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02.01.2004 15.25 | Jörg | Krankheiten der Schweine
Text: Sabine Duda

Schweinekrankheiten

Ab sofort bieten wir Euch in diesem Unterforum Informationen rund um die relevantesten Krankheiten des Schweins an. Damit möchten wir das Angebot für die Nutzer unserer Website abrunden. Wir sind bestrebt, alle 2 Wochen eine neue Erkrankung vorzustellen. Da die Recherchen aber auch intensiv ausfallen können, kann sich der Turnus auch mal ändern.

Wir verzichten hier bewusst auf Erkrankungen, die nur in der Massentierhaltung vorkommen, durch sie verursacht werden und für uns nicht relevant sind. Sollte euch eine Erkrankung allerdings besonders interessieren, dann sendet mir eine Mail und ich werde mich informieren. Bitte denkt aber daran, dass sicherlich alle Krankheiten mit der Zeit vorgestellt werden.

Vorweg noch einige wichtige Informationen und Ratschläge wenn Ihr eine Erkrankung bei Eurem Tier feststellt:

Wenn ihr mit Eurem Schweinchen zum Tierarzt geht und es Medikamente bekommt, egal ob Tabletten, Tropfen, Spritzen oder Einreibung, schreibt den Namen des Medikaments und die verabreichte Menge auf. Dazu eignet sich gut ein Vokabelheft o.ä., Datum nicht vergessen. Nur ihr kennt euer Schwein genau und könnt beurteilen ob sich sein Verhalten nach der Medikamentengabe verändert, ob es vielleicht sogar allergisch reagiert. Es ist sicher schwierig zu unterscheiden, ob sich die Verhaltensänderung nun durch den Transport zum Tierarzt oder die Behandlung selber oder das Medikament ergeben hat, aber entscheiden könnt das nur ihr. Am besten ist sicherlich, das Schwein zu hause in seiner gewohnten Umgebung zu behandeln, denn dann fällt der Transportstress schon mal weg. Alleine dadurch kann es schon zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Es kostet allerdings mehr, da der Tierarzt ja auch die Kilometer in Rechnung stellt. Wenn das Schwein eine Spritze bekommt, lasst euch den Namen und die Menge genau vom Tierarzt sagen oder aufschreiben. Sollte er das ohne Angabe von Gründen verweigern, wechselt schleunigst den Tierarzt! Bei jeder weiteren Behandlung durch einen anderen Tierarzt (Umzug o.ä.) sind das wichtige Informationen für den neuen Tierarzt, die allen das Leben erleichtern.
Wenn euer Schwein einen kranken Eindruck macht, helft dem Tierarzt und schreibt alle Symptome die euch auffallen, auf. Das hilft ihm bei der Diagnosefindung, die manchmal der „Suche nach der besagten Nadel im Heuhaufen“ ähnelt, sehr. Und bedenkt, dass sich eine Erkrankung auch innerhalb von 3-4 Stunden massiv verändern kann.
Hier möchte ich mal eine Lanze für all die Tierärzte brechen, die sich bei Nacht und Nebel auf den Weg machen, in zugigen Ställen auf dem Boden liegen, gebissen werden oder in den Exkrementen unserer Lieblinge wühlen.

Beispiel:
Ihr bemerkt eine Veränderung bei Eurem Tier, die ihr nicht so recht beschreiben könnt und geht zum Tierarzt. Der findet nichts was sich behandeln lässt und schickt euch wieder weg. Ihr seid unzufrieden, wartet ein paar Stunden, dem Schwein geht es schlechter und ihr geht zu einem anderen Tierarzt. Der hört die Rasselgeräusche der beginnenden Lungenentzündung auch schon ohne Stethoskop, behandelt das Schwein dementsprechend und ist der Held. In diesem Stadium hätte es auch der erste Tierarzt erkannt, aber von ihm seid ihr enttäuscht und geht nicht mehr hin. Er ist deswegen nicht schlechter.
Eine Diagnose bei Tieren zu stellen ist nicht leicht. Sie können nicht sagen was ihnen fehlt. Es kommt auch auf eure Beobachtungsgabe an.




02.01.2004 15.33 | Jörg | Rotlauf, Parvovirose, Mycoplasmen, Tollwut
Text und Recherche: Sabine Duda

Rotlauf

Geschichtliches

Bis in die 80er Jahre des vorletzten Jahrhunderts wurde der Rotlauf für Milzbrand gehalten. Eigentliche Entdeckung durch Robert Koch, 1878. Isolierung des Rotlauferregers aus Kadavern durch Pasteur und Thuillier sowie davon unabhängig durch Löffler, 1882.

Allgemeines

Rotlauf wird durch das Bakterium Erysipelothrix rhusiopathiae verursacht. Es ist eine akut bzw. chronisch verlaufende bakterielle Infektionskrankheit, die auch auf andere Spezies übertragbar ist.
Sie kommt bei allen Haussäugetieren, bei Geflügel, Fischen, Reptilien und beim Menschen (Zoonose) vor und ist weltweit verbreitet.

Vorkommen

Der Erreger wird in Dung, Jauche, Wasser, Stroh und in der Erde gefunden. Ebenso auch bei gesunden Schweinen auf den Mandeln und im Darm. Er besitzt eine ausserordentlich hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber äusseren Einflüssen und kann unter günstigen Bedingungen in der Umwelt mehrere Monate überleben.

Inkubationszeit (die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Erkrankung)

Zwischen einer Stunde und vier Tagen.

