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17.09.2003 13.33 | peggy | Tierquäler
STEINHEUTERODE. Ein regelrechtes Gemetzel sollen Jäger im Eichsfeld unter Rehen und einer Rotte Wildschweinen angerichtet haben. Von einem Geländewagen aus und einem Traktor herunter sollen die Männer in einem Maisfeld die Tiere gejagt haben. Der Traktorfahrer überrollte mehrere Schweine, hieß es. Die Polizei ermittelt jetzt wegen schweren Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.Ein Anruf bei der Jagdbehörde des Landkreises brachte den Stein ins Rollen. Andere Jäger beschwerten sich über diese üble Tötung von Wildschweinen und Tierquälerei in dem Maisschlag der Gemarkung Steinheuterode im Altkreis Heiligenstadt. "Ich habe getobt, als ich das gehört habe, totales menschliches Versagen, so etwas Krasses ist hier noch nie passiert", regt sich der Chef der Jagdbehörde im Landratsamt, Manfred Dietrich, auf. Am helllichten Samstag hatten sechs Jäger während der Ernte gejagt. Dies ist erlaubt, so eine Nordhäuser Polizeisprecherin, aber was sich dann abspielte, sei unbegreiflich. Während andere Traktoren ihren Mais abfuhren, raste ein "49-jähriger Heiligenstädter mit dem Traktor plötzlich wie ein Wilder hinter den Tieren hinter", sagt die Sprecherin. Die Jäger hätten unterdessen im Jeep Schweine und aufgescheuchte Rehe verfolgt und beschossen. Mehrere Tiere wurden getötet, andere angeschossen. Müde gehetzt wurden vor allem junge Wildschweine. Auch der Jagdpächter sei unter den Jägern auf dem Maisfeld gewesen, hieß es. Wie erste Ermittlungen ergaben, soll allein der Mann auf dem Traktor vorsätzlich sieben Wildschweine totgefahren haben, zwei weibliche Tiere und fünf Frischlinge. Fährten in der Reifenspur, Borsten und Blut am Traktor stellte die Kriminalpolizei gestern fest. MehrereTiere hatten zudem Schussverletzungen. Dass es Fangschüsse waren, um die Tiere zu erlösen, wird bezweifelt. Das getötete Schwarzwild wird jetzt genau untersucht. Bei zwei Schweinen wurden bisher ausschließlich tödliche Rippenbrüche und Quetschungen von Traktorreifen festgestellt.

Wegen Jagdwilderei, Verstoßes gegen das Jagd- und das Tierschutzgesetz drohen den Beteiligten jetzt Anzeigen.

Frank BUHLEMANN

(Quelle: Thüringer Allgemeine16-09-2003)


17.09.2003 14.57 | Bille |
Unfaßbar. X(
Wer sowas fertigbringt, hat auch keine Hemmungen, sowas mit Menschen zu tun. Die bräuchten eine psychologische Untersuchung, aber dringendst. :mauer:

17.09.2003 18.43 | Robert |
Original von Bille
Unfaßbar. X(
Wer sowas fertigbringt, hat auch keine Hemmungen, sowas mit Menschen zu tun. Die bräuchten eine psychologische Untersuchung, aber dringendst. :mauer:



Ne, das ist noch viel zu harmlos!!!
Mit denen gehört genau dasselbe gemacht, aber ohne sie zu überfahren, nur solange hetzen bis sie umfallen. Und dann vielleicht auch noch ein bisschen auf sie schiessen, keine tödlichen Schüsse, sondern nur verletzen, damit die mal sehn wie das ist.

17.09.2003 21.35 | Cerdito |
Wo bekommt man da mehr Infos?
Ich würde gern Strafanzeige erstatten.


Hier übrigens noch die gleiche Meldung aus der TLZ.


Wildschweinjagd ist ein Fall für die Polizei



Steinheuterode. (tlz/bac) Sechs Jäger schossen am Samstag unweit der Steinheuteröder Milchviehanlage auf Schwarzwild, das aus einem Maisfeld auswechselte. Zur selben Zeit machte aber auch ein Traktorist mitten auf dem Feld eigenmächtig "Jagd". Der Mann habe, so gestern Nachmittag die Polizeidirektion Nordhausen, "Wildschweine verfolgt und durch einfaches Überfahren getötet". Auch Jäger sollen vorschriftswidrig gehandelt haben. Sie hätten zwar Tiere durch Schusswaffen getötet, wobei sie diese aber in einem Geländewagen verfolgten.

Die Polizei war durch das Landratsamt eingeschaltet worden. Es laufen noch Ermittlungen und Zeugenvernehmungen. Gestern Abend sollten die von der Jagdbehörde konfiszierten Tierkörper in der Wildkammer der TWE Uder tierärztlich seziert werden, um die Todesursachen festzustellen. Dem Augenschein nach wiesen zwei Schwarzkittel keine Schussverletzungen, sondern mechanische Verletzungen an den Rippenbögen auf.

Polizeiliche Tatortermittlungen ergaben auf Grund von Spuren und Zeugenaussagen, dass Wildschweine durch den Traktor eingeholt und vorsätzlich überfahren wurden. "An den mutmaßlichen Anstoßstellen auf dem Feld konnten Borsten und Blut innerhalb der deutlich nachvollziehbaren Traktorspur gefunden und gesichert werden. Innerhalb der Fahrspur ... befanden sich zumeist auch die Fluchtfährten der Rotte Wildschweine, was ebenfalls auf eine Traktorjagd schließen lässt", so die Polizei.

