seinem Schlafplatz. Ist seitdem nicht mehr raus gekommen. Nelson ist draussen, suhlt, buddelt etc...
Ach ja.. Und heut morgen das Futter (als sie noch getrennt waren) hat Fiete nicht angerührt. Leckerli hat er aber vorhin genommen ?(

30.08.2018 05.38 | Silke (wutzwutz) |
Wenn der Kleine immer zurückweicht sollte die Rangordnung geklärt sein. Aber bitte aufmerksam bleiben. Wenn Fiete nur noch liegt und nicht richtig frisst Prüf bitte ob er Fieber hat, ob die Verdauung klappt usw. nicht daß der arme krank ist.

02.09.2018 12.39 | Barbara |
Wie läufts mit Fiete und Nelson? Ist die Rangfolge geklärt? Sind sie wieder zusammen in einem Gehege?

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