Übertragung

Erkrankte Schweine scheiden den Erreger schon vor dem Auftreten klinischer Symptome massenhaft mit dem Kot und Harn aus, später auch mit Speichel, Nasen- und Augensekret. Mit dem Erreger verseuchter Boden, Einstreu, Mist und Gülle werden damit- ebenso wie akut erkrankte Tiere- zu Infektionsquellen. Auch stechende und saugende Insekten können den Rotlauferreger übertragen. Der Begriff "Rotlaufwetter" wurde von der Beobachtung abgeleitet, dass schwüles Wetter, meist in der zweiten Sommerhälfte, gehäuftes Auftreten von Rotlauf bewirken kann. Weitere Faktoren, die einen Ausbruch begünstigen sind Stress durch Transport/Umstallung, Haltungsfehler, plötzlicher Futterwechsel sowie hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, Wurmbefall, Verfütterung von Speiseresten und angegriffene Gesundheit durch schon vorliegende Erkrankungen. Schweine zwischen 3 Monaten und einem Jahr erkranken am häufigsten.


Krankheitsbild

Man muss zwischen dem akuten (plötzlich auftretend, schnell, heftig verlaufend) und dem chronischen (langsam sich entwickelnd, langsam verlaufend) Rotlauf unterscheiden. Der Akute hat drei Verlaufsformen, der Chronische vier. Der Akute ist relativ gut behandelbar, der Chronische schlecht und hat eine ungünstige Prognose.

Akute Form

1. Rotlaufseptikämie (Rotlaufblutvergiftung)
Die erkrankten Tiere verweigern plötzlich das Futter, zeigen Teilnahmslosigkeit und verkriechen sich. Erhöhung der Körpertemperatur auf 41-42°C, Verstopfung bei älteren Tieren. Ab dem zweiten Krankheitstag treten bläulichrote Hautveränderungen auf, die an den Ohren beginnen und sich über den Hals zur Brust, zum Unterbauch und den Innenflächen der Hinterschenkel ausdehnen. Die Erkrankung führt ohne Behandlung innerhalb von zwei-vier Tagen zum Tod. Es können aber schon Todesfälle am ersten Tag auftreten, dann fehlen die typischen Hautveränderungen. (Weisser Rotlauf)

2 Backsteinblattern
Sie verlaufen unter geringeren Störungen des Allgemeinbefindens. Charakteristisch sind quadratische, rechteckige oder rhombische, scharf abgegrenzte, erhabene Hautveränderungen, hellrot über dunkelrot bis violett auf der Rückenhaut und den Seitenflächen. Bei überstandener Erkrankung gehen die Schwellungen wieder zurück oder es kommt an den betreffenden Stellen zu Krustenbildung bzw. zum Absterben der Haut. Bei schwerem Verlauf mit anhaltendem Fieber ist bei tragenden Sauen mit Fehlgeburten, kleinen Würfen oder Umrauschen und bei Ebern mit Minderung der Spermaqualität zu rechnen.

3. Akute Arthritis und Polyarthritis (Gelenkentzündung)
Die Gelenksentzündungen zeigen sich meistens im Anschluss an die beiden vorher genannten Verlaufsformen. Betroffen werden in der Hauptsache die grossen Gelenke der Hintergliedmassen. Steifer und vorsichtiger Gang, die Gelenke fühlen sich warm an.

Chronische Form

1. Chronische Arthritis und Polyarthritis
Je nach Ausmass der der Gelenkveränderungen ist das Allgemeinbefinden der Tiere gestört. Sie liegen viel und bewegen sich nur bei Zwang. Jüngere Tiere zeigen einen Rachitis-ähnlichen steifen Gang, ältere Tiere haben hochgradige, oft von Gliedmasse zu Gliedmasse wechselnde Lahmheiten. Die Futteraufnahme ist gering, die Tiere kümmern. Die betroffenen Gelenke sind teilweise schmerzhaft und geschwollen, im weiteren Verlauf sind Verkrümmungen möglich.

2. Endocarditis valvularis (Herzklappenrotlauf)
Sie geht als selbstständige Erkrankung meist ohne Gelenkveränderungen einher. Bei normaler Körpertemperatur sinkt die Futteraufnahme und ausgeprägte Symptome einer Herzerkrankung treten auf: Mattigkeit, Kurzatmigkeit in Verbindung mit hundesitziger Stellung, Bläulichfärbung der Schleimhäute, Herznebengeräusche. Die Erkrankung führt meist innerhalb einiger Wochen zum Tode, leichtere Fälle können bei unterstützender Behandlung abheilen.

3. Diskospondylitis (Wirbel-Rotlauf)
Diese Entzündungen können in allen Bereichen der Wirbelsäule auftreten. Typisch sind die Haltungs- und Bewegungsstörungen wie Karpfenrücken, Steifheit und Aufstehschmerz. Mitunter gibt es Querschnittslähmungen. Rücken- und Halsmuskulatur fühlen sich verhärtet an.

4. Dermatitis (Hautrotlauf)
Hier sind vor allem der Rücken, der Hals, der Rüssel und die Ohren befallen. Die betroffenen Bezirke sind dunkel- bis schwarzrot verfärbt, trocken, lederartig und liegen bei der ausgedehnten Form wie ein Panzer auf dem Tierkörper. Es kann zu Eiterbildung und zur Abstossung der abgestorbenen Hautteile kommen. Die Abheilung dauert Wochen bis Monate, häufig verenden die Tiere vorher.

Behandlung

Bei Rotlaufverdacht ist sofort der Tierarzt zu verständigen. Bei akutem Rotlauf können die Schweine bei rechtzeitigem Einsatz von Medikamenten meistens geheilt werden. Die chronischen Verlaufsformen sind therapeutisch kaum zu beeinflussen.

