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19.04.2012 07.29 | Daan V. | Bio-fleisch?
Glückliches Fleisch? :|


Es gibt eine Form von „Biofleisch“. Eine Geschichte hier aus der Ecke, wo Wahrheit und Phantasie sich die Hand geben. Bei mir bekanntlich nichts Neues, jetzt aber etwas beeinflusst von einer Grippe.

Auf einem großen Gelände am Waldrand, bin ich groß geworden. Es gab viel Licht, Matsch und sogar etwas Gras.Wir wohnten in Hütten aus Wellenblech.Die Welt war unendlich schön und spannend, und wenn wir nicht gemütlich an den Zitzen unserer Mutter genuckelt haben, sind wir herumgeflizt wie die Irren,wie die besenkten Säue eben.

Meine Mutter habe ich als sorgsame, aber auch besorgte, und etwas deprimierte Sau in Erinnerung. Als wir schon mehrmals die Sonne aufgehen sahen, und schon ganz schön „stark“ waren, wurde sie immer unruhiger und trauriger. An einem Morgen wussten wir warum: Die Männer mit den Stiefeln waren wieder da. Sie stanken wie immer, und hatten so einen Glimmstängel im Mund. Sie trieben uns heimtückisch in eine Falle, ich habe meine Mutter ab dem Tag nie wieder gesehen.Als wir schreiend vor Angst auf dem riesigen Wagen weggefahren wurden, sah ich noch wie sie vor Wut und Verzweiflung Schaum vor dem Mund hatte und hemmungslos weinte.

„So, die drei Wochen sind um Bernd, jetzt ist es vorbei mit dem Gedöns“, sagte der eine Mann zu dem andern. Unser Entsetzen und unsere Trennungstrauer waren immens: vom Paradies in die Hölle? Jetzt wurde mir klar,weshalb meine Mutter nie so oft lachte, sie wusste nämlich ganz genau was kommen würde.

Dann wurde es dunkel für meine Geschwister und mich. Keine sonne, frische Luft, Gras oder Ähnliches mehr. Ist das der Preis für Bio-Fleisch? Meine jüngste Schwester starb, und ich wurde krank. Ich musste viel sitzen, ein Fußgelenk war rot und schmerzhaft geschwollen. So wurde ich getrennt von meinen Geschwister. Als ich fast die Lebensmut verloren hatte, kam eine Frau vorbei. Sie schaute mich an, und sagte zu dem Mann mit den Stiefeln: „Das Spanferkel möchte ich mitnehmen“. Mit letzter Kraft habe ich mich dann gewehrt, und habe mir dabei richtig in die Hose gemacht. Ich wurde mitgenommen in eine ungewisse Zukunft. Mir war noch nicht klar, dass das meine Rettung war.

Ich bekam eine neue Familie, wurde liebevoll betreut und bekam sogar einen eigenen Name, statt Nummer. Ich lebe jetzt mit vier anderen Schweinen in einer Rotte, mit denen ich mich gut verstehe. Meine Geschwister und Mutter vermisse ich schon, aber meine neue Betreuerin ist auch toll. Sie kuschelt viel mit mir, und erzählt spannende Geschichten von Schweinefreunde e.V. Ich habe Schwein gehabt.

19.04.2012 10.22 | justnatur |
Soviel zum Thema "Im Schlachthof ist Schluß mit Bio"
Danke nochmal Daan.

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