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27.08.2003 22.06 | Melanie | Brauche fachkundigen Rat (spontaner Schweinekauf)
Hallo liebe Schweinefreunde,

ich komme am besten gleich zur Sache ;(

Mein älterer Bruder hatte gestern Geburtstag. Irgendwann hatte er mal beiläufig erwähnt das er Minischweine total klasse findet. Seine Freunde haben ihm also prombt eins zu Geburtstag geschenkt. Tja was soll ich sagen, mein Bruder studiert und hat reichlich Hobbys. Mit anderen Worten: Er ist nie Zuhause. Zwar wohnt er seit kurzem wieder bei unserer Mutter, aber das wird ganz sicher nicht so bleiben. Schwein und Mietwohnung? Dann die Angaben der Züchterin: Er soll das Schwein mit aufgetauten Pommes füttern und ihm hin und wieder einen Apfel reichen. Ist das eine ausgewogene Ernährung für so ein Schweinchen? Und er soll es ja nicht zu viel füttern, da es sonst zu groß würde (leuchtet ein das Überfütterung nicht gesund ist, aber für mich klingt das schon fast nach vorsätzlicher unterernährung)

Im Moment geht es dem kleinen Eber (4 Mon. alt) ganz gut: Ein Haus mit 130qm und ein geräumiger Garten. Mama ist ganztägig Zuhause und hat die Möglichkeit das Schwein meist mitzunehmen.

Hier meine eigentlichen Fragen:

Kann so ein Schweinderl auch in einer Mietwohnung ein glückliches Leben führen?

Wird es zeitweise alleinbleiben können?

Wie sollte es ernährt werden?

Gibt es vernünftige Literatur zu diesem Thema?

Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache. Versteht mich nicht falsch, es ist nichts gegen die Haltung von Mini-Schweinen einzuwenden, solange sie artgerecht gehalten werden. Auch halte ich die richtige "Schweineliebe" für sehr wichtig. Wenn es nur so eine fixe Idde ist, landen die kleinen Wutze eh wieder in irgendeinem Anzeigeblatt. Ich wünschte die Leute würden VORHER nachdenken :(

Liebe Grüße

Melanie

27.08.2003 22.49 | Amelie | Brauche fachkundigen Rat
Hallo Melanie,
Ich glaube , da seit ihr wirklich in eine üble Sache reingeraten.
Leider muss man den Freunden deines Bruders anlasten, etwas mehr als unüberlegt gehandelt zu haben. Eigentlich sollte man schon wissen, dass man gar keine Tiere zu Geburtstagen oder Weihnachten einfach so verschenken sollte, weil irgendeiner mal gesagt hat, dass er sie süss findet.
Dazu ist es jetzt aber zu spät.
Ihr habt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ihr gebt es wieder zurück, sofern dies überhaupt möglich ist, oder ihr sagt ja zum Schwein.
Dazu sollte man aber auch wissen, dass es normalerweise sinnvoller ist, gleich zwei zu halten, da es Rottentiere sind. (Keine Sorge, mehr Arbeit machen die auch nicht, außerdem kann man sie auch mal alleine lassen, da sie ja auch immer einen gleichgesinnten Partner haben.)
Nur in der Mietswohnung würde ich allerdings abraten, da dies nun wirklich nicht artgerecht ist.Was soll ein Schwein denn auch in der Wohnung machen? Wühlen kann es dort nicht, den ganzen Tag will man es auch nicht abfüttern, die Mülleimer sollen stehenbleiben, die Blumen sollen nicht gefressen werden und überhaupt... Tapeten, Teppichböden etc will man ja schließlich auch noch behalten....
Du hast aber geschrieben, dass ihr einen Garten habt.
Das ist schon mal gut. Dort könntet ihr dem Schweinchen eine Hütte zum Schlafen (im Winter viel Stroh) und ein Gehege vielleicht sogar mit etwas Auslauf bauen. Ansonsten könntet ihr es dort dann auch unter Aufsicht grasen lassen, wobei ich direkt dazu sagen muss, das euer Garten nie mehr so aussehen wird wie vor dem oder den Schweinchen.
Vielleicht habt ihr auch die Möglichkeit, mit dem kleinen vor die Tür zu gehen (Nähe Wald, Wiesen etc.) Dazu müßt ihr es natürlich erst mal an euch, an ein Gechirr bzw. überhaupt mal daran gewöhnen mit euch zu laufen. Es dauert halt alles seine Zeit und viel Geduld bzw. Konsequenz.
Das mit dem Futter ist eigentlich das kleinste Problem von allen. Du kannst ca. 2% des Gewichtes an Futtermenge gaben. Schweine fressen gerne frisches Gemüse, Obst, teilweise auch Essensreste (Nudeln, Reis) Kartoffelschalen, aber bitte abkochen, Brot und Milchprodukte, da allerdings etwas weniger, da es Dickmacher sind.
Welcher Züchter schlägt eigentlich eingeweichte Pommes vor? Das geht natürlich, aber ob diese Ernährung gerade sinnvoll und gesund ist? Komischer Züchter, da denke ich mir lieber direkt meinen Teil....
Man bekommt auch z.B. im Raiffeienmarkt Getreidemischungen für Schweinchen (Vorsicht kein Mastfutter verwenden)