Vorbeugung

Grundvoraussetzung für alle Massnahmen sind die Beachtung der allgemeinen hygienischen Regeln, optimales Stallklima, Stressvermeidung und regelmässige Gesundheitskontrollen. In der Praxis haben sich Schutzimpfungen bewährt. Schweine können ab einem Alter von 2-3 Monaten geimpft werden. Vorher besteht noch der passive, von der Muttersau auf die Ferkel übertragene Schutz. (Vorausgesetzt, die Sau ist geimpft).

Quellen:

Handbuch Schweinkrankheiten, K.-O. Eich/U. Schmidt
Diseases of swine, A. D. Leman
Schweinekrankheiten, Hans Dieter Dannenberg
Handbuch der Schweineimpfungen in der Tiermedizin, Anton Mayr
Pigpool
Schweinekrankheiten, Uni Giessen
Bakterielle Zoonosen bei Tier und Mensch, K. Dedié, J. Bockemühl, H. Kühn, K.-J. Volkmer, T. Weinke

12.01.2004 11.02 | Sabine |
Parvovirose

Vorkommen

Parvovirose wird durch das Porzine Parvovirus (PPV) hervorgerufen. Sie
kommt weltweit vor. Infektionen mit Porzinen Parvoviren und Enteroviren
werden gewöhnlich als SMEDI-Virus-Infektionen bezeichnet.

S = Stillbirth =Totgeburt
M= Mummification =Mumifizierung
E = Embryonic =Embryonal
D =Death =Tod
I = Infertility =Unfruchtbarkeit


Übertragung

PPV wird von infizierten Sauen 14 Tage lang mit Kot, Urin und Nasensekret
ausgeschieden. Infizierte Eber scheiden PPV nur kurzfristig mit dem Samen
aus. Die mit der Biestmilch auf die Ferkel übertragene Immunität hält bis
zu einem Alter von 4-6 Monaten an. Danach sind sie ohne Impfung
ungeschützt.

Krankheitsbild

Infektionen mit PPV verlaufen bei erwachsenen Schweinen ohne
Krankheitserscheinungen. Erfolgt die Infektion in den ersten drei
Trächtigkeitswochen, so sterben entweder alle Embryonen oder ein grosser
Teil davon ab und werden resorbiert (aufgesaugt), sodass entweder nach 4-6
Wochen eine unzyklische Rausche auftritt oder nur einige wenige Ferkel
geboren werden. Werden die Sauen zwischen dem 35. und 70.Trächtigkeitstag
infiziert, so sterben die nicht immunen Feten ab und mumifizieren, während
die immunen Feten überleben, jedoch das Virus beherbergen, und die Geburt
erfolgt zum normalen Termin.
Sind jedoch alle Feten abgestorben und mumifiziert, so kann sich die
Geburt um bis zu 2-4 Wochen verzögern oder die Sau stösst die Früchte
überhaupt nicht aus und ist anscheinend unfruchtbar.

Vorbeugung

Impfung. Reinigung und Desinfektion sind wichtig, da der Erreger über
Monate in der Aussenwelt infektiös bleibt.

Quellen

Handbuch Schweinekrankheiten, K.-O. Eich/U. Schmidt
Pigpool
Vetpharm

28.01.2004 15.18 | Sabine | Krankheitsinfos 3: Mycoplasmen
Mycoplasmen (Schweinegrippe) Enzootische Pneumonie EP

Info:

Die Schweiz versucht seit einiger Zeit gezielt gegen EP vorzugehen und
saniert die Schweinebestände Landesweit. Der Tiertransport zwischen
sanierten und unsanierten Gegenden gestaltet sich dem entsprechend
schwierig.
In Deutschland schreiben die Zuchtverbände schon eine Impfung vor.
Die Entwicklung ist im Moment so rasant, das die neuesten Erkenntnisse gar nicht so schnell gedruckt werden können, wie sie passieren.

Allgemeines

Die Enzootische Pneumonie (EP) wird durch Mycoplasma hyopneumoniae
hervorgerufen. Mycoplasmen sind nahezu weltweit verbreitet. Es ist davon
auszugehen, dass alle deutschen Schweinebestände mit Mycoplasma
hyopneumoniae infiziert sind.

Vorkommen

Der Erreger kommt nur bei Schweinen vor.

Inkubationszeit

2-3 Wochen

Übertragung

Neugeborene Ferkel stecken sich innerhalb von ein paar Tagen bei ihren Müttern an. Infizierte Tiere atmen oder husten den Erreger aus, der über die Atemluft von den anderen Tieren wieder aufgenommen wird.
Eine Impfung der Muttertiere führte nicht zum gewünschten Ergebnis. Die Ferkel sollten in der ersten Lebenswoche geimpft werden, müssen aber gesund dabei sein. Sollten sie Durchfall haben, muss der erst auskuriert sein. Bei der EP beobachtet man jeweils im Herbst und Frühjahr einen Erkrankungsgipfel.

Krankheitsbild

EP zeigt oft das Bild einer Lungenentzündung. Die Bronchialschleimhaut schwillt an, es kommt zu einer Einengung der Bronchien. Häufig pfropfen sich darauf noch Sekundärerreger. Sie haben einen trockenen Husten, der sich durch das Auftreiben der Tiere auslösen lässt. Die Körpertemperatur ist nur unwesentlich erhöht. Die Tiere kümmern. Bei schlechten Stallklimaverhältnissen eine Sterblichkeit von 30%. Im Endstadium der Krankheit sitzen die Schweine auf dem Hinterteil, leiden an hochgradiger Atemnot und versuchen, mit Pumpen die Luft aus der unelastisch gewordenen, chronisch entzündeten Lunge auszuatmen.

Behandlung

Bei Anzeichen von Atemnot ist der Tierarzt zu verständigen, er wird alles Notwendige veranlassen.

Vorbeugung

Impfung und alle gängigen Massnahmen der Hygiene.

