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19.08.2003 19.39 | Gast | Freiland - Schweinerassen
Hallo! Vielleicht kann mir einer von Euch ein paar Tipps geben. Ich bin Landwirt in Österreich (Steiermark) und starte gerade mit einem Freiland-Projekt für Schweine.
Dabei möchte ich Schweine ganzjährig im Freiland züchten und mästen. Dabei möchte ich auf jedenfall alternative Rassen verwenden, jedoch muss!! das ganze auch wirtschaftlich sein, da ich ja mit meiner Familie davon leben muß.
Also konkrete Fragen: Welche Rassen eignen sich besonders fürs Freiland und haben trotzdem eine Mastdauer von 8 bis 10 Monaten?
Welche Rassen haben ein besonderes Fleisch (rein vom Geschmack)?

Zur Zeit probiere ich mit Schwäbisch-Hellisch und Duroc.

Ich würde mich über Antworten sehr freuen -
Norbert

20.08.2003 09.23 | Gast |
Besonders robust wäre die Nachzüchtung des Deutschen Weideschweins.

Das Düppeler Weideschwein.

Sein Fleisch wird als Spezialität vermarktet.

www.weideschweine.de


Gruss Susi

21.08.2003 14.50 | Gast |
hallo norbert!
schön, dass es noch landwirte gibt, die eine freiland-schweine haltung betreiben wollen. zu deiner frage kann ich dir die erfahrungen aus unserem pilotprojekt und dem daraus resultierenden \"waldviertler-freilandschwein-projekt\" schildern. wir haben im ersten durchgang eine vergleichssituation dreier gruppen unterschiedlicher genetischer herkunft beobachtet: edelschwein rein; ÖHYB; Duroc x Landrasse,
aufgrund der verhaltensbeobachtungen und den mast-, schlacht- und fleischbschaffenheitsparametern sowie der tierärztlichen fleischbefunde würde ich meinen, dass der einsatz einer kreuzung aus mutterlinie duroc mit einem eber in der veredelungsstufe rasse pietrain (nn) für eine ganzjährige freilandhaltung in österreich unter berücksichtigung ökonomischer zwänge geeignet ist.
falls du genauere informationen bezüglich der erfahrungen und ergebnisse der waldviertler freilandschweine benötigts, wende dich doch gleich direkt an das institut für nutztierwissenschaften, abteilung tierhaltung der boku wien (prof. konrad) oder an den hauptinitiator der projektes, die stiftung für tierschutz \"vier pfoten\". dort erhältst du mehr und genauere infos. zude gibt es einen sehr umfangreichen abschlussbericht.
in diesem sinne,
mfg pompi

08.09.2003 16.23 | Gast |
Original von Gast
Hallo! Vielleicht kann mir einer von Euch ein paar Tipps geben. Ich bin Landwirt in Österreich (Steiermark) und starte gerade mit einem Freiland-Projekt für Schweine.
Dabei möchte ich Schweine ganzjährig im Freiland züchten und mästen. Dabei möchte ich auf jedenfall alternative Rassen verwenden, jedoch muss!! das ganze auch wirtschaftlich sein, da ich ja mit meiner Familie davon leben muß.
Also konkrete Fragen: Welche Rassen eignen sich besonders fürs Freiland und haben trotzdem eine Mastdauer von 8 bis 10 Monaten?
Welche Rassen haben ein besonderes Fleisch (rein vom Geschmack)?

Zur Zeit probiere ich mit Schwäbisch-Hellisch und Duroc.

Ich würde mich über Antworten sehr freuen -
Norbert

09.09.2003 11.04 | Elke Striowsky |
Hallo Norbert,

ich halte Rotbunte Husumer, die aber vermutlich für Dich nicht wirtschaftlich genug sind, weil sie eine spätreife Rasse sind. Am besten ist es, wenn Du Dich bei der GEH erkundigst. Die kennen sich bestens damit aus.

Ich halte übrigens sogar Hybriden ganzjährig im Freien. Meine Husumer sind jetzt mit gut 1 1/2 Jahren erst so groß, wie diese beiden Säue es mit acht bis zehn Monaten waren.

Eine gute Alternative sind auch Mischlinge zwischen Bunten Bentheimern und Pietrains. Die Fleischqualität soll hervorragend sein, sie sind robust und schnellwüchsig.

Wenn Dir aber am Erhalt einer alten Rasse gelegen ist, mußt Du Dir mit Werbung einen Markt erschließen. Die GEH arbeitet nach dem Motto: Erhalten durch Aufessen. Für solches Fleisch erzielst Du ja auch höhere Preise. Es soll besser schmecken, ist aber fettreicher als die neuen Rassen.
Wenn ich es übers Herz bringen könnte - meine Husumer zum Verzehr decken zu lassen - hätte ich jetzt schon mehr Abnehmer, als ich jemals an Ferkeln "produzieren" könnte. Der Markt ist da, er muß nur erschlossen werden.

