Nein "Zuckerrübenschnitzel" machen NICHT dick ! In Mengen wirken sie sogar abführend. Den Melasseanteil der zugefügt wird, den kann man sich aussuchen. Es gibt Rübenschnitzel mit Melassezusatz von ab ca. 12 % bis über 20 %.
Ich z.B. habe welche mit 16 %
Die Schnitzekl haben kleinen höheren Futter/Energiewert als Weizenkleie !
Und die ist ein diätisches Futtermittel und wie wohl Niemand bezweifeln wird quasi das "Styropor" unter den Futtermitteln. Allerdings verändert die Fütterung von größeren Mengen Schnitzeln, nicht wie die Weizenkleie den Calcium-Phosphor-Haushalt wie die Weizenkleie und kann von daher unbednklicher in größeren Mengen gefüttert werden.
Da Schweine ein völlig anderes Verdauungssystem haben als Pferde udn auch noch "kotzen" können, kann man ihnen die Schnitzel auch trocken geben.
Auf dem Gut Ruthe von der Tierärztlichen Hochschule Hannover,bekommen die Sauen und die Minischweine die Schnitzel NUR unaufgqoullen, also trocken. Allerdings haben die da auch Selbsttränken. So das den Schweinen jederzeit Wasser zur Verfügung steht.
Und da man mit offenbar mein Fachwissen nicht glaubt , hier noch mal etwas aus einem anerkannten Fachbuch:
also:
aus der Tierzuchtbücherei vom Verlag Eugen Ulmer
von Gustav Comberg
"Schweinezucht"
- Allgemeine Grundlagen
-Grundlagen der Fütterung
-Fütterung
-spezielle Futtermittelkunde
-2.5.6.2. Knollen und Wurzeln
-2. Rüben und Rübennachprodukte
Seite 201 und 202 :
Der Nährstoffgehalt der Rüben (Beta-, Brassica- und Daucarüben) wird im wesentlichen durch den Trockensubstanzgehalt bestimmt. Während die Massen-, Kohl- und Stoppelrüben nur 10-12% erreichen, enthalten die Zurckerrüben bis 25%.
Der Hauptinhaltsstoff der Rüben ist der Rohrzucker (35-40% der Trockensubstanz). Rund 15-20% der TS entfallen auf Pektine und Pentosane-Stoffe, die allenfalls mikrobiell im Dickdarm des Schweines aufgeschlossen werden können. Stärke kommt in nennswerten Mengen (10-15%) nur in Steckrüben und Möhren vor. Der Gehalt an verd. Protein liegt bei allen Rüben um 1% oder tiefer. Auch die Mineralstoff- oder Vitamingehalte sind gering. An besonderen Inhaltsstoffen kommen in Steck- und Stoppelrüben schilddrüsenhemmende Verbindungen vor, die bei überhöhten und langdauernden Gaben, insbesondere bei Zuchttieren, Störungen (s. Jodversorgung) verursachen können.
Rüben werden in der Regel eingemietet. Je höher der Zuckergehalt, desto größer sind die Nährstoffverluste während der Lagerung. Die Einmietung von Zuckerrüben ist nicht rentabel, so dass sie besser getrocknet werden (Zuckerschnitzel). Rüben werden vom Schwein nicht so gut wie Kartoffeln verwertet und vertragen, vor allem wegen des hohen Gehaltes an Pektinen, die im Dickdarm von organischen Säuren vergoren werden. Aus diesem Grunde ist die energetische Nutzung der Rüben, auch der Rübennachprodukte, geringer, als aufgrund der Gesamtnährstoffberechnung zu erwarten ist.
Von den Neben- und Nachprodukten der Rübenverarbeitung werden Trockenschnitzel, Melasse und Futterzucker in der Schweinefütterung eingesetzt (Tab. 64). Die Trockenschnitzel enthalten im wesentlichen das pektinreiche Rübenmark und nur noch 5-7% Zucker. Durch Melassieren entstehen Melassetrockenschnitzel, deren Zuckeranteil auf 20% und mehr ansteigen kann. Durch zunehmenden Melasseanteil nimmt zwar der Futterwert zu, doch auch bei diesem Produkt bleibt der hohe Pektin- und Rohfaseranteil und die damit verbundene geeringe energetische Ausnutzung ein begrenzender Faktor beim Einsatz in der Schweinefütterung. Der Futterwert der Schnitzel liegt im allgemeinen nicht höher als der von Weizenkleie. Bei Zuchtsauen können melassierte Trockenschnitzel als Grundfutter in Mengen von 1-2kg verwendet werden. Bei älteren Mastschweinen sind bis zu 20% (fein vermahlen) in Alleinfuttern unterzubringen, allerdings ist dann bereits mit einer geringeren Futteraufnahme zu rechnen.
LG
ibi
P.S: es geht hier in erster Linie um den Futterwert für Mastschweine und weil die Schnitzel eben NICHT dickmachen, werden sie für die MAST NICHT empfohlen.
Die Zucht-Sauen in Ruthe, die nicht dick werden sollen und die Minishweine dort die auch nicht dick werden sollen, werden hauptsächlich mit Schnitzeln gefüttert.
Wenn ihr mal aufmerksam die Futtermittel-Zugaben bei Trocken- Hunde-und Katzenfutter lest und studiert, werdet ihr feststellen, dass auch dort wegen des Rohfasergehalts Rübenschnitzel zugemischt werden!
P.S.S.: das hier so beliebte Garvo Alfamix Futter, enthält übrigens, wenn man die Zutatenliste studiert außer Leinsamenfaser auch in erster Linie Rübenschnitzel, damit dieses hoch-Energiereiche Futter rohfaser bekommt, die nicht dick macht. Alle anderen Zutaten sind hoch-ergetisches Gedreide und hoch-eiweißhaltige Luzerne und Johannisbrot...UND Gen-verändertes Soja !
Auch die getrockneten Möhrenschnitzel, die hier auch so beliebt sind, sind hoch energetisch wegen des viel höheren Zuckergehaltes udn der Stärke darin.
ich kann so wie so nicht nachvoll ziehen, warum man diese teuren getrockneten Möhren füttert, wo es doch hierzulande das ganze Jahr über frische Möhren gibt.... |