Quellen
Handbuch Schweinekrankheiten K.-O. Eich
Mycoplasmen Info Center


10.02.2004 20.49 | Sabine | Krankheitsinfos 4: Tollwut
Tollwut

Info

Im Juli 2003 wurde bei einem Hund in Nyon (Kanton VD) Tollwut diagnostiziert. Das erkrankte Tier war im Kanton Genf, nahe der französischen Grenze, als Findlingshund aufgegriffen und Ende Juni von einer Familie in Nyon adoptiert worden. Am 15. Juli zeigte das Tier dann verdächtige neurologische Symptome, worauf die schweizerische Tollwutzentrale am 24. Juli das Vorliegen von Tollwut bestätigte. Es handelte sich um den ersten Tollwutfall beim Hund in der Schweiz seit 1997.
Es handelte sich um einen aus dem Ausland importierten Tollwutfall, wobei die Herkunft mit grosser Wahrscheinlichkeit in Nordafrika lokalisiert werden kann.
Diese Ergebnisse sind für die Schweiz sehr wichtig, da sie dadurch vorübergehend den internationalen Freiheitsstatus von Tollwut verloren hat.

Geschichtliches

Louis Pasteur, (27.12.1822-28.09.1895), entwickelte den ersten Impfstoff gegen Tollwut.

Allgemeines

Tollwut wird durch das Lyssavirus verursacht. Es ist eine akut verlaufende Krankheit, die sowohl Säugetiere als auch Vögel befallen kann und auf den Menschen übertragbar.
Australien, Neuseeland, Neu Guinea, Japan, Taiwan, Grossbritannien, Irland und Schweden sind Tollwutfrei.

Vorkommen

Die häufigste Ansteckungsquelle sind infizierte Füchse oder gelegentlich Fledermäuse. Durch den Umgang mit infizierten Haustieren ist der Mensch gefährdet.

Inkubationszeit

5 Tage bis 2 Jahre.
Wie schnell die Krankheit ausbricht, hängt vom Ort des Erregereintrittes ab und von der Erregermenge. Je näher am Kopf, desto schneller.

Übertragung

Infizierte Tiere scheiden das Virus bereits 3-10 Tage vor Beginn der Symptomatik mit dem Speichel aus. Zumeist erfolgt die Ansteckung durch verletzte Haut bei Biss- oder Kratzwunden, seltener über intakte Schleimhäute. Auch die Übertragung durch das Einatmen des Erregers durch virusbeladene Staubpartikel, z.B. in Fledermaushöhlen, ist möglich. Eine Übertragung von Schwein zu Schwein oder Mensch zu Mensch wurde bisher noch nicht beobachtet.

Krankheitsbild

Die Krankheit setzt plötzlich ein mit Apathie, Speichelfluss und fehlender Koordination. Gelegentliches Muskelzittern, Kopfschütteln und generalisierte Muskelkrämpfe treten im weiteren Krankheitsverlauf auf. Fieber kann dabei fehlen. Bei Geräuschen oder Berührungen reagieren die Tiere mit Ausweichen und evtl. heiseren, hohen Klagelauten. Die Tiere sind wasserscheu. Aggressives Verhalten gegenüber Menschen und Tieren oder Beissen in Stroh oder Gegenstände, können auftreten. Die Tiere versuchen Wasser zu trinken, können aber nicht schlucken. Bei einer Gesamtkrankheitsdauer von bis zu fünf Tagen, werden die Tiere zuletzt teilnamslos und sterben in tiefer Bewusstlosigkeit.

Behandlung

Eine Behandlung der Tollwut ist nicht möglich.

Vorbeugung

Schutzimpfung.

Quellen

Handbuch Schweinekrankheiten, K.-O- Eich/U. Schmidt
Wikipedia
Fledermausinfo Niedersachsen
Naturschutzbund Deutschland
Robert-Koch-Institut
Medicine-Worldwide

25.02.2004 14.44 | Sabine | Krankheitsinfos 5: Tetanus
Wundstarrkrampf, Tetanus

Ursache

Tetanus wird durch das Bakterium Clostridium tetani verursacht.

Vorkommen

Der Erreger lebt im Boden und im Verdauungstrakt. Er kann über Schmutz in
Wunden gelangen. Beim Schwein sind infizierte Kastrationswunden, aber auch
Nabelinfektionen die Eintrittspforte des Erregers, wo er sich unter
Luftabschluss auf absterbendem Gewebe entwickeln kann. C. tetani ist gegen
hohe Temperaturen und Austrocknung resistent; seine Sporen überleben in
der Umwelt lange

Inkubationszeit

Die Krankheitserscheinungen werden einige Tage bis Wochen nach der Infektion sichtbar.

Krankheitsbild

Die Tiere zeigen einen steifen Gang, die Muskeln
werden hart, die Ohren sind hoch aufgestellt und der Schwanz ist
gestreckt. Im Endstadium der Krankheit liegen die Tiere auf der Seite, der
Kopf ist nach hinten gestreckt, Vorder- und Hinterläufe werden auch steif nach
hinten gestreckt. Licht- und Lautreize lösen Streckkrämpfe aus. Die
Krankheit endet immer tödlich.

Behandlung

Keine

Vorbeugung

Impfung. Tetanus kommt beim Schwein äusserst selten vor.
Wunden sauber halten, ggf. desinfizieren.

Quellen
K.-O. Eich/ U. Schmidt Handbuch Schweinekrankheiten
Bvet Schweiz

03.03.2004 19.04 | Sabine | Krankheitsinfos 6: Europäische Schweinepest ESP
Europäische Schweinepest (ESP oder EP)

Es gibt auch noch eine Afrikanische Schweinepest (ASP). Sie ist für unsere Breitengrade nicht relevant, verläuft aber genau wie die ESP.