Liebe Grüße und viel Glück bei Deinem lobenswerten Vorhaben,

Elke

17.12.2003 20.49 | Gast |
Hallo Norbert

Ich heiße Enrico und lebe in Oberösterreich. Ich halte meine Schweine seit 2. Mai 2003 im Freiland. Dazu habe ich ca. 1 ha eingezäunt. Die Einzäunung habe ich mit Eisenbahnschwellen, 1m hohen Schafzaun aussen und drei x 1.6mm Stahldraht auf 20, 35 & 50 cm gemacht. Dazu ein sehr starkes Weidezaungerät, daß der Zaun auch elektrisch ist, wenn er an einer Stelle zugewühlt ist. Ich habe das ganze in drei Gehege geteilt, die ich jährlich wechseln will. Momentan habe ich 5 Pietrain/Edelschweine, 2 Wollschweine, 1 Turopolje, 1 Schwäbisch Hällische und einen Wildschweineber in meinem Gehege. Ein Pietrain/Edelschwein habe ich schon geschlachtet. Mit ca. 1 1/2 Jahren hatte es ca. 150 kg und komischerweise (Gott sei Dank) 2-3 cm Fett!!
Der momentane Stand bei mir ist, daß ich mit normalen Hausschweine weitermache und sie vielleicht mit meinm Keiler kreuze.

Mfg Enrico

05.09.2004 22.18 | Breda | RE: Freiland - Schweinerassen
Hallo Norbert!

Probiere es mal mit Angler Sattelschweinen oder Husumern. Falls Du keinen Eber halten willst, bekommst Du aber Sperma von Schwäbisch-Hällischen oder Duroc. Dies ergibt dann doch recht frohwüchsige Tiere, die wenn sie rechtzeitig geschlachtet werden auch nicht so viel Fett ansetzen, wie die reinen Angler oder Husumer. Aber zwecks Arterhaltung wäre eine Reinzucht anzustreben.

Gruß

Stefan

03.11.2004 07.08 | Bentheimer | RE: Freiland - Schweinerassen
hi,
versuche es doch mal mit angler-sattelschweinen aus schleswig-holstein!
diese robusten schweine können draußen gehalten werden und zählen zu den großen schweinerassen!

29.12.2004 12.06 | SusScrofa | RE: Freiland - Schweinerassen
Ich züchte Bunte Bentheimer Schweine. Ein paar Informationen zu dieser Rasse und ein Video über das Schweine-Leasing findet ihr hier:

http://www.haar-und-feder.de/html/schweine.html

VG Hartmut

29.12.2004 15.14 | Thomas | Schweinefreunde?
Hallo,

ich finde die Diskussion um Mastschweine, mit dem Ziel, diese nach einigen Monaten zu töten nicht unbedingt richtig bei den Schweinefreunden angesiedelt.
:mauer:

Ich hoffe, ich stehe mit der Meinung nicht isoliert, aber jemand, der von der Schlachterei leben will, sollte Informationen, welche Mitgeschöpfe am besten schmecken und am meisten Fleisch geben ,nicht bei Schweinefreunden abfragen.

Wenn das ganze dem Lebensunterhalt dienen soll, kann man wohl gewisse Vorkenntnisse voraussetzen.

Auch wenn ich jetzt Schläge bekomme,:

Essen wir unsere Freunde?


Nachdenkliche Grüße, Thomas

29.12.2004 15.58 | Sabine |
Moin Thomas

Oha. Also, Schläge bekommst du sicher nicht. Das ist schon mal klar. :) (Sonst hätte man mich hier schon viel öfter verprügeln können).

Aber.....eine Unterscheidung wer der bessere Schweinefreund ist? Möchte ich nicht treffen. :schleich:

Hier gehts um Normalschweine, und im Allgemeinen werden sie nicht als Haustiere gehalten. Auch bei mir schlagen zwei Herzen in meiner Brust. ;) Aber ich bin froh für jedes Schwein, das STATT in der Massentierhaltung, artgerecht aufwächst, und vor Ort geschlachtet wird, STATT des langen Transportes in einen Schlachthof. :heul: Auch wenn am Ende ein totes Tier dabei herauskommt.

Auch wenn du oder ich unsere Freunde nicht essen, bin ich froh, wenn jemand mal darüber nachdenkt woher sein Fleisch kommt. Das ist in meinen Augen schon ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Step by Step. ;)

29.12.2004 17.05 | Jörg |
Hallo Thomas,

ich kann Sabine's Statement eigentlich nur unterstreichen. In dem anderen Thread habe ich Dir ja auch schon ausführlicher geantwortet. Aber ich möchte auch hier noch einmal festhalten, dass wir es durchaus gut finden, wenn wir Kontakte und Informationen mit Menschen austauschen, die Schweine nicht nur zum "Angucken" halten.

Vereinsmäßig geht es uns natürlich auch um den Tierschutz, was allerdings die Bestrebungen zu einer möglichst artgerechten Haltung explizit einschließt. Wir unterstützen daher jedwede Bestrebungen, Schweine in Freilandhaltung und/oder als Selbstversorger zu halten und freuen uns, wenn sich hierzu auch User bei uns einfinden.

Letztlich sollten wir es vermeiden, zu einem reinen Liebhaber bzw. Minischweinhilfsforum zu werden. Daher ist es wichtig, möglichst viel Toleranz und Offenheit zu zeigen.

Nur um ein kleines Beispiel zu zeigen: der gesamte Vorstand von Schweinefreunde e. V. besteht aus Veggies. Dennoch machen wir niemandem "Vorschriften" dahingehend, dass nur Schweinefreunde, die kein Fleisch mehr essen bei uns willkommen sind und sie die "wahren" Schweinefreunde sind. Ich denke Du wirst mir beipflichten, dass uns so eine Haltung auf lange Sicht nur isolieren wird.

Viele Grüsse,
Jörg

P.S.: war ja doch nicht so kurz :D

29.12.2004 17.49 | SusScrofa |
@Thomas; Ich denke, dass du auf meinen Beitrag abgehoben hast. Zu deinem posting folgendes:

Ich war heute Vormittag zum ersten Mal in diesem Forum und las als Erläuterung zu dem Thread: "Das normale Schwein"dies hier:

"In diesem Forum sind all diejenigen herzlich willkommen, die über die großen Schweine diskutieren wollen. Auch Landwirte sind zum gemeinsamen Dialog eingeladen."

