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25.02.2014 13.10 | Rosie | Kritik an Ärzteausbildung - Lebende Schweine zum Üben dringend gebraucht?
Kritik an Ärzteausbildung - Lebende Schweine zum Üben dringend gebraucht

Der Link

http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2014/02/Kritik-an-Aerzteausb
ildung-mit-Schweinen-auf-dem-OP-Tisch.html

Die Empörung ist groß, eine Lösung aber wohl nicht in Sicht. Es geht um Probe-Operationen an lebenden Schweinen, einen wichtigen Bestandteil der Mediziner-Ausbildung. Vor allem in der Berliner Landespolitik waren solche Operationen zuletzt in die Kritik geraten. Ein privates Ausbildungszentrum in Wendisch Rietz will nun an die Öffentlichkeit gehen und am Dienstag über die Notwendigkeit solcher Tier-OP's informieren.

Nach der Kritik an Übungsoperationen bei Schweinen während der Arzteausbildung will nun eines der Ausbildungszentren für Aufklärung sorgen. Der Seminaranbieter HCx Consulting aus Wendisch Rietz (Oder-Spree) kündigte an, am Dienstag bei einem Treffen mit Politikern, Vertretern von Behörden und Medien über die bislang praktizierten Methoden in der Ausbildung zu informieren.
Hintergrund


Wie rbb-Reporter Oliver Meurers am Montag berichtete, werden Jahr für Jahr mehrere Tausend Ärzte aus Deutschland, Europa und auch Asien im Medizinischen Kompetenzzentrum "Medizin im Grünen" fortgebildet. Dazu würden auch etwa 300 Schweine pro Jahr "genutzt", sagte der Geschäftsführer der HCx Consulting, Heiko Ziervogel. Schweine seien dem Menschen anatomisch sehr ähnlich und oft besser für Übungszwecke geeignet als etwa technische Simulationen. Vor allem Chirurgen und Notfallmediziner übten an Schweinen medizinische Techniken. Die Tiere stammen demnach aus landwirtschaftlichen Betrieben. Nach den Seminaren werden sie eingeschläfert.
Aus-, Fort- und Weiterbildung am lebenden Wirbeltier

Grünen-Politiker aus dem Berliner Abgeordnetenhaus hatten bereits im September 2013 eine Kleine Anfrage zu dem Thema gestellt. Sie sprachen von "grausamen Tierversuchen". Eine weitere Anfrage kam nun von Axel Vogel aus der Grünen-Fraktion im Potsdamer Landtag. Darin wies Vogel darauf hin, dass der Nutzen dieser Kurse von Tierschutzorganisationen stark bezweifelt und für überflüssig gehalten werde, da alternative technische Möglichkeiten für diese Übungen verfügbar wären.

In seiner Antwort auf die Anfrage im Abgeordnetenhaus hatte Berlins Justizsenator Thomas Heilmann angegeben, in welchen Instituten und Unternehmen zu Ausbildungszwecken für Mediziner an Schweinen geübt werde. Demnach wurden in den vier Jahren von 2009 bis 2012 rund 29.500 Wirbeltiere zur "Aus-, Fort- und Weiterbildung eingesetzt". Allerdings ging die Zahl der Tiere alljährlich zurück - auf knapp 6.000 im Jahr 2012.

Weder die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit noch Brandenburgs Gesundheitsministerium sehen eine Möglichkeit, gänzlich auf Tiere als Übungsobjekte zu verzichten. "Da es sich um im Sinne des Tierschutzes rechtlich geprüfte und genehmigte sowie medizinisch wertvolle Fortbildungen und Forschungsprojekte handelt, sieht der Senat dazu keinen Handlungsbedarf", hieß es von der Berliner Gesundheits-Staatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner.
Zum Nachhören


Das privat betriebene Kompetenzzentrum HCx Consulting in Wendisch Rietz sieht sich wachsender Kritik ausgesetzt. Nun geht es in die Offensive.

Die Alternative: Üben am "menschlichen Patienten"

"Nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaft kann auf die Durchführung von Tierversuchen nicht vollständig verzichtet werden", erklärte auch Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke). Da praktische Übungen in der Medizin unverzichtbar seien, um Operationstechniken zu entwickeln und zu trainieren, müssten bestimmte Techniken wie etwa Herzklappen-Operationen auch künftig an Schweinen geübt werden. "Die Alternative wäre eine mit Risiken verbundene Erstanwendung neuer Techniken am menschlichen Patienten", erklärte Tack.

Das Medizinische Kompetenzzentrum ist nach Angaben von Ziervogel das einzige seiner Art in Ostdeutschland. Insgesamt gebe es in Deutschland nur wenige solcher Zentren. Versuche an Schweinen gibt es aber auch andernorts. Berliner Klinikärzte haben laut Demirbüken-Wegner beispielsweise in den vergangenen fünf Jahren an zehn Kliniken oder deren wissenschaftlichen Einrichtungen in 26 Lehrprogrammen an Schweine

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