Geschichtliches

Erstmals 1883 im Staat Ohio beschrieben
1862 in England
Nachweis des infektiösen Charakters durch Law 1875


Vorkommen

Nur beim Schwein vorkommend. Das Virus ist äusserst wiederstandsfähig.
Hitzestabil bis 60°C. Ph-stabil 3-12. Es hält sich in gefrorenem Fleisch
1500 Tage, im Kot 7 Tage, im Urin 5 Tage.

Ursache

Verursacht wird die ESP durch das Schweinepestvirus (SPV), das zur Familie der Togaviren gehört.

Übertragung

Übertragen wird die ESP durch virusausscheidende Schweine (Wildschweine),

Speichel, Nasen- Augen- und Rachensekret, Kot und Urin, Schlacht- und
Fleischprodukte, Gülle, verunreinigte Fahrzeuge, Instrumente,
Injektionsspritzen. Schadnager und Haustiere. Die Tiere sind schon einen
Tag nach der eigenen Ansteckung infektiös, und bleiben es bis zu 200 Tage
lang.

Inkubationszeit

2-6 Tage

Krankheitsbild

Das Krankheitsbild kann in einer akuten Form und in einer chronischen Form (atypisch) auftreten. Während früher die Erscheinungen der akuten Form vorherrschten, wurden in den letzten Jahren vermehrt die chronischen Formen beobachtet.

Akute Form

Hohes Fieber (40-42°C), Mattigkeit, Futterverweigerung,
Hinterhandschwäche, Schwanken, taumelnder Gang, Zittern (Ferkel), Krämpfe, geschwollene Augenlieder, gerötete Lidbindehäute, schleimiger Nasenausfluss, Nasenbluten, Blaufärbung des ganzen Körpers, Kehlkopfentzündung, Schluckbeschwerden, röchelnder Atem, anfangs Verstopfung, später Durchfall.

Der Tod tritt 8-20 Tage nach Auftreten der ersten klinischen Zustände ein. Sterblichkeitsrate 30-100%.

Chronische Form

Die chronische Form kann sich bei Schweinen entwickeln, die die akute
überleben. Sie kann aber auch als selbstständige Form der Krankheit
auftreten. Die Inkubationszeit ist gegenüber der akuten Form verlängert.
Die Krankheitserscheinungen bei der chronischen Schweinepest sind viel
uncharakteristischer als bei der akuten Schweinepest. Fieber ist nicht immer vorhanden.
Bei mangelnder Fresslust können Verstopfung und Durchfall abwechseln. Oft sieht man chronische Entzündungen der Haut, manchmal Gewebetod an den Ohrspitzen. Insgesamt gibt es bei der chronischen ESP keine typischen Krankheitserscheinungen. Oft wird sie von anderen Erkrankungen überlagert.

Diagnose

Der Verdacht der SP muss gestellt werden bei Vorliegen der beschriebenen
Krankheitserscheinungen und vor allem dann, wenn eine fieberhafte
Erkrankung auf eine entsprechende antibiotische Behandlung nicht
anspricht.
Im Blut sollte der Antikörpernachweis vorgenommen werden.

Behandlung

Es gibt keine bestimmte Behandlung. Behandlung und Impfung sind verboten.

Vorbeugung

Kein Verfüttern von Speiseresten. Fernhalten von Schadnagern (Mäuse, Ratten) und Haustieren. Desinfektion von Schuhen, Geräten und Fahrzeugen.

Gesetzliche Bestimmungen

Nach dem Tierseuchengesetz handelt es sich bei der ESP um eine
anzeigepflichtige Seuche. Anzeigepflicht bedeutet, das auch der Tierhalter Krankheitssymptome, die als Verdacht auf ESP gedeutet werden können, beim zuständigen Veterinäramt anzeigen muss. Die Bekämpfung erfolgt nach der Schweinepestverordnung durch die Veterinärbehörden.

Ist die Seuche festgestellt worden, wird in einem Radius von 3km um das Seuchengehöft ein Sperrbezirk errichtet (Beschilderung: Schweinepest – Sperrbezirk) und mit einem Radius von 10km ein Beobachtungsgebiet. Alle Schweine des Seuchengehöfts müssen getötet (gekeult) werden.

Es folgt eine „stand-still“-Phase im Sperrbezirk von
mindestens 21 Tagen und im Beobachtungsgebiet von 7 Tagen.

Verbringungsverbot in den und aus dem Sperrbezirk.
Keine Schweineausstellungen, -märkte oder Tierhandel.

Während der „stand-still“-Phase werden alle Schweinebestände
innerhalb eines Sperrbezirkes durch die Veterinärbehörden untersucht.

30 Tage nach Grobdesinfektion des Seuchengehöfts erfolgt im Sperrbezirk, bzw. nach 15 Tagen im Beobachtungsgebiet die Aufhebungsuntersuchung. Dazu werden die Schweinebestände nach einem EU-Schlüssel serologisch untersucht.
Seit dem 1.11.2002 ist eine neue Richtlinie zur Bekämpfung der Schweinepest in Kraft. Sie sieht eine mögliche, kontrollierte Impfung in Notfällen vor, sowie die orale (über den Mund) Impfung von Wildschweinen. In Erwartung neuer wissenschaftlicher Entwicklungen sieht die Richtlinie den Einsatz von „Marker-Impfstoffen“ vor, die zusammen mit derzeit in Entwicklung befindlichen Labortests eine Unterscheidung zwischen geimpften und infizierten Tieren ermöglichen.

