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30.09.2003 23.01 | Jörg | Thema geteilt
Dieser thread wurde am 01.10.2003 aus dem Thema "Neue Schweine-Freundschaft.." herausgeteilt.

30.09.2003 23.01 | Steff | Schweinefreundschaften
Hallo!
Ich stelle mich scheinbar echt zu blöd an!
Ich versuche jetzt zum vierten Mal unser Schweineproblem abzuschicken und verhaue es jedes Mal beim Abschicken. Deshalb jetzt nur ganz kurz:
Wir bekommen unsere drei Minis nicht zusammen. Zwei Borge und später noch ein Mädchen. Alle drei Notfälle aus dem Labor. Emma hat wahrscheinlich noch nie Kontakt zu anderen Schweinen gehabt und darf einfach nicht zu den Jungs.
Hat noch jemand Ideen?
Vielen Dank
Steff

01.10.2003 09.52 | Jule & Anton |
Hallo Steff,

verstehen sich denn alle drei nicht, oder sind die beiden Männchen bereits zusammen?

Warum sagst Du, dass die Sau nicht zu den Männchen "darf"?!

Da Du wenig über die Situation schreibst, kann man schlecht was dazu sagen.

Es wäre gut, wenn Du die Schweinchen eine zeitlang getrennt halten könntest - jedoch so, dass sie Sicht- und Geruchskontakt haben.

Nach einigen Tagen, wenn sie sich schon mal erschnüffelt und "unterhalten" haben, könnte man es dann versuchen, sie zusammenzuführen.

Vielleicht beschreibst Du die derzeitige Situation noch einmal etwas genauer, dann können Dir sicher auch "kompetenteren" Mitglieder hier mit Sicherheit gute Tipps geben. Ich denke da z. B. an Elke oder Peggy.

Viel Glück
Tina

01.10.2003 10.18 | Elke Striowsky |
Hallo Steff,

der Tip von Tina ist schon mal richtig. Aber sie hat auch recht damit, daß Du ein bißchen wenig Information gegeben hast, was denn nun wirklich los ist.

Riech- und Hörkontakt ist wichtig. Ich würde das mehrere Wochen machen, zumal die kleine Sau, wie Du schreibst, noch nie Kontakt zu Artgenossen hatte. D.h. es gibt möglicherweise echte Verständigungsprobleme und sie muß erst die richtige Schweinesprache lernen. Bestimmte Grundlaute sind für andere Schweine immer verständlich, aber die "normale" Unterhaltung ist doch sehr differenziert, vergleichbar den menschlichen Dialekten.
Beim Versuch, die Schweine zu vergesellschaften mußt Du unbedingt darauf achten, daß sie genügend Platz haben, damit der/die Unterlegene ausweichen kann.

Es ist ganz wichtig, die Umgebung so reizvoll zu gestalten, daß für alle Schweine etwas dabei ist, was sie ablenkt. Das kann sogar sehr großflächig verteiltes Futter sein (Rosinen, Mais usw.). So zumindest habe ich meine Wildsau Biggi an die anderen Schweine gewöhnt. Sie hatte vorher ebenfalls keinen Kontakt zu Artgenossen. Durch das gemeinsame Suchen nach Futter und rumrüsseln auf dem ganzen Hof, kam es lediglich zu einer einzigen unschönen Keilerei und dann war alles geklärt. Biggi hatte stets Platz genug, um auszuweichen. Noch am selben Abend hat sie dann mit den anderen Schweinen ein gemeinsames Bett belagert.

Viel Glück weiterhin. Mit Geduld und Schweineverstand kommst Du schon ans Ziel.

Liebe Grüße,

Elke

01.10.2003 19.39 | Steff | Vergesellschaftung
Hi,
das hab ich mir doch fast gedacht, dass ausgerechnet der letzte (kürzeste) Versuch klappt. Also mal genauer:
Die beiden Jungs haben wir schon gemeinsam aus dem Labor geholt. Die verstehen sich prächtig. Das Mädchen -Emma- kam wesentlich später dazu. Sie ist jetzt seit knapp 1 Jahr hier. Da wir Pferde haben, ist uns natürlich einiges bekannt, was ihr da schon angedeuted habt: Stallgeruch annehmen, Sicht- und Riechkontakt (den hat sie zu Beginn genutzt, um durch den Zaun kräftig zu stänkern), viel Platz, nach dem die Stänkerzeit vorbei war und auch eine interessante Umgebung.
Inzwischen ist es auch so, dass die 3 durchaus in einigem Abstand ohne Zaun dazwischen bleiben können. Aber spätestens in der nächsten Rausche vergisst Emma den Sicherheitsabstand und kriegt wieder Ärger. Also haben wir in Absprache mit unserer TA einen Hormonversuch zur V erzogerung der Rausche unternommen in der Hoffnung, dass sie dann für die beiden Kastraten "neutraler" riecht. Immerhin gab ihr das die Zeit, ihre Blessuren verheilen zu lassen. Sie darf aber immer noch nicht nah ran und vom gemeisamen Kuscheln zum Schlafen kann keine Rede sein.
Ich hoffe, das war etwas ausführlicher.
Bis dann
Steff