Nun bin ich zwar kein Landwirt im beruflichen Sinne, doch züchte und halte ich Bunte Bentheimer Schweine, um einen Beitrag zum Überleben dieser wohl auch heute noch bedrohtesten Nutztierrasse in Deutschland zu leisten. Und so paradox dies auch klingen mag, überleben können Nutztiere nur, wenn sie auch gegessen werden. Zwar freue ich mich riesig darüber, wenn ich "Museumstiere" abgeben kann, wie das u.a. an den Tierwark Warder (die ersten BB von Dr. Güntherschulze stammten von uns) und auch an das Freilichtmuseum Kiekeberg geschehen ist. Doch allein mit solchen Verkäufen hätten die BBs bis heute nicht überlebt.

Die heute vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen sind es vor allem deshalb, weil sie einerseits den heutigen wirtschaftlichen Kriterien nicht entsprechen und deshalb nicht mehr gezüchtet werden, und andererseits, weil sie über Eigenschaften verfügen, die gegenwärtig bei den Konsumenten nicht gefragt sind und deshalb nicht konsumiert werden (bei den BBs der hohe Fettanteil).

Ich respektiere jede Lebensphilosophie, so natürlich auch die der Vegetarier. Gäbe es aber nur solche, dann würde die heute noch immer bestehende Vielfalt an Nutztieren mit einem Schlage eine herbe Verarmung erfahren und viele Rassen wären heute nicht einmal mehr im Museum, geschweige denn in den Ursprungsregionen anzutreffen.

Sollte die oben zitierte Einladung an Landwirte bzw. Nutztierhalter, sich an diesem Forum zu beteiligen, nicht ernst gemeint sein, dann lasst es mich bitte wissen. Auch das würde ich respektieren.

VG Hartmut

29.12.2004 18.07 | Sabine |
Moin Hartmut

Sollte die oben zitierte Einladung an Landwirte bzw. Nutztierhalter, sich an diesem Forum zu beteiligen, nicht ernst gemeint sein, dann lasst es mich bitte wissen

Nee, nee, nee, dass vergiss mal schnell. ;)
Ich heisse dich hiermit offiziell Willkommen in unserem "versauten" Forum. Schön, dass du hergefunden hast. :up:

Ich respektiere jede Lebensphilosophie,

Das können nur wenige Menschen von sich behaupten, das hat meinen :respekt:
Hier soll jeder seine Meinung sagen können, ganz klar, aber hier gehts ja auch um Erfahrungsaustausch. Also, in diesem Sinne....... :D

29.12.2004 18.34 | Jörg |
Hallo Hartmut,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Die Beschreibung des Unterforums hat auf jeden Fall seine Richtigkeit, wie Sabine schon erwähnt hat. Wir freuen uns daher sehr, wenn sich ein Diskussionen und Erfahrungsaustausch mit Landwirten, Selbstversorgern oder Züchter alter Rassen ergebn. Dafür wurde das Unterforum eigens eingerichtet :up: ! Leider "dümpelt" es bisweilen ja etwas vor sich her, aber vielleicht wird das noch etwas werden.

Die Arbeit der GEH und auch des Tierparks Warder schätzen wir sehr, da eines unserer Vereinsziele auch die artgerechte Haltung von Schweinen ist. Und wieviel artgerechter als beim hier vorliegenden Thema "Freilandhaltung" geht es denn noch ;) ?

Das Thema Schwein hat sehr viele Facetten an sich und es ist durchaus nicht einfach, den unterschiedlichsten Strömungen gerecht zu werden. Von Vereinsseite möchten wir dies aber versuchen und einen gewissen Drahtseilakt auf diesem Gebiet durchführen. Sprich: wir würden uns freuen, wenn Du uns erhalten bleibst und vielleicht noch ein paar mehr von "Deiner Sorte" hier zu uns stoßen würden :up: !

Übrigens habe ich auch zwei "Museums-Schweine": eine Bunte Bentheimer Sau und ein Wollschwein-Turopolje-Mix. Wie Du Dir denken kannst, werden sie aber niemals im Kochtopf landen :D !

Beste Grüsse
Jörg

29.12.2004 20.41 | Thomas | Ihr habt ja recht, aber
@ Hartmut: Ich wollte Dich und andere hier nicht diffamieren, und die anderen haben ja recht, wenn der Selbstversorgungsgedanke damit verbunden ist, den Tieren eine elende Masthaltung und anschließende Tötung in einem Schweine KZ zu ersparen.

Wie Du schon richtig gesehen hast, sind hier alle willkommen.
Auch ich bin kein Träumer und weiß wie die Realität in der Welt ist.

Aber gestatte mir noch die Anmerkung, dass es aus meiner Sicht widersinnig ist, wenn es hier heißt, das Rassen nur überleben, weil sie gegessen werden.
Selbst wenn es dann manche Tiere nicht gäbe, würden andere Tiere dann auch nicht für den Bestand weiterleiden.

Ansonsten werde ich nun sicher keine "abgehobenen" Äußerungen mehr machen, ohne vorher mal genau darüber nachzudenken.


Da ich selbst hier im Forum immer den guten Umgang untereinander hervorgehoben habe, will ich auch fair sein gegenüber Menschen, die nach anderen Vorstellungen leben.