Quellen
Handbuch Schweinekrankheiten K.-O. Eich
Europa-web
Uni-Giessen
Uni-Wien

23.03.2004 21.30 | Sabine | Krankheitsinfos 7: Aujeszkysche Krankheit
Aujeszkysche Krankheit / Pseudowut / AK

Allgemeines

AK kommt vor beim Schwein, seltener beim Rind, kleine Wiederkäuer, Katzen, Hunde, Nager. Der Mensch ist nicht empfänglich.

Erreger

Das Aujeszkyvirus gehört zur Gruppe der Herpesviren. Unter natürlichen
Verhältnissen ist das Virus sehr lange ansteckungsfähig, erst bei 80°C
wird das Virus innerhalb von wenigen Minuten getötet. In Fleisch
(Kadavern) und Körperausscheidungen kann es monatelang überleben.
Herpesviren bleiben nach einer Infektion gewöhnlich lebenslang im Körper, ohne Krankheitserscheinungen zu verursachen. Die Viren können nach Stress oder Schwächung der Körperabwehr wieder aktiv werden.

Übertragung

Das AK-Virus wird beim Schwein vorwiegend über die Atemwege aufgenommen, die Ausscheidung erfolgt über die Schleimhäute des Nasen-Rachenraumes sowie über die Milch- und Geschlechtsorgane. Das Virus wird nach der ersten Ansteckung 30 Tage lang ausgeschieden. Das AK-Virus kann auch mit der Gülle und über die Stallluft übertragen werden.

Vorkommen

AK kommt weltweit, in allen Ländern mit Schweinehaltung vor. In der EU unterschiedliche Prävalenz. Durchseuchung z.T. recht hoch. Die Schweiz ist amtlich anerkannt frei.

Inkubationszeit

3-8 Tage

Krankheitserscheinungen

Plötzliche Todesfälle, „(morgens tot aufgefunden)“, Fieber, stark erhöhte Atemfrequenz, Muskelzuckungen, die über den ganzen Körper laufen, starkes Speicheln, hin- und her wandernde Pupillen, Krampfanfälle, Aggressivität, schwankender Gang, Taumeln, zunehmende Lähmungen, Festliegen, Tod. Der bei anderen Arten typische starke Juckreiz fehlt beim Schwein fast völlig. Nach einer Krankheitsdauer von wenigen Tagen sterben die Ferkel fast ausnahmslos.
Die Krankheitserscheinungen bei erwachsenen Schweinen fallen nicht so schwerwiegend aus. Bei ihnen sind Anzeichen einer Lungenentzündung, Hundesitzige Stellung, Husten; Kurzatmigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber, ungeordnete Bewegungen, starke Schläfrigkeit, ständiges Schmatzen, zähneknirschen. Bei tragenden Sauen beobachtet man SMEDI.



AK ist anzeigepflichtig
Seit dem 1.01.2002 besteht ein Impfverbot.
Alle Kosten für AK-Untersuchungen werden von den Tierseuchenkassen erstattet.

Quellen
Handbuch Schweinekrankheiten K.-O. Eich
Landkreis Oldenburg
Uni München
Bvet.admin. Schweiz

06.04.2004 12.43 | Sabine | Krankheitsinfos 8 Teschener Krankheit/Talfan Disease
Teschener Krankheit / Talfan Disease

Geschichtliches

Die Teschener Schweinelähmung wurde von den tschechischen Tierärzten Trefny und Klobouk in der Region um Tešin (Teschen) entdeckt.

Allgemeines

Erreger dieser Krankheit, die in Deutschland auch ansteckende Schweinelähme genannt wird, ist der Serotyp 1 der porcinen Enteroviren. (Familie Picornaviren) oder Teschen-Talfan-Virus.

Vorkommen


Teschener Krankheit: Zentraleuropa, Teile Afrikas. Wurde in der Schweiz noch nie festgestellt. Talfan Disease: weltweit hoher Durchseuchungsgrad.
Da offensichtlich die gesamte Schweinepopulation stumm durchseucht ist, wird die TK in Deutschland nur selten beobachtet.

Inkubationszeit

7-35 Tage

Übertragung


Die Virusausscheidung erfolgt in Kot und Harn über mehrere Wochen. Der Hauptübertragungsweg ist über das Maul, durch mit Kotresten verunreinigte Umgebung, Futter oder Wasser. Enterovirusinfektionen hinterlassen eine dauerhafte Immunität. Ferkel immuner Muttersauen sind in den ersten Lebenswochen durch kolostrale Antikörper geschützt.

Krankheitsbild


Schwere Form (Teschener Krankheit): hohes Fieber (40-41°C), leicht unkoordinierte Bewegungen, Futterverweigerung, Hinterhandschwäche. Danach Verschlimmerung des Zustandes mit Zittern, hin- und herwandernden Pupillen,Lähmung der Hinterhand, Krämpfe bis Festliegen. Milder Durchfall kann vor dem Einsetzen der zentralnervösen Störungen auftreten. Die Krankheit kann innerhalb von drei bis vier Tagen tödlich verlaufen. Es können Tiere allen Alters erkranken, der Verlauf ist bei Ferkeln schwerer. Die überstandene Krankheit hinterlässt eine Immunität.
Das Virus wird nach überstandener Krankheit noch mehrere Wochen lang mit dem Kot und Urin ausgeschieden.
Milde Form (Talfan Disease): tritt vor allem bei Saug- und Absetzferkeln auf. Fieber, Hinterhandschwäche (Hundesitz) und schwankender Gang sind charakteristisch. Die Tiere erholen sich in der Regel spontan.

Behandlung

Eine Behandlung ist nicht möglich.

Gesetzliche Bestimmungen

Die Teschener Krankheit ist anzeigepflichtig.