So das nun mal fürs erste, die Entscheidung kann euch natürlich keiner abnehmen und ihr müsst es euch wirklich gut überlegen.
Im Endeffekt tut oihr sonst dem Tier und euch selbst keinen Gefallen , zunmal natürlich z.Zt. noch dazukommt, das es so klein wie jetzt natürlich um so süßer ist. (Du solltest aber wissen, dass Minischweine bis zu 100kg zu Minischweinen zählen. Das heißt jetzt zwar nicht, dass eures unbedingt so groß wird, aber die meistens werden doch größer und schwerer wie die Züchter ursprünglich behaupten. Auch daran sollte man im voraus denken)
Solltet ihr euch wirklich entschließen, zu dem Ganzen ja zu sagen, habt ihr bestimmt auch sehr viel Freude daran, aber Abstriche snd nun mal Voraussetzung.
Wir haben unsere jetzt ein Jahr. Es gab auch Momente , wo ich über abgefresse Blumen oder Zeitaufwand etc geschimpft habe, aber ich möchte die Beide nicht mehr missen. Wenn irgendetwas mit denen ist, bin ich die jenige, die sich die meisten Sorgen um sie macht....

Egal wie ihr euch entscheidet,
alles Gute


Gruß

Kerstin

27.08.2003 23.27 | Amelie | Brauche fachkundigen rat
Hallo Melanie,
eins habe ich noch vergssen, vielleicht solltet ihr auch wissen, dass so ein Scwein ca. 10 - 15 Jahre alt wird.

gruß
Kerstin

28.08.2003 12.44 | Bille |
Hi,
bevor Du Dich jetzt entmutigen läßt...nichts passiert "einfach so" , vielleicht ist es auch einfach mal toll, sowas als kleine Herausforderung und zusätzliche Bereicherung einfach anzunehmen.
Ich habe auch erst keine Schweine mehr gewollt, aber als dann der kleine Fritz bei uns ausgesetzt wurde, haben wir ihn dann doch behalten ( ging auch erst nicht anders, er wurde trotz Transportverbots wg Maul-u. Klauenseuche bei uns auf den Hof gesetzt, da durften wir ihn auch nicht mehr wegbringen).
Und ich muß sagen, daß kleine Schweine viel unproblematischer sind als große, und sie machen auch wesentlich weniger Arbeit als ein Hund, ein Pferd oder eine Katze. Sogar ein Papagei fordert mehr Aufmerksamkeit.
Das Wichtigste ist, daß das Schweinchen nicht allein ist( ein 2. wär schon nicht schlecht), es gut versorgt bzw. ernährt wird und einen Auslauf sowie einen gemütlichen und wintertauglichen Stall hat. Wenn man dann täglich noch ein bißchen Zeit aufbringt fürs Schweinebauchkraulen und ein paar nette Worte, hat das Schweinchen es bei Dir sicherlich besser als bei dieser dubiosen Züchterin. So ein Tier muß ja nicht verhätschelt werden, um sich wohlzufühlen.
Das einzige Schwein, das bei mir etwas mehr Aufmerksamkeit fordert, ist meine Wildsau, aber sie ist ja ein Flaschenkind, hält mich für ihre Mutter und die Ponys und Hunde für ihre Rotte und braucht halt recht viel Auslauf - aber Wildschweine sind ja auch viel bewegungsfreudiger und buddelwütiger als die anderen Schweine. Die graben wohl auch mal, aber nicht so viel. ( man kann das Buddelareal ja auch begrenzen ;) ).
Ich würd es vielleicht einfach mal versuchen, es lohnt sich. Das Leben wird garantiert nie wieder langweilig :D ...
Man muß allerdings dazusagen, daß ich ein sehr konsequenter Mensch bin und Dinge, die ich anfange, nicht einfach nach 3 Monaten oder 2 Jahren einfach wieder umschmeiße, nur weil es mal unbequem wird oder ich vorübergehend keine Lust mehr habe. Solche Tage kommen, aber die gehen auch wieder, und am Ende hat das Ganze auch weit mehr positive Seiten als negative. Soweit meine Erfahrungen. :]
Jetzt müßt Ihr Euch nur noch überlegen, ob Ihr Euch sowas auch zutraut, aber dazu kann ich nur sagen...man kann meistens wesentlich mehr, als man denkt, das merkt man allerdings auch erst, wenn man mal was ausprobiert. Immerhin habt Ihr im Moment die Verantwortung für so eine kleine Grabenase und müßt über ihr weiteres Schicksal bestimmen.