Viele Grüße, Thomas

30.12.2004 12.30 | SusScrofa | Erhalt alter Rassen
Lieber Thomas,

ich möchte meine von dir kritisierte Äußerung am Beispiel der Bunten Bentheimer Schweine etwas näher erläutern:

Weil sich nach dem Krieg die Verbrauchererwartungen entscheidend änderten, der Markt also jetzt Magerschweine verlangte, und deshalb sich auch die Schweinezüchter umorientierten, wurde 1966 das Herdbuch für Bunte Bentheimer Schweine geschlossen. Bis 1987 züchteten nur noch ein paar Leute mit ihren eigenen Beständen weiter und waren über die Jahre aufgrund von Inzuchtproblemen gezwungen, immer auch mal wieder Tiere anderer Rassen einzukreuzen. Als dann der Landwirt Gerhard Schulte-Bernd aus Isterberg den Antrag auf Wiederanerkennung der Rasse stellte, wurde behördlicherseits bezweifelt, dass diese Rasse in ihrer Ursprungsgenetik überhaupt noch existierte.

Daraufhin wurde Prof. Dr. Glodek von der Abteilung Haustiergenetik der Universität Göttingen damit beauftragt, genetische Distanzen zu den anderen existierenden Schweinerassen festzustellen, und nur bei den Tieren des Herrn Schulte-Bernd wurde festgestellt, dass sein Bestand noch eine so große genetische Distanz aufwies, die es rechtfertigte, sie noch als reinrassig zu bezeichnen. Und dieses Ergebnis wurde von der Fachwelt als Sensation angesehen.

1988 wurde dann zwar wieder ein Herdbuch für Bunte Bentheimer eingerichtet, folgerichtig wurden zur Zucht aber nur die 22 Sauen und 4 Eber des Herrn Schulte-Bernd zugelassen. Später fand man dann doch noch zwei oder drei Tiere anderer Bestände, die zur Zucht zugelassen werden konnten.

Ab 1989 begann ich, mich an der herdbuchmäßigen Erhaltungszucht zu beteiligen. Und jetzt zu meiner eigentlichen Aussage: Um eine Rasse auf längere Sicht genetisch rein zu erhalten, bedarf es einer gewissen sog. effektiven Populationsgröße. Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, sei dazu nur ausgeführt, dass die effektive Populationsgröße und damit die Inzuchtrate ausschließlich von der Zahl der männlichen Tiere abhängt. Vereinfacht ausgedrückt muss angestrebt werden , ihren Anteil im Verhältnis zu den weiblichen Tieren so groß wie möglich zu realisieren, damit Erbschäden so weit wie möglich zurück gedrängt werden, Inzuchtdepressionen lassen sich in kleinen Populationen überhaupt nicht vermeiden.

Je mehr reinrassige Würfe pro Jahr erfolgen, desto besser die Chance, die Rasse am Leben zu halten. Nun kann allerdings nicht jedes Ferkel, welches geboren wird, auch in der Erhaltungszucht eingesetzt werden. Einmal deshalb nicht, weil jeder Betrieb begrenzt ist hinsichtlich seiner Kapazität, und zum anderen, weil auch eine gewisse Selektion (sh. oben Inzuchtdepressionen pp.) erforderlich ist. Wenn man also überzählige Ferkel nicht für den Verzehr groß ziehen würde (und dafür braucht es Menschen, die die Produkte dieser Tiere auch essen), müsste man sie gleich nach der Geburt töten.

Gäbe es plötzlich keine Schweinefleischkonsumenten mehr, dann würden die verbleibenden Museumsschweine innerhalb kürzester Zeit derart verschmelzen, dass von verschiedenen Rassen mit eigenständigen Merkmalen nicht mehr gesprochen werden könnte. Und eine einmal ausgestorbene Rasse ist unwiederbringlich verloren. Das beste Beispiel dafür ist das Rotbunte Husumer Schwein. Bei den heute lebenden Exemplaren handelt es sich ausschließlich um sog. Rückzüchtungen, die nur noch phänotypisch der Ursprungsrasse ähneln. Genotypisch sind sie ein Mix, also Kreuzungsprodukte, man kann sie mit gutem Recht auch als Hybriden bezeichnen.

Thomas, ich denke, dass auch du als Schweinefreund ein Verfechter für den Erhalt möglichst vieler Schweinerassen bist. Gerne würde ich von dir erfahren, wie das ohne den Konsum von Schweinefleisch möglich wäre.

Viele Grüße

Hartmut

30.12.2004 13.49 | Thomas | Sehr erfreut
Lieber Hartmut,

zuerst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich sehr erfreut bin, dass Du nicht sofort einen Rückzieher gemacht hast und durch Deine sehr engagierte Erklärung zum Thema ein großes Interesse und vor allem auch Fachwissen hier vorweist. :respekt:

Ich glaube aber, und das ist nicht böse gemeint, dass hier bei uns beiden nur eine völlig unterschiedliche Meinung über Engagement für Tiere insgesamtdie Diskussion verursacht hat.

Ich will auch mal meine Gründe durch ein Beispiel erklären.