Quellen
Handbuch Schweinekrankheiten K.-O. Eich
Internet

15.05.2004 14.44 | Sabine | Krankheitsinfos 9 MKS
MKS Maul- und Klauenseuche

Geschichtliches

Die MKS ist seit langem als sehr bedrohliche Tierseuche bekannt. Früher blieb sie aber wegen der begrenzten Mobilität von Mensch und Tier in ihrer Ausbreitung meist lokal begrenzt.
Laut Überlieferungen aus dem 18. Jahrhundert sorgten die Bauern beim Ausbruch der Seuche dafür, dass sich alle Tiere so schnell wie möglich gleichzeitig ansteckten. Auf diese Weise wurde die Seuche zeitlich begrenzt. Die dabei verstorbenen Tiere nahmen die Landwirte in Kauf. Dies sei immer noch besser gewesen, als eine sehr lang andauernde schleichende Seuche, mit am Ende den gleichen Tierverlusten.

Allgemeines

MKS wird durch das Aphtovirus, aus der Familie der Picornaviren übertragen. Sie ist weltweit verbreitet.

Sie kommt bei Klauentieren vor. Hunde und Katzen erkranken zwar nicht, können das Virus aber übertragen. Der Mensch erkrankt normalerweise auch nicht, kann das Virus aber auch übertragen. (In sehr seltenen Fällen ist eine Übertragung auf Menschen beschrieben, die in sehr engem Kontakt zu den Tieren standen. Z.B. Melker, Tierärzte oder Schlachter. Hier stellt der Mensch dann aber einen so genannten „Fehlwirt“ dar. Entweder werden nur Antikörper festgestellt, oder es kommt zu leichter Bläschenbildung im Mund- und Rachenraum.)

Inkubationszeit

Beim Schwein zwischen 2-12 Tagen

Übertragung

Das Virus findet sich in den Bläschen erkrankter Tiere und im Speichel.
Die Aufnahme durch andere noch nicht infizierte Tiere erfolgt vor allem über den Nasen-Mundbereich. Also von Tier zu Tier.
Aber auch Tierprodukte wie Milch und Fleisch können zu Infektionen führen. Ebenso ist die Übertragung durch die Luft (Wind) gefürchtet. Das Virus ist enorm Langlebig. Trotz Austrocknung oder niedriger Temperaturen überlebt das Virus monatelang. Bei -20° behält das Virus seine Infektiosität mehrere Jahre.

Krankheitsbild

Die Tiere bekommen Fieber, Bläschen an den Schleimhäuten im Maulbereich und im Klauenbereich. Sie leiden unter starken Schmerzen und fressen nicht mehr.
Schweine bewegen sich nur noch rutschend von der Stelle.
Bläschen und auffälliger Speichelfluss, Fieber sowie Fressunlust gelten als Verdachtsdiagnose.
Junge Ferkel verenden in der Regel ohne erkennbare Anzeichen.

Behandlung

Eine Behandlung ist nicht erlaubt. Die Tiere werden getötet, obwohl erwachsene Tiere in der Regel die Erkrankung überleben. Bei Jungtieren ist mit einer höheren Todesrate und mit Schäden am Herzmuskel zu rechnen.

Vorbeugung

Keine Lebensmittel an Schweine verfüttern!
Es besteht ein Verbot der Verfütterung proteinhaltiger Erzeugnisse und Fette aus Geweben warmblütiger Landtiere und von Fischen.

Gesetzliche Bestimmungen

MKS ist meldepflichtig

Alle Maßnahmen erfolgen in Deutschland nach dem Tierseuchengesetz und der MKS-Verordnung.

Ein betroffener Betrieb (Hof) kann vollständig gesperrt werden. Je nach Lage kann es zu einem Sperrbereich (3km), Beobachtungszone (10km) und evtl. sogar zu einer Schutzzone kommen.
Das kann auch erhebliche Beschränkungen für Mensch und Tier bedeuten, inklusive Zugangsbeschränkungen. (Das kann auch Lebensmittel des persönlichen Bedarfs betreffen)!

Da das Virus säureempfindlich ist, werden Fahrzeuge und Personen meist über Desinfektionsmatten geschickt oder sogar komplett eingesprüht.

Quellen
MKS-.org
Ökolandbau
Vetmicropath
Uni-München
Medicine worldwide

30.05.2004 21.44 | Sabine | Krankheitsinfos 10 Brucellose
Brucellose

Allgemeines

Die Brucellose ist eine Infektionskrankheit, hervorgerufen durch Bakterien der Gattung Brucella (B.). Da der Erreger vom Rind (B. abortus), vom Schwein (B. suis), vom Schaf und von der Ziege (B. melitensis) und in eingeschränktem Maße auch vom Hund (B. canis) auf den Menschen übertragen werden kann handelt es sich um eine Zoonose. Die Brucellose der Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Sie kommt in Deutschland sehr selten vor.

Übertragung

Vor allem durch Feldhasen, die sie dann auf Wildschweine oder auf Hausschweine mit Weidehaltung übertragen.


Krankheitsbild

Zuerst ist ein gehäuftes Umrauschen der Sauen zu beobachten. Im
weiteren kommt es vermehrt zu Aborten und zu Geburten
lebensschwacher Ferkel. Beim Eber sind einseitige Hodenentzündungen
zu verzeichnen. Er kann den Erreger beim Deckakt weitergeben. Entzündliche Veränderungen bis hin zur Ausbildung von Abszessen
treten vor allem am Geschlechtsapparat auf. Sie können aber auch den Bewegungsapparat betreffen und zu Lahmheiten führen.

Bei noch nicht geschlechtsreifen Tieren führt die Ansteckung mit B. suis ohne nennenswerte Krankheitserscheinungen zu Immunität.

Behandlung

Die Behandlung ist verboten, die Erkrankung ist meldepflichtig. Es kann die Tötung seuchenkranker bzw. verdächtiger Tiere angeordnet werden.

