Ordnungsamt verhindert "Schweine-Kunst-Aktion"
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ne-kunst-aktion-id9231332.html
11.04.2014 | 09:53 Uhr
Prof. Ovis Wende mit zwei "Ersatz-Kunst-Schweinen" auf dem Verkehrskreisel an der Universität.
Prof. Ovis Wende mit zwei "Ersatz-Kunst-Schweinen" auf dem Verkehrskreisel an der Universität.Foto: Dieter Menne
Dortmund. Eine Kunstaktion mit zwei lebenden Schweinen sollte am Donnerstag auf dem Verkehrskreisel an der Emil-Figge-Straße stattfinden. Ein Anruf aus dem Ordnungsamt bei dem zuständigen Kunstprofessor sorgte dann dafür, dass die Tiere im Münsterland blieben. Was meinen Sie? Ist sowas Kunst oder eher - eine Schweinerei?
Eigentlich sollte die Kunstaktion auf dem Kreisverkehr an der Universität wie folgt ablaufen: Zwei lebende Schweine der Rasse Bunte Bentheimer sollten hier angepflockt werden, angeschnallt an jeweils ein Geschirr, zu verantworten hätte das Prof. Ovis Wende vom Fachbereich Design der Fachhochschule gehabt.
Ordnungsamt drohte mit "starken Widrigkeiten"
Statt der Schweine zieht der Professor dann zwei Studenten mit Schweinemasken hinter sich her, seine ursprünglich geplante Aktion hat Wende abgesagt.Schuld daran, so der Professor, war ein Anruf aus dem Ordnungsamt am Abend zuvor. 20 Minuten, so Wende, sei auf ihn eingeredet und aus Tierschutzgründen mit "starken Widrigkeiten" gedroht worden.
Ovis Wende disponierte um: Die beiden Studenten mit Schweinemasken stehen angeleint auf dem Kreisel, Passanten bleiben stehen und schauen verwundert. Und die beiden echten Schweine sind im Münsterland geblieben. "Obwohl sie", sagt Wende, "dort schon seit einer Woche ausgestallt und an das Geschirr gewöhnt worden waren."Jetzt müssten sie geschlachtet werden, da sie aus Tierseuchenschutzgründen nicht wieder in den Stall zurückdürften.
"Ungleichgewicht zwischen Schnitzel und lebendem Tier"
Aus der städtischen Pressestelle heißt es kurz darauf, die Intervention seitens des Ordnungsamtes sei keine Verhinderung von Kunst. Sie sei vielmehr ein Schutz der Tiere. Die Situation auf einem Kreisverkehr sei nichts für zwei Schweine, das hätte sie sehr gestresst, einen Herzinfarkt der Tiere wolle man niemandem erklären müssen.
Und wie erklärt der Professor für Kunst im öffentlichen Raum und Szenographie seine Schweine-Kunst-Idee? Er habe den Auftrag bekommen, den Kreisel mit Kunst zu bespielen. Von Skulpturen hält er nichts, mit den Nutztieren auf dem Verkehrskreisel habe er einerseits auf die Rückgewinnung des öffentlichen Raumes als Nutzraum für die Menschen und die "Disparität zwischen Schnitzel und lebendem Tier" hinweisen wollen. |