Ich habe mich in den vergangenen Jahren, wie auch heute noch, für sogenannte "Kampfhunde" eigesetzt.
Hier ist durch mangelhafte Anwendungen schon lange bestehender Gesetze und Verordnungen erst der Raum frei geworden, für Menschen, die sich nur über das Tier definieren und es so missbrauchen.
Worauf ich mit meinem Exkurs hinaus will, ist die Tatsache, dass es einige der ständig angeführten Rassen sicher auf Dauer nicht mehr geben wird, durch Überreaktionen auf nicht im Vorfeld abgestellte Gefahren.
Ich liebe diese Hunde, weil ich weiß, wie toll ein gut sozialisierter Bullterrier z. B. im täglichen Umgang mit allen Geschöpfen sein kann.
Sollten aber einige Rassen wirklich aussterben, bin ich nicht so traurig darüber, als wenn ich wüsste, dass nach wie vor Menschen verletzt werden, Hunde abgegeben und eingeschläfert werden müssen nach langer Tortur.


Nun meine Brücke zu den Schweinen.
Auch hier verurteile ich nicht den Menschen, der sich um Rassenerhaltung an sich kümmert. Wenn jedoch aus irgendeinem Grund die Rasse nur weiterbestehen kann, wenn deren Angehörige irgendwann das Schicksal von Millionen anderen Schlachttieren teilen müssen, dann bin ich als Tierfreund auch hier der Ansicht, dass es nicht zu rechtfertigen ist, eine Artenvielfalt auf Kosten einzelner Tiere zu betreiben.

Die Tatsache, dass ein Tier, welches bei einem Selbstversorger lebt, in der Regel auch angenehme Zeiten hat, bis ein Schlachter kommt, sind ja auch schon ein Schritt in die Richtung , dem Tier den gebührenden Respekt zu schenken.

Da ich eben das Thema Hunde schon angeschnitten habe, könnte man mir sogar das Argument entgegenbringen, dass ja auch Hunde und andere Tiere, die wir als unsere Freunde bezeichnen, nicht nur pflanzlich ernährt werden können.
Klar ist aber, dass wir Menschen die einzigen Kreaturen auf dieser Erde sind, die in der Lage sind, sich klarzumachen, was mit der Ernährung zusammenhängt.
Natürlich will ich niemals auf meine Hunde verzichten und sage, dann lasst alle aussterben.
Ich bin nur darum bemüht, Menschen dazu zu bewegen, dass unsere Mitgeschöpfe nicht fließbandmäßig zu Millionen pro Jahr "verarbeitet " werden und dass diejenigen, die bis zum Tode eine artgerechte Haltung praktizieren, auch generell mal nachdenken, ob es denn nicht auch andere Möglichkeiten der Ernährung gibt.
Deinen Argumenten wegen Inzucht usw. kann ich folgen, aber ich denke auch, dass der Mensch entscheiden muss, welcher Preis für Arterhaltung angemessen ist ( Für das einzelne Tier )
Wenn es genug Freunde von bestimmten Rassen gibt, die deren Haltung betreiben aus nicht wirtschaftlichen Gründen, besteht aus meiner Sicht jedenfalls keine Veranlassung Ferkel zu töten.
Das ganze Thema von allen Seiten beleuchtet, werden wir hier sowieso nicht lösen können. Ich gehöre aber zu den Menschen, die im weiteren Lebenslauf immer mehr daran gezweifelt haben, ob es auch nur einen vernünftigen Grund gibt, ein Tier zu töten. Von der Erziehung als Kinde her, bringt ja der Mensch nur das gelernte mit, ways die Elteren und deren Eltern usw. einem über Tiere, Haltung und Schlachten mitgegeben haben.
Selbst in der Schule wurde unterschieden zwischen nützlichen Tieren ( Darf man nicht töten) und Schädlingen.
Ich möchte aber jetzt nicht weiter abschweifen und neue Themen anheizen.


Ich glaube auch, dass wir vom Grundsatz gar nicht soweit auseinander sind,denn wie ich weiter oben schon geschrieben habe, liegt es an der unterschiedlichen Einstellung zum Thema, dass hier so eine Diskussion entbrannt ist, an der ich nicht unschuldig war.

Noch einmal mein Dank an die Art, wie Du damit umgegangen bist und ich finde es sehr lehrreich für mich, dass man erst mal die Hintergründe beleuchten sollte, bevor man auf jemanden losgeht unter dem Eindruck, dass alle nur böses tun.


Viele Grüße, Thomas

30.12.2004 15.01 | SusScrofa | Rückzieher
Lieber Thomas,

für mich gab und gibt es nicht einen einzigen Grund, mich aus diesem Forum zurückzuziehen. Andernorts habe ich in dem ein oder anderen Beispiel zwar in der Auseinandersetzung mit einer anderen Meinung auch schon z.B. diesen smilie :kotz: gefunden, den ich zwar selbst in einem solchen Zusammenhang niemals benutzen würde, aber auch diese Form des Dialoges respektiere ich, weil der besagte Poster offenbar keinen anderen Weg weiß, um seine Ansicht zu artikulieren. Und dann besser so als gar nicht.

Ein Rückzug wäre für mich nur dann angesagt gewesen, wenn ich festgestellt hätte, dass ich in gewachsene Strukturen einfach nicht hinein passe. So würde ich mich z.B. niemals in ein "reines" Vegetarierforum einmischen, weil ich weiß, dass ich den dort berechtigt gestellten Erwartungen niemals gerecht werden könnte. Außerhalb eines solchen Forums halte ich Diskussionen zwischen Vegetariern und Nichtvegetariern durchaus für fruchtbar, jedenfalls für mich, da ich auch mit 53 Lebensjahren noch den Anspruch an mich selbst habe, meine bisher gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse zu mehren und auch zu modifizieren. Deshalb fragte ich einfach nach, ob "Nutztierhalter" in diesen Kreis überhaupt hinein passen und gewollt sind.