28.08.2003 13.15 | Christina.B |
Hallo, Melanie,

Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache. Versteht mich nicht falsch, es ist nichts gegen die Haltung von Mini-Schweinen einzuwenden, solange sie artgerecht gehalten werden. Auch halte ich die richtige "Schweineliebe" für sehr wichtig. Wenn es nur so eine fixe Idde ist, landen die kleinen Wutze eh wieder in irgendeinem Anzeigeblatt. Ich wünschte die Leute würden VORHER nachdenken

Du hast es eigentlich auf den Punkt gebracht, allerdings kann die Liebe zu einem Wesen (und Schweine gehören zu den zwar anstrengendsten, aber auch liebenswürdigsten Wesen, die ich kenne) natürlich auch wachsen. Wenn Eure Familie (es sieht mir eher nicht so aus, als ob Dein Bruder allein für das Schwein sorgen könnte) Tiere liebt und Ihr bereit und in der Lage seid, dem Schwein gewisse Grundvoraussetzungen in der Haltung zu erfüllen, dann ist nichts unmöglich. Wie Bille schon sagt, ist die Haltung von Minischweinen zwar nicht mit denen von z.B. Hunden zu vergleichen, aber es ist kein Wunderwerk. Mit gesundem Menschenverstand und viel Liebe und Verantwortungsgefühl für das Tier lässt sich vieles gestalten.

Aber auch Kerstin hat mit ihren Ausführungen recht, es ist kein Pappenstiel, Schweine so zu halten, dass sie wirklich zufrieden sind. Denn nur zufriedene Schweine sind angenehme Hausgenossen. Ihr müsst wirklich bereit sein, einiges in Eurem Umfeld zu verändern (großzügiges, abgetrenntes Areal mit Hütte, Suhle und schattenspenden Sträuchern, Bäumen, ich würde auch auf jeden Fall ein 2. Schwein dazunehmen, dann kann man sie auch bequem allein lassen und, und und). Es ist alles kein Hexenwerk, aber es ist mit anfänglichem Aufwand und einem möglichst geschickten Handwerker in der Familie verbunden :D :D Denken solltet Ihr natürlich auch an die Nachbar, sie könnten Euch u.U. eine Menge Ärger machen.

Es gibt ein Buch über die Haltung von Minischweinen, was zwar einfach gehalten, aber für den Anfang recht informativ ist. Irgendwo hier im Forum wurde das kürzlich mal wieder erwähnt. Ich schaue mal nach.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Ihr für Euch und natürlich auch für Euren neuen Hausgenossen die richtige Entscheidung trefft. Du kannst Dich ja vielleicht noch mal melden, wenn Ihr weiter seid.

