China-Hunderte Schweine illegal entsorgt
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Mittwoch, 26. März 2014
Hunderte Schweine illegal entsorgt
Kadaver verseuchen chinesisches Wasser

Chinas Flüsse machen weiter schmutzige Schlagzeilen. Immer wieder werden Tausende Schweinekadaver aus den Fluten gezogen. Nun hat sich auch ein Wasserreservoir in eine Kadaverkippe gewandelt. Staatliche Maßnahmen versagen völlig.

Chinas Nahrungsmittelindustrie hat einen neuen Hygiene-Skandal: Aus einem Wasserreservoir der südwestlichen Provinz Sichuan müssen jeden Monat hunderte Schweinekadaver entfernt werden, weil Landwirte ihre toten Tiere aus Kostengründen nicht ordnungsgemäß entsorgen. Die staatliche Zeitung "Western China City Daily" berichtet von durchschnittlich 500 Schweinen pro Monat, die aus der Anlage in Qionglai gezogen würden.

In dem Blatt kam einer der beiden Männer zu Wort, die demnach von örtlichen Behörden mit der Reinigung des Wasserdepots beauftragt worden sind. "Ich habe keine Zeit mehr für andere Tätigkeiten zu Hause, seitdem mein Hauptjob darin besteht, jeden Tag tote Schweine zu bergen", wurde der Bauer Xu Bangchun zitiert, der eine nahegelegene Farm betreibt.

Bereits vor einem Jahr sorgte der Fund von mehr als 16.000 Kadavern im Huangpu-Fluss für Aufsehen, der auch durch die Millionenmetropole Shanghai fließt. Erst in der vergangenen Woche entdeckten die Behörden Überreste von 157 Schweinen in einem Fluss der Provinz Jiangxi.

Staatliche Versicherung verfehlt ihre Wirkung

Allein entlang der drei Zuflüsse des Qionglai-Reservoirs gibt es nach Angaben des Blattes mehr als 300.000 Schweinezüchter. Einige von ihnen entsorgten die toten Tiere anscheinend nachts im Wasser. Laut einem Landwirt seien derartige Methoden bis 2005 unüblich gewesen, doch dann habe die Regierung ihre Kontrollen verschärft, um zu verhindern, dass das Fleisch toter Tiere als Lebensmittel, Fischmehl oder für andere Zwecke verkauft wird.

Der Zeitung zufolge sollte eine staatlich bezuschusste Versicherung die Landwirte eigentlich dazu bewegen, tote Schweine ordnungsgemäß zu entsorgen. Das Programm umfasse allerdings nicht Ferkel, die besonders anfällig für Krankheiten seien und einen Großteil des unappetitlichen Treibguts ausmachten.