Wenn jedoch aus irgendeinem Grund die Rasse nur weiterbestehen kann, wenn deren Angehörige irgendwann das Schicksal von Millionen anderen Schlachttieren teilen müssen, dann bin ich als Tierfreund auch hier der Ansicht, dass es nicht zu rechtfertigen ist, eine Artenvielfalt auf Kosten einzelner Tiere zu betreiben.

Eine solche Gefahr, Thomas, besteht bei den heute übrig gebliebenen Robustschweinen deshalb nicht, weil sie derartige Haltungs- und Fütterungsbedingungen überhaupt nicht überleben würden.

Die Schweineindustrie geht so vor, dass sie zunächst ein noch leistungsfähigeres Futter entwickelt und dann das Schwein für dieses Hochleistungsfutter züchtet.

Für die 3 Robustschweinerassen gilt, dass sie zum Beispiel einen weitaus längeren Darmtrakt als die Industrieschweine haben, allein deshalb, weil ihre Nahrungsgrundlage überwiegend aus Rauhfutter oder anders ausgedrückt aus Ballaststoffen besteht. Würde man sie ausschließlich mit den heutigen Mastfuttermitteln versorgen, würden sie in Kürze an Eiweißvergiftung sterben. Umgekehrt können Industrieschweine niemals ausschließlich mit Weidefutter auskommen, da sie dann an Eiweißmangel zugrunde gehen würden, von der Beschaffenheit der unterschiedlichen Rückenspeckdicke und ihren Konsequenzen will ich nur insoweit reden, dass Industrieschweine in Freilandhaltung im Winter erfrieren und im Sommer an Überhitzung sterben würden. Ihnen fehlt die biologische Isolation.

Wer Schweine im Freiland halten will, der kommt an den verbliebenen Robustschweinerassen überhaupt nicht vorbei, und allein deshalb müssen sie erhalten bleiben. Sie zu opfern hieße, der ausschließlichen Industriehaltung von Schweinen das Wort zu reden.

Ich freue mich auf den weiteren Meinungsaustausch in diesem Forum.

Viele Grüße

Hartmut

30.12.2004 15.26 | Thomas | Herzlich willkommen.
Lieber Hartmut,

bei allen Diskussionen hier im Forum ist der Umgang miteinander so, wie Du ihn jetzt erlebst. Auch ich freue mich über regen Meinungsaustausch und lerne hier jeden Tag dazu. :idea:

Es möchte hier auch keiner ein Veggie gegen Fleischesser Forum starten. Sonst wäre es ein absolutes gegeneinander. :(

Ich finde das Forum auch bei Gegensätzen einfach sehr gut.

In diesem Sinne auch von mir noch ein mal ein herzliches Willkommen in diesem versauten Forum :grin:


Viele Grüße, Thomas

30.12.2004 17.49 | lotte |
Hallo

@ Thomas: also hier sind schon einige Äußerungen gefallen wie: ...was hast Du in diesem Forum zu suchen? Schön finde ich, dass es in diesem Thread fairer zugeht.

Was ich gar nicht verstanden habe (sogenannte Kampfhunde):
...durch Überreaktionen auf nicht im Vorfeld abgestellte Gefahren.
Ich liebe diese Hunde, weil ich weiß, wie toll ein gut sozialisierter Bullterrier z. B. im täglichen Umgang mit allen Geschöpfen sein kann.
Sollten aber einige Rassen wirklich aussterben, bin ich nicht so traurig darüber, als wenn ich wüsste, dass nach wie vor Menschen verletzt werden, Hunde abgegeben und eingeschläfert werden müssen nach langer Tortur.

Wie bereits vorher geschrieben, habe ich nicht verstanden, was Du meinst: Willst Du auf Hunderassen aussterben lassen, um menschliche Idioten abzuschaffen??

Den Ausführungen zum Erhalt alter Rassen von Hartmut schließe ich mich ohne Einschränkung an. Ich möchte, dass es die alten Rassen auch noch in Zukunft gibt - mit den Konsequenzen, die durch das Nutzen der Tiere, folgen.

Es nervt mich, wenn jemand "Sportnoriker" züchtet. Sollen sie andere Pferde züchten. Ich möchte das die Rasse bleibt was sie ist. Mag sein, dass sich das für Dich etwas übertrieben anhört...es hat - das gebe ich zu - immer etwas mit Fanatismus und Typisierung/Äußerlichkeiten zutun, wenn man eine Rasse liebt.

Nun zum Tierfreund: Wie leben auf einem Bauernhof und sorgen für unsere Tiere, dabei ergibt es sich, dass hier auch Tiere Nahrung finden, die wir aber eigentlich nicht füttern wollen: Mäuse und Co. sind gemeint. Unsere Katzen geben sich Mühe die Mäusepopulation in Grenzen zu halten, schaffen es aber nicht überall (Gebälk und Zwischendecken). Lebendfallen und auf dem Feld aussetzen, bedeutet für eine Hausmaus den sicheren Tod oder sie findet den Weg wieder zurück ins Haus. - Die Nager in Ruhe lassen? - geht nicht: sie übertragen Krankheiten, haben in guten Zeiten eine wahnsinnige Vermehrungsquote und Mäusepisse stinkt auch noch fürchterlich...das hat dazu geführt, dass ich mich nicht mehr so einfach als Tierfreund bezeichne.

Grüße von Lotte

31.12.2004 15.09 | Thomas | Rassen usw.
Hallo Lotte,
sorry, dass ich erst jetzt antworte.
Also, das mit den Hunden war so gemeint, dass, wenn die Ordnungsbehörden früher eingreifen bei Haltern, gegen die teilweise ein Haltungsverbot ausgesprochen wurde, wäre der Fall des kleinen Volkan aus Hamburg nie passiert.

