AHO Redaktion Grosstiere
5. September 2012
10 Monate Haft: Amtstierarzt kontrollierte nur lückenhaft; übersah sterbende Rinder
Graz (aho) – Weil ein österreichischer Amtstierarzt bei einer Tierschutzkontrolle einen Rinderstall nur oberflächlich kontrolliert und dabei ein totes Rind übersehen hatte, wurde der Mann jetzt von einem Gericht in Graz wegen Amtsmissbrauchs zu zehn Monaten bedingter Haft verurteilt. Der Amtsveterinär hatte im Mai 2011 in Abwesenheit des Landwirts einen verschlossenen Stall nur durch das Fenster kontrolliert. Dabei stellte er fest, dass sechs Rinder „in guter Verfassung“ waren. Wie er selbst vor Gericht zugab, schloss er, dass es auch den restlichen acht Rindern gut gehe.
Anfang August 2011 wurde das Veterinäramt durch die Anzeige eines Nachbarn erneut auf den Hof gerufen, wo man acht Rinderkadaver in einem völlig verwahrlosten Stallabteil fand. Ein Gutachter stellt darauf fest, dass eines der Rinder bereits zum Zeitpunkt des ersten Besuchs durch den Amtsveterinär verendet war.
Das Urteil ist nicht noch nicht rechtskräftig. |