01.10.2003 19.46 | Steff | Vergesellschaftung
Ach ja, ich vergaß:
Wenn die Nr. auf ihrer Ohrmarke Emmas Geburtstag ist, dann ist sie bereits 1994 geboren und von da aus direkt ins Labor (zu Zahnversuchen) gekommen. Daher wollten wir sie eigentlich auch nicht mehr weiter vermitteln, obwohl wir ursprünglich nur Pflegestelle für sie waren. Piggeldy und Frederick sind jetzt ungefähr 3 Jahre alt. Frederick ist so gut wie taub, aber Piggeldy ist gesund (soweit man das beurteilen kann). Der Teamchef ist trotzdem Frederick.
Gruß Steff

01.10.2003 21.53 | Amelie | Vergesellschaftung
Wie ich aus deinen Informationen entnommen habe, gibt es die meistens Probleme in der Brunstzeit. Wir haben selbst zwei Säue und weiß von daher, dass sie sehr unruhig, schon mal aggressiv untereinander etc. sind.
Wie wäre denn ein Vesuch mit der Zusammenführung sobald die Brunst vorbei ist?
Die Säue sind zwar alle 21 Tage dabei, aber zur Not könnte man die drei vielleicht dann die 3 Tage, die besonders heftig sind, trennen. Man kann sich das doch ungefähr ausrechnen, außerdem merkt man ja die Veränderung. Doch dazwischen ist doch meist Ruhe, wenn es nicht gerade ums Futter geht.
Vielleicht wäre es einfach mal einen Versuch wert.

Viel Glück

Gruß

Kerstin

01.10.2003 22.58 | Steff | Vergesellschaftung
Haben wir auch schon versucht, bzw. ist das sowieso die einzige Möglichkeit, dass sie ohne größere Wunden durch die Rausche kommt. Sie hat dabei ihre Aggressionen in der Tat nicht im Griff. Zwar geht sie in dieser Zeit eigentlich nur gegen Menschen und Gegenstände, aber sie unterschreitet den nötigen Sicherheitsabstand (logisch). Damit können die Borge aber leider nichts anfangen. Das ist extrem Schade. In Pferdeherden hilft es den Stuten oft in eine neue Herde zu finden, wenn sie erstmal die Kerle anbaggern. Unsere Schweine wurden anscheinend so früh kastriert, dass sie mit einer rauschigen Sau nix anfangen können.
Meine Befürchtung geht eher in die Richtung, dass sie mit ihren Angst-Aggressionsattacken vom Anfang alles verdorben hat. Soweit wir das beobachten können, hat sie (aufgrund ihrer Vorgeschichte) tatsächlich ein reduziertes Verhaltensrepertoire. Nach einem Jahr schafft sie es zwar Angst zumindest den Borgen gegenüber als Angst zu zeigen, aber eine freundliche Unterlegenheitsgeste, wie die Jungs sie untereinander zeigen, scheint sie nicht zu kennen.
Hat denn eigentlich schon mal jemand so einen Fall erlebt? Ich habe nämlich mit einem kleinen Hoffnungsschimmer hier im Forum gelesen, dass es einfach auch Antiphatien geben kann. Vielleicht passt es einfach nicht.
Gruß Steff

01.10.2003 23.23 | Amelie | Vergellschaftung
Also in der der Zzeit ihrer Rausche, gehen sogar unsere zwei aufeinander los (auch blutige Bisswunden), obwohl es Halbgeschwister sind.
Kann aber, so wie du das beschreibst durchaus auch sehr viel Geduld fordern, je nach dem, was das Tier erlebt hat...
trotdem, Zeit heilt Wunden, auch wenn es viel Geduld kostet....

toi. toi toi


Kerstin

02.10.2003 08.49 | Sanne |
Hallo Steff, ich denke bei deiner Vergesellschaftung gibt es noch ein Problem mehr als bisher aufgeführt wurde: du sagst die 2 Kerle leben schon länger zusammen, das heißt sie bilden schon länger eine Rotte. Und nun kommt ein Schwein dazu. Die Rangordnung muss sich da ja neu aufteilen, und das kann schon schmerzhaft sein. Es hört sich doch schon gut an das es manchmal klappt und sie den Sicherheitsabstand einhält. Das heißt ja das sie schon gelernt haben miteinander umzugehen. Gib ihnen einfach noch mehr Zeit, wenn es kalt wird werden sie schon merken das sie sich gegenseitig wärmen können. Vielleicht übernimmt deine Sau ja eines Tages die Führung.
Unser Bauer hat gesagt das es einfacher ist immer gleiche Zahlen auf beiden Seiten zu Vergesellschaften. Also ein Schwein mit einem Schwein, 2 Schweine mit 2 Schweinen usw. vielleicht kannst du ja erst einen mit der Sau zusammen bringen und dann den Anderen...