Ja, ich bin bei meinem Engagement für genau diese Rassen soweit, dass ich jedes lebende Tier schützen möchte, aber wenn durch die Unfähigkeit der Menschen halt nichts besser wird als vorher, die eine oder andere Rasse nicht unbedingt mit Gewalt erhalten bleiben muss.
Leider werden wir die menschliche Dummheit nie ändern können, und schon gar nicht bei denen, die nur bestimmte Rassen haben wollen, damit andere vor den Haltern Angst haben sollen.

Dein Thema mit den Pferden ist da ohnehin etwas anders zu sehen. Da hast Du vollkommen recht, wenn Du alte Rassen eher unverändert lassen möchtest, als von irgendwelchen Menschen hochgezüchtete Pferde zu bevorzugen, die mehr als Sportgerät angesehen werden.

Auch ich möchte z. B. bei meinen Schweinchen keine Besuche von Ratten oder anderen Tieren, die unter Umständen Krankheiten anschleppen. :(
Trotzdem denke ich, dass Du und ich deshalb nicht weniger Tierfreund sind.


Ich wünsche Dir einen guten Rutsch und freue mich auf ein schweinisches Jahr 2005 :))

Viele Grüße, Thomas

31.12.2004 17.48 | lotte |
Hallo Thomas!

Ich hatte schon versucht, meinen Beitrag zu löschen, weil ich ihn etwas "unsortiert" fand. Das mit dem Löschen ging aber nicht.

Jetzt probier ich es noch einmal:

Du hast Abgabeminis und wir auch. Unsere Minis würde ich mal schlichtweg als Wohlstandsmüll bezeichenen und sie gehören für mich (ganz hart gesehen) zu den "Dingen die, die Welt nicht braucht". Sie haben keine Rasse, sind keine Nutztiere, also sind sie unnütz.

Die alten Schweinerassen sind Nutztiere und an ihnen kann man sehr gut sehen, wie schnell eine Rasse dem Untergang geweiht ist, wenn man sie nicht mehr nutzt. Jemand der diese Tiere noch züchtet, muss auch Abnehmer dafür haben. Er wählt die Tiere aus, die er zur Zucht behalten will, ein anderer Teil geht vielleicht noch zu Züchterkollegen und der Rest wird geschlachtet. Das ganze ist auf Dauer angelegt und nicht mit "einmal einen Wurf machen" getan.

Ich werde hier nur etwas ausführlicher, weil ich deutlich machen möchte, wieviel Herzblut ein echter Züchter für seine Rasse hat. Eber kören lassen, Herdbuch, Inzucht vermeiden - es geht nicht einfach nur um Fleischerzeugung, denn dafür haben wir die Industrieschweine. Er kann noch nicht einmal auf das Fertigfutter der Industrieschweine zurückgreifen, denn davon würden seine Schweine verfetten evt. sogar krank. Obwohl ich selbst Vegetarier bin, liebe ich diese Enthusiasten, die ihre "urtümlichen" Schweine naturnah und ursprünglich halten. - Auf den krassen Gegensatz "Industrieschwein" - statt echtem Eber gibt es Eberspray und künstliche Besamung, statt draußen rumzuwühlen, Spaltenböden - muss ich hier gar nicht weiter eingehen um die Unterschiede zwischen der Standardschweinesituation und der Ausnahme aufzuzeigen.

Nun kurz zu den Norikern: Noriker sind Kaltblutpferde - und wenn da Züchter auf die Idee kommen aus diesen Pferden Springpferde zu machen, dann entspricht das nicht mehr dem Ursprung der Rasse (diese Springnoriker sehen auch nicht mehr aus wie Noriker) und geht mir das persönlich gegen den Strich (verhindern kann ich es nicht). - Aber wenn das alle nachmachen würden, wäre das der Untergang der Rasse (und schon bin ich wieder bei alten Rassen) -

Jetzt zu den Listenhunden - außer Pitbull und Am. Staffordshire Terrier und den angebl. Bandog (denn die sind nicht alt genug oder haben keinen Rassestandard, Am.Staff: Rasseanerkennung 197..)
Ich habe noch ein deutsches Zuchtbuch vom Bullterrier und Staffordshire Bullterrier von 1923 (soll sagen: es gibt sie hier schon soooo lange und waren nie ein Problem), ich liebe diese Rassen und benötige keinen dieser Hunde zum Aufpolieren meines Egos. Die Rassen sind bei weitem älter als der Deutsche Schäferhund und schon ewig lange in Deutschland. Nun wieder zur Rasse: im Bullterrierstandard steht, dass dieser Hund menschenfreundlich zu sein hat (es ist meines wissens die einzige Rasse, bei der diese Forderung schon im Rassestandard steht, bei deutschen Hunden ist so etwas auf keinen Fall zu finden)...echte Züchter halten sich an den Standard. - Das ich etwas angenervt bin, wenn du das vordere Ende der Leine aussterben lassen willst, weil du nicht irgendwelche "Asis" am hinteren Ende der Leine haben möchtest, möge man mir verzeihen, denn es gibt so viele nette Leute, die Hunde dieser Rassen haben und hatten.

...und als letztes zu den Rassen, wer eine Rasse liebt, hat einige dieser Rasse und davon haben einige Klasse, Beispiel: der Angler Sattelschweineber in der jetzigen Vermittlung

Grüße von Lotte

02.01.2005 15.46 | Thomas | Weitesgehend unkommentiert
Hallo Lotte,

alles was Du beschreibst möchte ich hier unkommentiert stehen lassen.