28.08.2003 15.52 | Christina.B |
So, wie versprochen, hier die Infos zu dem Buch über Minischweine :

Ein zwar einfach, aber ganz schön gemachtes Buch heißt: "Mini-Schweine - Der erste Ratgeber über diese liebenswerten (Haus-) Tiere" und es ist von Roland Rinderer, der selbst Minischweine am Bodensee züchtet. ISBN-Nr. 3-8311-0737-8

Um einen kleinen Vorgeschmack zu bekommen, kannst Du ja mal auf deren Internetseite gehen unter www.bodensee-minischweine.de.



28.08.2003 19.24 | Moni Die Schweinemama |
hallo melanie
habe die Beiträge gelesen.Simme den Leuten voll zu.Ein Schweinekauf will wohl überlegt sein.wir haben 2 Minischweine paula und freddy.Paula haben wir im November letzten Jahres von einem Züchter zu uns geholt.Sie war gerade 6 wochen alt,total nidlich und verschmust.Sie war schnell Stubenrein und am Geschirr haben wir sie a<uch Ausführen können.Doch irgendwann war un´s nicht so wohl sie soo haufig allein zu lassen (bin nicht Berufstätig) aber mann muss ja auch mal für längere Zeit außer Haus so 5-6 stunden. dass machen Schweine ja auch ohne weiteres mit.
weiteres folgt unter diesem text

28.08.2003 19.25 | Melanie |
Hallo,

erstmal vielen lieben Dank für eure ehrlichen und mutmachenden Antworten :)
Ich muß sagen das ich schon seit Jahren nicht mehr Zuhause wohne, aber der Werdegang des kleinen Ebers ist mir natürlich trotzdem nicht gleichgültig. Um ein Schwein könnte ich mich auf Dauer auch garnicht kümmern(habe mir meinen langehegten Wunsch nach einem Hund auch immer wieder von der Backe geschmiert)

Hm, das ein Schwein in der Wohnung allein nicht glücklich werden kann dachte ich mir schon. Waldemar (so heisst der süsse :D ) hat meiner Mutter auch schon ordentlich den Garten umgewühlt. Das nimmt sie seeehr gelassen! Sie ist eine echte Tiernärrin und wird auch einsehen das Waldemar einen Bereich zum Schweinsein braucht. Spätestens Waldemars "Umbauarbeiten" dürften sie wohl überzeugen :oo

Ich hoffe nur mein Bruder schnallt das er da keinen kleinen Hund hat, sondern ein Tier das schon sehr eigene Ansprüche hat :|

Wird schon werden, ich bin da guter Dinge. Die absolute Krönung wäre natürlich eine kleine Sau zur Gesellschaft, das fänd' er sicher klasse. Da wären wir auch schon bei der nächsten Frage:

Ab wann, bzw bis zu welchem Alter wäre eine Kastration zu empfehlen? Ich denke mal je älter er ist, umso schwieriger wird der Eingriff, oder?

28.08.2003 19.30 | Moni Die Schweinemama |
auch schnell gewönt. doch ein schwein alleine ist nicht soo toll. deshalb haben wir uns ein eber dazu geholt die beiden haben sich sofort gut verstanden und paula ist jetzt auch trächtig. und bekommt mitte september die ferkelchen. vielleivht möchtest du ja noch eins dazu haben :D dass wars schreib mir mal viele grüße von mir und den schweinen

28.08.2003 19.35 | Moni Die Schweinemama |
hallo melanie freddy unser eber ist schon kastriert so schnell wie möglich kastrieren lassen aus dem einfachen grund eber müsten wenn sie soo ca. 3-4 monate alt sind gans penetrant stinken. es ist sooo deshalb haben wir freddy auch kastrieren lassen er hatt nämlich soo doll gestunken nicht zum aushalten :) jetzt ist er sauber und stinkt nicht mehr

29.08.2003 10.57 | Bille |
Liebe Melanie,
find ich ja prima, daß Ihr das Schweinchen behalten wollt. :] Wenn Ihr zweit habt, ist das auch gar nicht so schlimm, wenn sie mal allein sind- die haben genug, um sich zu amüsieren, wenn sie Euren Garten umbuddeln... ;) Aber es sieht ja so aus, als wäre Deine Mutter bereits "schweineinfiziert" , wenn sie Waldemars Aktionen so gar nicht erschüttern können...:D

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