Viel Glück

Sanne

02.10.2003 11.59 | Steff | Vergesellschaftung
Naja, scheint so, als könnten wir tatsächlich erst mal nicht viel mehr machen als abwarten. Ein viertes Schwein werden wir allerdings nicht mehr dazu nehmen, da Emma wie gesagt eigentlich auch nur zur Weitervermittlung hier war. Inzwischen ist auch noch ein Schaf eingezogen für das wir auch noch einen schönen Platz suchen. Klar, alles nicht artgerecht, aber nach unseren Erfahrungen nimmt das alles kein Ende. Erstens können wir den Tieren dann nicht mehr gerecht werden und zweitens schafft zu enger Raum auch wieder nur Aggressionen.
Allerdings glaube ich nicht, dass es der Winter bringen wird. Denn das Problem hat ja Emma, die beiden Jungs haben sich gegenseitig. Es ist schon ihr zweiter Winter hier. Für diesen setzen wir noch etwas Hoffnung in das Schaf (ersatzweise), da ja beide alleine sind. Bisher droht Emma sie aber noch weg. Sie hat da leider eine Verhaltensweise vieler mißhandelter Tiere angenommen: "Angriff ist die beste Verteidigung".
Übrigens: Sie dürfte auch mit ins Haus, wenn sie das wollte. Dann hätte sie wenigstens den Kontakt zu uns. Aber hier fühlt sie sich auch nicht sicher. Auch nicht mit viel Zeit und Futter zur Gewöhnung. (Das haben wir parallel den ganzen Sommer versucht.)
Mist, das ist wirklich nicht immer leicht, ihre Einsamkeit mit anzusehen.
Gruß Steff

02.10.2003 13.00 | Sanne |
Hallo Steff, ich habe auch so ein Nettes Pärchen was ganz frisch zusammen ist, da ist kein dritter mit im Bunde. Beides Abgabetiere. Trotzdem mögen sie sich noch nicht. Sophie schläft draußen in der Hütte und Sam schläft bei uns in der Stube. Ist doch o.k.. Und Wenn deine Sau keinen Anschluss sucht, lass sie, erzwingen kann man das nicht. Meine Beiden können schon gemeinsam in der Küche stehen ohne sich anzufallen, aber kaum dreht sich einer um hakt der andere hinterher. Ich denke das kriege ich aber auch noch in den Griff. Sam haben wir sogar noch ne Hütte gezaubert, was mussten wir feststellen? Er mag sie nicht. Schweine können ganz schön eigen sein.

Bei dir ist es glaub ich erstmal wichtig das sie vertrauen in dir findet. Ein verängstigtes Tier wird immer versuchen zu flüchten oder anzugreifen. Du schrebst das sie schon viel mitgemacht hat, wo genau hast du sie denn her?

Sanne

02.10.2003 15.00 | Steff | Vergesellschaftung
Hallo Sanne!
Emma kommt aus dem Versuchslabor. Sie hat viele Jahre Qualen in Zahnversuchen hinter sich und dort wahrscheinlich nie Kontakt zu anderen Schweinen gehabt. Ursprünglich hatten wir sie nur zur weiter vermittlung hier. Bis wir meinten, den Grund für ihre Eingewöhnungsschwierigkeiten gefunden zu haben: Sie scheint bereits 1994 geboren zu sein! Danach haben wir beschlossen, sie bei uns zu behalten, um ihr nicht noch mehr Umstellung zuzumuten. In dem Jahr, das sie bei uns ist, haben wir auch schon soviel von ihr geschenkt bekommen, dass wir sie auch nur noch weggeben würden, sollte sie sich irgendwo in ein anderes Schwein verlieben. (Unsere scheinens ja nicht zu sein.) Emma ist eine wunderbare Lehrerin in vielen Bereichen. Z.B. ist sie auf tltphatischen Wege so begabt (erklär mich nicht für verrückt), dass sie sogar mit mir schon Kontakt aufgenommen hat, obwohl ich das (noch) gar nicht kann. So sehr ich sie auch lieb gewonnen habe, ist sie doch erstmal ein Schwein, das es verdient hat, zu bekommen, was andere Schweine ihr geben können.
Gruß Steff

02.10.2003 21.01 | Sanne |
Hallo Steff, ist schon schlimm was so bei Tierversuchen angestellt wird. Gut das sie jetzt bei dir ist. Wenn sie nun nicht den Kontakt zu anderen Schweinen wünscht nimm es einfach hin. Toll das du dich so um sie kümmerst.

Sanne

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