Um aber meine Sichtweise bezüglich der Hunde noch einmal klarzustellen, muss ich folgendes sagen.

Ich habe selbst in Zeiten der größten Hysterie im Juli 2001 bewusst einen Bullmastiff in Not zu mir geholt.
Ich habe Kontakt zu vielen netten Haltern dieser und anderer Rassen.

Ich will doch gar nicht, dass diese Hunde verschwinden, aber die heutigen Gesetze werden darauf hinauslaufen.
Und asoziale Halter, werden immer wieder Hunde aus Polen und den Niederlanden herbringen.
Das sind aber genau die Halter oder Vermehrer, die nicht zur Besserung der allgemeinen Kenntnisse über die Tiere beitragen.

Auch ich kenne die Rassestandards der Bullterrier, American Staffordshire Terrier und diverser anderer Rassen.
So ist meine Begeisterung unter anderem vor 14 Jahren geweckt worden.
Der von Dir beschriebene Bandog galt immer als Mischung aus Am.Staff und Mastino Napolitano, oder später mit Rottweiler Einmischung. Viele Spinner wollten damit Geld machen.
Wer aber einen echten Mastino kennt, weiß, dass diese Hunde zwar fremden gegenüber äußerst Misstrauisch sind, ihnen aber doch die große Beweglichkeit fehlt.


Musst also nicht angenervt sein, denn ich bin ein echter Freund dieser Rassen. Ich sehe nur das Elend der Tiere, bei der Vermittlung. Ich kenne Hunde, die schon seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr vermittelt werden konnten wegen ihrer schlechten Herkunft und heute noch zusätzlich durch hohe Steuern vielerorts und Versicherungen, die sich querstellen, keine passenden, obwohl vorhandene Stelle finden.

Übrigens habe ich Deinen Punkt in der Landkarte gesehen.
Warmsen ist ein netter Ort. Ich bin früher auf dem Weg nach Nienburg ( 4 Jahre für Deutschland :bonk: oft da vorbei gekommen.



Viele Grüße, Thomas

06.01.2005 17.35 | eifelhexe |
Hallo ihr Lieben
ich glaube hier bei euch im Forum bin ich richtig!!!!
Gerade eben erst hab ich ds Forum gefunden (warum ich gesucht habe, schreibe ich separat) und der erste Threat den ich gelesen habe, ist gerade der hier.
Erst mal meine Hochachtung über den Ton der hier bei einer Diskussion herrscht: finde ich absolut Spitze!!!!!! :respekt:
Warum bin ich so begeistert von gerade diesem Thread??
Klar weil ich in Zukunft Schweine halten möchte und zwar als Eigenversorger in einer richtigen Freilandhaltung und ich ein Fan von Rottis bin (auch Hunde die in manchen Gegenden zu den sogenannten Kampfhunden gehören und doch einfach nur tolle Tiere sind!!!!)
Warum werden manche Rassen aussterben (jetzt mal in Bezug auf Hunde)?
Ganz klar !! weil die Medien die Situationen hochwiegeln und die Politiker mit den falschen Reaktionen auf Wählerfang gehen.
Wenn ich sehe wie lange manch ein Hund im TH sitzen muss unter wahrlich nicht artgerechten Bedingungen, so denke ich auch ist es besser wenn eine Rasse ausstirbt als den tieren dieses unwürdige Leben zuzumuten.
Wobei ich heulen!!! könnte in dem Gedanken daran!!!!
Aber wenn ich unsere ganz persönliche Situation sehe, mit zwei Rottitanten, und den NACHBARN......
Man kann sich ja kaum noch ins Feld trauen wenn man einen so tollen Kameraden spazieren führt.
Letztendlich habt ihr wohl recht, das es die Dummheit der Menschen ist, aber einen gaaaanz grossen teil an der Misere hat die Presse!!!!
Jetzt noch mal ganz kurz eine Frage an alle hier die Vegetarier sind.
Ist es wirklich so, das ihr gar keine tierischen Produkte zu euch nehmt???
Keine Milch? Joghurt? Fisch? Butter?
Keinen richtigen Kuchen?
Wenn ihr nur eine einzige Frage beantwortet mit doch das nehme ich zu mir, dann ist es mit eurer Überzeugung eigentlich schon nicht weit her.
Für jeden Milliliter Milch steht irgendwo eine Kuh im Stall.
Wenn diese Kuh alt ist wird sie geschlachtet (gibt ja nicht mehr genug Milch), ist klar die Gesellschaft hat mit den zweibeinigen Rentnern schon genug zu tun, sie kann nicht auch noch eine vierbeinige Rentnergeneration auffangen.
Also denke ich, alle vegetarier aus Tierschutzgründen sind nicht konsequent genug.
Es sei denn, ihr lebt wirklich ohne jedes tierishe Eiweiss und dann seit ihr Veganer (und dafür ist der mensch einfach nicht ausgelegt :nono:)
So nu suche und stöbere ich erst mal in eurem tollen Forum weiter, wenn es denn eine Stelle gibt wo man sich vorstellen kann (hab sie noch nicht gefunden) werdet ihr von mir noch einiges lesen können.
Da das neue Jahr noch nicht so alt ist. erts mal noch ganz liebe Grüsse und viel Gesundheit und Erfolg für 2005 an alle hier!!
Liebe Grüsse aus der Eifel
Uli

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