Den Verantwortlichen drohen Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, Jagdwilderei (Nachstellen von Wild durch Nichtberechtigte) sowie Verstoßes gegen das Bundesjagdgesetz (Nachstellen und Erlegen von Wild von Kraftfahrzeugen aus).

16.09.2003

17.09.2003 21.50 | Amelie | Tierquäler


...ich dachte erst, ich lese nicht richtig...

Man muss sich wirklich manchmal fragen, was in manchen Menschen vorgeht, auf so eine grauenvolle Art und Weise vorzugehen.
Hoffentlich werden diese Menschen dementsprechend hart bestraft, obwohl es für die armen Tiere leider zu spät ist.


... da fehlen einem wirklich die Worte...

Gruß

Kerstin

17.09.2003 22.03 | Cerdito |
Da hätte ich gleich einen Vorschlag,Schweinefreunde e.v
erstattet Strafanzeige gegen diese Subjekte.
Sicher das wird nicht viel ausrichten,zumal ja
die Behörden schon involviert sind,aber wie oft
werden solche Verfahren dann wieder eingestellt
aus Mangel an Beweisen etc...
Vielleicht dann eben doch nicht,wenn mehrere Anzeigen
vorliegen,ich habe mir schon überlegt das als Einzel-
person zu tun.
Wenn wir uns schon für den Schutz der Schweine und
deren Belange in der Öffentlichkeit einsetzen wollen,
dann sollten wir gerade bei so einer besonders scheusslichen
Tierquälerei nicht zurück stecken.
Ausserdem eine Strafanzeige kostet nichts.

18.09.2003 05.00 | Jörg |
Hallo Cerdito,
habe bislang noch nix sagen können und habe jetzt auch nur wenig Zeit: ich werde das mit der Strafanzeige mal mit unserem "Rechtsanalytiker" erörtern. Denn ganz so einfach wird das vielleicht nicht sein. Aber ich melde mich dann.

Viele Grüße
Jörg, ebenso fassungslos!

18.09.2003 11.56 | Cerdito |
Das steht heute in der tlz:


Sechs Schweine überfahren



Steinheuterode. (tlz/bac) Die Tierkörperschau hat bestätigt, dass bei der "Traktorjagd" nahe Steinheuterode zwei Wildschweine ohne Schussverletzungen, d.h. unter den Traktorreifen starben. "Sie waren sofort tot", so der Leiter der unteren Jagdbehörde, Manfred Dietrich, der von dem Vorfall am Montag telefonisch erfahren und dann sofort Anzeige erstattet hatte. Nach gestrigen Angaben der Polizeidirektion Nordhausen wurden bei dieser tierquälerischen Aktion am Samstagvormittag sieben Stück Schwarzwild "erlegt", zwei Bachen und fünf Frischlinge. Davon wurde nur ein Schwein nicht vom Traktor, sondern allein durch Schusswaffeneinsatz getötet. Zwei Frischlinge wiesen "Serienverletzungen der Rippenbögen und starke Hämatome an der Wirbelsäule" auf. Die Vorderläufe einer Bache waren gebrochen. Bei den sechs Trecker-Opfern wurden starke Blutergüsse, Knochen-, Rippen-, Kiefer- und Beckenbrüche sowie Quetschungen und Zerreißungen von Muskelgewebe festgestellt.

Vier der sechs überrollten Tiere waren von den Jägern durch Fangschüsse von ihren Qualen erlöst worden.

Der 49-jährige Traktor-Fahrer, ein Angestellter einer in Steinheuterode ansässigen Agrar-GmbH soll absichtlich in die etwa zehnköpfige Rotte hinein gefahren sein. Er ist kein Jäger. Bei den Vernehmungen von Zeugen aus dem Dorf und der Beteiligten muss noch geklärt werden, ob der Trecker-Fahrer und die Jäger zusammengearbeitet oder diese erst in das Gemetzel eingegriffen haben, um ein Weglaufen verletzter Wildschweine zu verhindern. Durch das Nachstellen und Erlegen von Wild von einem Geländewagen aus haben sich aber auch die Waidgenossen laut Bundesjagdgesetz strafbar gemacht. Gegen insgesamt sechs Personen (alle aus dem Landkreis Eichsfeld) laufen Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und/bzw. Wilderei. Was die Ermittler auch herausfinden werden, Behördenleiter Dietrich kann sich nicht erinnern jemals von etwas Vergleichbarem gehört zu haben.



18.09.2003 14.35 | Andreas |

Mahlzeit!


Denn ganz so einfach wird das vielleicht nicht sein.


Na ja, Strafanzeigen sind in der Tat recht unproblematisch. Nach § 158 StPO können sie von jedermann bei Staatsanwaltschaft, Polizei oder Amtsgericht erstattet werden. (Man beachte aber stets auch § 164 StGB - falsche Verdächtigung!) Wie aber Cerdito schon richtig anmerkte: Es laufen ja bereits Ermittlungsverfahren. Da Strafanzeigen nur dazu dienen, der Staatsanwaltschaft Kenntnis von möglichen Straftaten zu verschaffen, damit diese dann ein Ermittlungsverfahren einleiten kann, wäre es wenig sinnvoll, jetzt noch eine weitere Strafanzeige zu erstatten. Auch die StA freut sich sicherlich nicht über zusätzlichen Papierkram (denn mehr wäre es ja nicht, da man auch keine zusätzlichen Beweise etc. zu bieten hätte).

Slainte

Andreas

18.09.2003 21.26 | Jörg |
Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine Antwort und Erklärung. Demnach werden wir die Sache mal aus der Ferne beobachten und darauf vertrauen, dass die Staatsanwaltschaft der Sache vernünftig nachgehen wird.

Gruss,
Jörg

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