Quellen
Handbuch Schweinekrankheiten K.-O. Eich
Internet

31.05.2004 06.25 | Jörg | Tetanus / Schweinepest / AK / Teschener Krankheit / MKS
Um ein wenig die Übersicht zu erhalten, habe ich nun wieder einige Krankheitsthreads zu einem zusammangefügt.

23.06.2004 11.43 | Stef | Änderung
die brucellose beim schwein ist wieder anzeigepflichtig!

gruß, stef

23.06.2004 11.50 | Stef | Mks
die MKS ist anzeigepflichtig!

und bei der aujeszkyschen krankheit besteht ein schutz-impfprogramm mit bestimmten marker-vakzinen in gefährdeten gebieten.
damit lassen sich geimpfte von infizierten tieren unterscheiden.

lieben gruß, stef

23.06.2004 13.35 | Andreas | RE: Mks
Mahlzeit!

Original von Stef
die MKS ist anzeigepflichtig!


Den Einwand verstehe ich nicht. Das steht doch in der Krankheitsinformation ("MKS ist Meldepflichtig")? Gut, man könnte "meldepflichtig" richtig (klein) schreiben, aber ansonsten ...? Gleiches gilt für Deine Anmerkung zur Brucellose-Krankheitsinformation. Stehe ich irgendwie auf dem Schlauch ...? :)

Slainte

Andreas

23.06.2004 17.07 | Stef | RE: Mks und brucellose
grüetzi andreas!

was genau verstehst du nicht an meinem einwand?
ich habe nur korrigiert, was in der krankheits-information nicht richtig ist....

die mks und die brucellose sind nicht meldepflichtig, sondern anzeigepflichtig. das ist ein unterschied.
ich habe dazu ein memo geschrieben-guck mal im forum unter "das kranke schwein".

liebe grüsse aus hessen,
stef :-)

23.06.2004 17.09 | Sabine |
Moin

Ich habe den Rechtschreibfehler berichtigt, das andere aber so stehengelassen, damit der Zusammenhang noch passt.

Wie gesagt, ich lass mich behandeln. :D

Sabine

23.06.2004 17.15 | Sabine |
Moin Stef

Danke für die Info. :hail: :hail:

Kannst du bitte noch ergänzen seit wann?

Sabine

23.06.2004 17.39 | Stef |
hmmmm....das kann ich dir leider nicht genau sagen-aber schon länger...
ich weiss nur, dass deutschland 1999 in der EU als brucellose-frei anerkannt worden ist.
brucellose-frei bedeutet, dass 98,2 % aller bestände in deutschland brucellose-frei sind. in den anderen ländern ist das allerdings teilweise extrem anders!
bei schweinen tritt die brucellose nur noch selten sporadisch auf und wird durch den deckakt übertragen.

liebe grüße, stef

23.06.2004 17.43 | Stef |
behandeln?

hmmmmmmmm.....................wie wäre es mit einer wurmkur??

hihih..
gruß, stef

24.06.2004 15.29 | Andreas | RE: Mks und brucellose
Mahlzeit!

Original von Stef
was genau verstehst du nicht an meinem einwand?


Nach Lektüre von § 78a Tierseuchengesetz sehe ich klar. (Da predige ich immer wieder, dass man vorsichtig sein soll, wenn man sich der juristischen Fachsprache bedient, da die oftmals etwas anderes bedeutet, als man bei bloßer Betrachtung der Umgangsprache meinen würde, und jetzt tappe ich selbst in die Falle ... :-)) 'Tschuldigung.

Slainte

Andreas (zerknirscht)

24.06.2004 16.37 | Stef | RE: Mks und brucellose
hi andreas,

kein problem.
die aktuellen anzeigepflichtigen tierseuchen stehen immer in der "Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen".

§ 78a TSG ist der ermächtigungsparagraph.

liebe grüße, stef

24.06.2004 16.50 | Jörg |
Huch, das passiert wirklich selten, dass "unser" Andreas in eine juristische Falle tappt :o ! Aber jetzt mal Hand auf's Herz...ist doch schon fast Wortklauberei zwischen "meldepflichtig" und "anzeigepflichtig". Wichtig ist doch, wo man es meldet bzw. anzeigt, oder?

25.06.2004 10.59 | Stef |
naja..... es ist schon ein großer unterschied. :cop:

aber für den besitzer ist hauptsächlich wichtig, DASS er meldet bzw. anzeigt und bei anzeigepflichtigen seuchen eben nicht behandeln darf. ( so ist er in den ganzen apparat mit eingebunden).
und dass er weiss, dass die tierseuchenkasse nur für den fall der anzeigepflichtigen seuchen eintritt (bei meldepflichtigen "gibts nix").

der rest läuft dann sowieso auf staatlicher ebene weiter...

wir wollen aber hoffen, dass wir alle nie in einen solchen ausnahmezustand kommen werden....

liebe grüße an alle, stef :)

25.06.2004 11.22 | Jörg |
Hallo Stef,

anhand der nun fast schon 5jährigen Erfahrung mit einer Vielzahl von Minischweinhaltern wage ich einzuschätzen, dass ein Großteil dieser Halter von den rechtlichen Umständen der Schweinehaltung kaum einen Schimmer hat. An diese Leute und alle interessierten und gut aufgeklärten Halter richtet sich auch unsere Broschüre zu diesem Themenkreis, die in Bälde erscheinen wird.

Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses Angebot angenommen wird. Nichts wäre fataler, wenn ein Minischweinhalter irgendwann für den Ausbruch einer Seuche und das massenhafte Töten von Schweinen verantwortlich wäre :o !

Viele Grüße
Jörg

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