"Notfalls auch zur Schlachtung..."

Jörg
solche Bemerkungen finden sich oftmals unter verschiedenen Vermittlungsanzeigen für Minischweine und Schweine. Oder eben als gewisse Drohung formuliert nach dem Motto „Helft uns, oder sonst…“ .

Man stelle sich einmal vor, solche Sätze würden in Anzeigen für Hunde und Katzen unverblümt in die Öffentlichkeit getragen. Unvorstellbar, schließlich ist Deutschland ja ein Land voller Tierfreunde. Oder?

Beim Schwein hört die Tierfreundschaft aber schnell auf. Unbedacht als neumodisches Haustier angeschafft, werden auch (Mini-) Schweine von Menschen gehalten, denen man eigentlich niemals ein Tier anvertrauen sollte.

Wenn das Tier dann umbequem wird und nicht mehr ferkelsüß ist, muss es weg.
Schnell erinnert man sich daran, dass Schweine einen Status als unwürdiges Nutztier haben und gar keine Lobby besitzen. Schweine schlachten ist der Normalfall. Warum nicht auch ehemalige Heimtiere so „elegant“ und problemlos entsorgen?

An solchen Beispielen wird dann deutlich, dass (Mini-) Schweine als Haustiere keine Rechte haben. Tierschutzgesetz hin oder her.
Vernünftiger Grund? Beim Schwein ist Schlachten gesellschaftlich als vernünftiger Grund akzeptiert. Skrupel? Fehlanzeige!

Als Haustier für die Couch angeschafft. Von einem obskuren Züchter, der halt jeder Person ein Schwein aufs Auge drückt. Am Ende das gleiche Schicksal, welches hunderte von Millionen von Artgenossen erleiden: Tod durch den Metzger. Vernünftig? Klar!

Die Moral von dieser oder ähnlicher Geschichten: auch mit Haustieren, die wir angeblich lieben, gehen wir grausam um. Nirgends wird das so offensichtlich, wie bei Tierarten, die „eigentlich Nutztiere“ sind.
Und obwohl der Tierschutz als Staatsziel verankert ist, ist es letztlich eine Floskel, die nicht mit Leben erfüllt wird.

Heute noch geknuddelt auf der Couch…Morgen schon bei Ebay als eventuelles Schlachttier ausgestellt.

Mahlzeit. Deutschland 2020…Tierfreundlichkeit auf hohem Niveau.
Silke (wutzwutz)
In der Arbeit für die Tiere/den Verein kommen wirklich fast täglich Anrufe mit dem Inhalt:"Das/die Schweine müssen weg!
Die Gründe sind teilweise nachvollziehbar oder verständlich, teilweise lösen sie Kopfschütteln aus. Für das Tier werden wir immer tätig egal wie die Gründe der Menschen sind.
Natürlich ist es der optimal Fall wenn damit auch Menschen geholfen wird.

Leider sind viele Anrufe mit den Worten: oder sonst..... garniert. Warum auch immer das gesagt wird, um uns zu "motivieren" oder weil es wirklich getan werden soll ist manchmal nicht ganz klar. In jedem Fall ist es jedesmal aufs Neue eine Herausforderung, denn wenn ich jetzt reagiere wie ich mich fühle schade ich dem Tier, tue ich es nicht schlucke ich Emotionen runter die raus wollen. Die Entscheidung fällt natürlich immer für das Tier! Aber innerlich schreie ich: Ich mach Tierschutz Du....
Miss-Rosie
Das finde ich sehr traurig, aber es erstaunt mich immer wieder, wenn Leute mit Hunden bei uns vorbeillaufen, und dann kommt die Frage, wenn die Jungs draussen sind, wann ist es denn soweit, sage ich was, naja....Sage ich naja schicken sie ihren Hund (wir haben auch einen) bald mal nach China. Da liegt noch viel Arbeit vor uns, leider.